Weckt der animierte Titelbildschirm mit seiner offensichtlichen Anbiederung an Spiele wie Heavy Rain oder Quantum Break noch Hoffnungen, werden diese beim katastrophal designten Einstieg schon wieder zunichte gemacht: In einer lächerlichen Alptraum-Sequenz gilt es, irgendwelche bleichen und nackten Muskelmänner mit rot leuchtenden Augen auszuschalten, die aus zuvor markierten Türen auf den Protagonisten Ian zustürmen. Der Abschnitt zieht sich nicht nur wie ein ausgelutschter Kaugummi, sondern gibt schon mal einen ersten Vorgeschmack auf die öde Redundanz, die amateurhafte Inszenierung, die grenzwertigen Animationen sowie das billige Design, das einen auch beim Rest dieses völlig überflüssigen Psycho-Trips begleiten wird. Zwar reicht eine einzige Kugel, um die seltsamen Verfolger auszuschalten, aber es kann dennoch passieren, dass man wegen Munitionsmangels nur noch hilflos davonrennen kann. Da es weder einen Ausweg noch ein neues Magazin für die Knarre gibt, dreht man sich im schlimmsten Fall ewig im Kreis, weil man den Verfolger einerseits nicht abschütteln, ihn aber auch nicht töten kann. Nach fünf Minuten wurde es mir dann zu blöd und ich bin freiwillig gestorben, um nach dem Zurücksetzen zum letzten automatischen Checkpunkt einen neuen Anlauf zu unternehmen.
Wacht man nach der ersten spielmechanischen Qual endlich im Strandhaus auf, geht der Alptraum in anderer Form weiter: Zum einen wird einem bei Tageslicht erst richtig bewusst, was für eine unfassbar hässliche Grütze die Entwickler da mit der Unreal-Engine fabriziert haben. Ohne Witz: Es gibt PS2-Spiele, die besser aussehen als dieser scheußliche Murks hier! Angesicht der groben Texturen, der detailarmen Figuren mit ihrer hölzernen Mimik und den omnipräsenten Flimmerkanten schmerzen die Augen genauso beim Betrachten der erschreckend schwachen Animationen. Kaum zu glauben, aber wahr: Die Bildrate geht selbst auf der leistungsstarken Xbox One X stellenweise in die Knie – so eine technische Fehlleistung muss man auch erst einmal hinbekommen! Und nur zur Info: Wir haben für den Test schon den etwa drei Gigabyte großen Day-1-Patch mit berücksichtigt. Neben vereinzelten Tonausfällen traten allerdings weiterhin Anzeigefehler auf und es kam sogar noch zu kompletten Abstürzen. Das traute Eigenheim zählt eigentlich sogar schon zu den grafischen Höhepunkten. Und mit dem Schießstand sowie einem Boxring im Keller bietet es außerdem Platz für weitere tolle Tutorials, die ähnlich spaßfrei ausfallen wie der Einstieg! Während das Ballern dank einer recht reaktionsfreudigen und halbwegs präzisen Steuerung ganz gut von der Hand geht, deutet sich beim Sparring gegen einen seltsamen Gegner aber bereits der Krampf mit nervigen Reaktionstests an. In der Theorie sollte das wohl ein Kampfsystem im Stil von Batman: Arkham Asylum werden. In der Praxis wird daraus ein armseliges und träges Gekloppe, dem jegliche Dynamik fehlt und bei dem man neben den elendigen Reaktionsspielchen mit ihrem knappen Zeitfenster schon allein aufgrund der furchtbar schlechten Inszenierung gar nicht erst in den nötigen Spielfluss kommen kann.
Schleichen statt Ballern
Am besten geht man direkten Konfrontationen aber ohnehin aus dem Weg, indem man sich an den klobigen Gegnern aus der Klonfabrik entweder vorsichtig vorbei schleicht oder sie mit einem Nahkampfangriff von hinten unauffällig abmurkst. Da man die Leichen genauso wenig verstecken kann wie sich selbst, erregen die toten Körper häufig die Aufmerksamkeit anderer Patrouillen, die umgehend angerannt kommen und sich schön nacheinander ausschalten lassen. Schwieriger wird es in Passagen, in denen man überhaupt nicht entdeckt werden darf. Da manche Wachen fies positioniert wurden, über Adleraugen verfügen und ihre anfängliche Aufmerksamkeit rasant in den Alarmzustand umschwenkt, sind diese Sequenzen hauptsächlich von Frust geprägt, weil die Mission schon beim kleinsten Fehler zum Scheitern verurteilt ist. Zudem ist es nicht sonderlich hilfreich, dass man im Gegensatz zu den meisten anderen Schleichspielen hier keine Möglichkeiten hat, die Gegner abzulenken. In dem überschaubaren Waffenarsenal, das einem über den Großteil der Spielzeit lediglich die Wahl zwischen einer einfachen Pistole, einer Variante mit Zielfernrohr und einer Uzi lässt, vermisst man außerdem eine Schalldämpfer-Option, die eigentlich zur Grundausstattung gehören sollte. Erst gegen Ende bekommt man mit der Shotgun eine weitere Wumme, doch spielen weder verschiedene Modellausführungen noch Granaten eine Rolle – das ist armselig!
Vielleicht wird dir jetzt bewusst was für ein Quatsch völlig subjektive Tests sind..........
Und der Schluss deines Textes lautet doch im Prinzip: warum überhaupt einen Test lesen? Sagen doch sowieso nichts aus....und damit führst du Tests und die die diese durchführen vollständig ab absurdum.
Das nennt man dann selbstbetrug bzw. heutzutage "Filterblase".