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Power & Revolution (Taktik & Strategie) – Auf Obamas Spuren

In Großbritannien tauschen die Politiker erhitzte Argumente pro und kontra „Brexit“ aus. In den USA wartet Ende des Jahres ein heißer Kampf um das Weiße Haus. Und überhaupt gibt es weltweit genug politische oder militärische Brennpunkte. Einen Großteil der geopolitischen, diplomatischen oder kriegerischen Entscheidungen darf man jetzt auch am PC mit Power & Revolution erleben bzw. nachstellen. Ob die mittlerweile vierte Ausgabe des Politik-Simulators ein Präsidentschaftskandidat ist, klären wir im Test.

© Eversim / Eversim

Fazit

Abgesehen davon, dass für die meisten Politik ohnehin ein sperriges Thema darstellt, macht Power & Revolution es einem nicht leicht. Wo das ähnliche Demokratie 3 mit einer cleveren, intuitiven Benutzerführung und nachvollziehbaren Zusammenhängen die Spieler ins Boot holt, schmeißt der Politik-Simulator 4 einen ohne Rettungsweste in von Raubfischen verseuchte Gewässer. Die Menüs sind nicht nur hässlich, sondern beinahe ohne Aussagekraft. Man muss immer wieder schauen, wo man sich befindet, nur um festzustellen, dass man gerade den falschen Reiter aufgeklappt hat. Da auch die Auswirkungen bestimmter Entscheidungen, Gesetzgebungen oder Verhandlungen nicht klar ersichtlich sind, lässt sich der taktische bzw. politische Tiefgang nur schwer austarieren. Man kann viel machen, im Rahmen der jeweiligen politischen Richtlinien der Staaten entscheiden und es werden einem plausible Ergebnisse vorgegaukelt – womit man ja eigentlich sehr lebensnah scheint. Doch als Spiel bleibt auch abseits der vollkommen spröden Kulisse vieles zu diffus. Hat dies oder jenes jetzt Auswirkungen? Welche im Detail? Zwar sind zwar realistische Landesgrenzen vorhanden und auch Infrastrukturen wirken in weiten Teilen der Welt des Politik-Simulators gut recherchiert. Auf der anderen Seite wiederum sind die imaginären Parteilandschaften einiger Länder wie z.B. Deutschland oder England zwar nicht vollkommen aus der Luft gegriffen, aber auch nicht immer korrekt kategorisiert. So muss man nicht nur Geduld, sondern auch eine gewisse Leidensfähigkeit mitbringen, wenn man die durchaus vorhandenen Tiefen von Power & Revolution ausloten und zumindest in Ansätzen so etwas wie unterhaltenden Spielspaß finden möchte.

Wertung

PC
PC

Geopolitische Entscheidungen zwischen Spannung, Trial&Error und gähnender Langeweile. Hinter der spröden Kulisse schlummert eine Menge Tiefgang. Doch Power&Revolution gibt sich in jeder Hinsicht Mühe, die Spieler abzuschrecken.

  1. SadiB hat geschrieben:
    BRUTALEXX hat geschrieben:Finde es schade und unrichtig, dass dem Spiel "mangelnde Tiefe" vom Tester attestiert wird (Oder besser gesagt vorgegaukelte).
    Zitat vom Fazit:"Hinter der Spröden Kulisse schlummert eine Menge Tiefgang."....

    Das Fazit lese ich für gewöhnlich nicht, hatte mich eher auf diese Absätze im Test bezogen:
    "Es lässt sich schwer ausmachen, ob dieses oder jenes Resultat nun direkt oder indirekt mit einer getroffenen oder ausgelassenen Entscheidung zu tun hat. Sprich: Aus anfänglich noch spannendem Trial&Error wird irgendwann Beliebigkeit, im schlimmsten Fall sogar Belanglosigkeit."
    "Nein, Power & Revolution macht es einem nicht leicht, sich mit den Inhalten anzufreunden. Dabei suggeriert es einem viele Möglichkeiten. " - Es suggeriert diese nicht nur, es hat sie

  2. Sieh es doch positiv. Mich gibt es als Stimme des Schwarms summiert kostenlos. Gegen Aufpreis lege ich natürlich gerne eine sechsseitige Begründung nach.

  3. 8BitLegend hat geschrieben:Das Genre hat leider noch nie etwas brauchbares hervorgebracht. Scheinbar ist das Thema für Games zu komplex und die Zielgruppe zu klein. Bevor jetzt jemand "Europa Universalis" ruft - finde ich auch nicht gut und ist mir zu historisch.
    Gut zu wissen dass du das für alle entscheidest.
    Dann kann man sich ja bei künftigen Fragen direkt an dich wenden.

  4. BRUTALEXX hat geschrieben:Finde es schade und unrichtig, dass dem Spiel "mangelnde Tiefe" vom Tester attestiert wird (Oder besser gesagt vorgegaukelte).
    Zitat vom Fazit:"Hinter der Spröden Kulisse schlummert eine Menge Tiefgang."....

  5. Finde es schade und unrichtig, dass dem Spiel "mangelnde Tiefe" vom Tester attestiert wird (Oder besser gesagt vorgegaukelte). Allein schon, dass sich jedes Land nach völkischen Vorlieben anders spielt und die Russen zB einen lynchen wenn man Russland versucht in eine Demokratie umzugestalten. Dass man für eine ausreichende Produktion und faire Bepreisung von Waren sorgen muss, will man nicht dass die Weltwirtschaft kollabiert. Dass einen teilweise die eigenen Familienangehörigen ermorden, wenn man es zu bunt treibt (Man kann diese auch selbst ermorden lassen). V
    erhandlungsgeschick verschiederner Völker wird bei der Diplomatie tatsächlich sehr authentisch umgesetzt. Nur als Beipiel: Will man etwas von China, setzen sie den Preis extraorbitant an (Im gegensatz zu arabischen Völkern) um diese zwar schnell zu senken, aber ohne dabei vielGeduld zu zeigen. Nun meine Handelserfahrungen im realen China sind die gleichen, wenn man auf die Frage nach dem Preis 800€ als Antwort bekommt, auflacht, 1€ sagt und am Ende landet man bei 40€.
    Dieses Spiel erfordert, dass man bei großen Plänen Dekaden (Ingame Zeit) investiert, da sich langfristige Auswirkungen erst später zeigen. Insbesondere wenn man die vorherrschende Regierungsform wechseln will (Diktatur o.ä) oder ein Land wirtschaftlich ausbluten lassen will. Versuch mal mit Saudi Arabien die US Wirtschaft so zu beeinflussen, dass Obama vom eigenen Volk hingerichtet wird, einfach nur faszinierend

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