Kalifornien im Jahre 2014
Die Erste Überraschung: Die Simulation spielt in der Zukunft! Kalifornien ist ein autonomer Staat, vermutlich mit Gouvernator Arnie als Präsident – umliegende Staaten spielen keine Rolle. Mit 40 Städten und über 12.000 Meilen Highways und Landstraßen (reduziert auf den Maßstab 1:10 = 1200 reale Spiel-Meilen) lässt sich das auch prima verschmerzen; es lässt sich auch so genug er“fahren“. In einer kleinen Intro-Sequenz lerne ich Matt kennen, einen alten Freund, der mir auf wundersame Weise eine komplette Spedition übereignet. Es bleibt offen, womit ich das genau verdient habe und auch die Herkunft der 200.000 Dollar auf dem Firmenkonto bleibt zunächst im Verborgenen. Na denn, wer will schon unnötige Fragen stellen, wenn einem so viel Gutes widerfährt? Abgesehen davon haben die Entwickler kaum Möglichkeiten der Interaktion in den Zwischensequenzen eingebaut, lediglich rudimentäre Ja/Nein-Antworten sind möglich. Nachdem ich schnell noch der Sekretärin vorgestellt wurde, finde ich mich auch schon am Steuer einer kapitalen Zugmaschine wieder, denn darum geht es ja schließlich: PS-Ungetüme möglichst unfallfrei von A nach B befördern. Ok, Ladung wäre auch ganz sinnvoll und so verwundert es, dass sich an der Zugmaschine kein Anhänger befindet. Weder das Intro noch die Anleitung klärt dieses Mysterium auf. Nach einer unnötigen Irrfahrt begreife ich, was das Spiel von mir möchte: Ich soll das nächstgelegene Depot der „California Commercial Warehouse Alliance“ ansteuern…. Aha! Kaum überquere ich das Tor, startet auch schon eine automatisierte Sequenz und mein LKW fährt wie von Geisterhand die Terminals an. Kein anspruchsvolles Rangieren, kein Ankuppeln des Anhängers wie beispielsweise im German Truck Simulator. Das ist zwar komfortabel, aber nicht realistisch.
Dreh und Angelpunkt: Depot
Sobald meine Zugmaschine automatisch im Depot „eingecheckt“ hat, öffnet sich das Lager-Menü, in dem mir die verfügbaren Aufträge angezeigt werden. Fracht, Strecke und Vergütung lassen sich gut ablesen und wenn auch zunächst die Auswahl begrenzt ist, habe ich im weiteren Spielverlauf die Wahl aus den unterschiedlichsten Gütern, die empfindlich oder eher robust sind: Waren, die sehr zügig am Zielort ankommen sollen, und Aufträgen, bei denen genügend Zeit zur Verfügung steht. Natürlich werden die anspruchsvolleren Aufträge am besten honoriert: Zunächst wollen Setzlinge nach Santa Barbara transportiert werden. Mit einer Empfindlichkeit von 30% und einer Streckenlänge von elf Meilen eine lösbare Aufgabe. Dann geht es auch schon auf den Highway, wobei es unglücklich gelöst wurde, dass man sich quasi innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde für die Auffahrt Richtung Süden oder Norden entscheiden muss, sobald man das Depot automatisiert verlässt. Man sollte also tunlichst vorher wissen, in welcher Himmelsrichtung der Zielort liegt. Auf dem Highway stelle ich dann fest, dass die Steuerung meiner Sattelzugmaschine mit angehängtem Auflieger doch anspruchsvoller ist als ohne; mit Gamepad wird eine Steuerung praktisch unmöglich, mit Tastatur geht es schon besser, aber am besten funktioniert es mit einem Lenkrad, das auch Force Feedback unterstützt. So spule ich meine Meilen ab, lausche der teilweise gewöhnungsbedürftigen Musik im Radio (alternativ binde ich eigene MP3’s ein) und passe auf, dass ich mich an die Verkehrsregeln halte, denn die Polizei in Kalifornien versteht keinen Spaß.
Police! Stop your Truck!
Bei der leichtesten Berührung eines anderen Fahrzeugs, unerlaubtem Fahrspurwechsel oder Missachtung der Vorfahrt ertönen auch schon im Hintergrund die charakteristischen Signalhörner der US-Highway Patrol. Dann heißt es rechts ranfahren, denn entkommen ist so gut wie unmöglich, eine geringe Chance hat man -wenn überhaupt- nur ohne Auflieger. Es folgt eine kurze Zwischensequenz, in der ich je nach Schwere des Delikts wie ein Krimineller vor dem Kofferraum des Streifenwagens „verhaftet“ werde, oder nur „normal“ zur Kasse gebeten werde… Gezahlt werden muss in jedem Fall und das mindert natürlich meinen Profit. Weitere Konsequenzen haben die Begegnungen mit den Gesetzeshütern aber nicht, Führerscheinentzug oder gar Zuchthaus drohen hier nie – es geht immer gleich wieder auf die Straße als wäre nichts gewesen. Das gilt allerdings nicht für den Truck! Ist es zu einer Kollision gekommen, sieht man das der Zugmaschine deutlich an. Je nach Schwere des Unfalls hängen Teile herab, sind Scheiben geborsten oder Stoßstangen verbeult. In gravierenden Fällen muss auch mal der Pannendienst gerufen werden, damit es weitergeht. Ansonsten lassen sich die Schäden in den zahlreichen Werkstätten wieder beheben – gegen harte Dollars natürlich. Dort lassen sich die Zugmaschinen im Spielverlauf auch in den Rubriken Außen- und Innendesign, Leistung und Sicherheit verbessern.
...weil es im Ermessen des Testers liegt, inwiefern dies als nachteilig empfunden wird...in meinem Falle also als nicht gravierend (weil unter "Sonstiges" und somit NICHT Wertungsrelevant) , aber dennoch erwähnenswert.
Wieso hat GTA 4 nicht den Minuspunkt ( - keine deutsche Sprachausgabe) bekommen?
Ist mir nun schon bei mehreren Tests aufgefallen!
4Players bewertet absolut neutral und fair!
Naja das Spiel scheint mir für meinen Geschmack zu wenig arcadig zu sein.
Da bleib ich lieber bei 18 Wheelers (geil, damals noch am Automaten gezockt) oder Big Muths Truckes