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Sonic Forces (Plattformer) – Holpriger Mix

In Sonic Forces gewährt SEGA seinem Überschalligel einen ungewohnten Begleiter: Einen vom Spieler selbst erstellten Charakter. Wie gut die miteinander harmonieren und was das Hüpfabenteuer sonst noch zu bieten hat, klären wir im Test.

© Sonic Team / SEGA

Holpriger Einsatz

Sonic selbst kann keine Wispons einsetzen, Markenzeichen wie Turbosprints, Verfolgungsangriffe, Schnellschritte oder Stampfer beherrscht er aber nach wie vor. Als klassischer Sonic kann man sogar wie ein Derwisch herumwirbeln. Der Einsatz so verschiedener Spielfiguren bringt aber nicht nur Abwechslung, sondern auch unschöne Diskrepanzen mit sich.

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Sonic Forces hat sowohl klassische 2D-Levels… © 4P/Screenshot

Sich immer wieder umzustellen und daran zu gewöhnen, wer welche Manöver beherrscht, ist die eine Sache, dass Tempo und Spielfluss immer wieder auseinanderklaffen, die andere.

Selbst Überschalligel Sonic wirkt oft ungewohnt langsam und behäbig. Hinzu kommen ein paar unschöne Stolpersteine in der Levelarchitektur, die durch ihre Spielflusshemmungen mehr Ärgernis als Herausforderung sind. Dabei ist das allgemeine Leveldesign durchaus imposant. Vor allem der dynamische und oft von spektakulären Kamerafahrten begleitete Wechsel zwischen 2D- und 3D-Abschnitten kann sich sehen lassen. Aber auch in punkto Vielfalt haben die Ausflüge an klassische Schauplätze wie Green Hill, Mystic Jungle oder Metropolis einiges zu bieten.

Neben traditionellen Loopings, Bumpern und Grinds stehen auch ein paar harmlose Quick-Time-Events, sich verzweigende Wasserrutschen, Flippereinlagen mit Sonic als Kugel, sich umkehrende Gravitationskräfte oder Tauchgänge mit begrenztem Atem auf dem Programm. Wer will, kann auch Avatare anderer Spieler ausleihen. Gelegentlich ist man sogar Seite an Seite als Team mit wechselbarer Führung unterwegs. Die Steuerung ist abgesehen unangenehmer Brüche bei Charakterwechseln generell sehr handlich. Das Erreichen von S-Rängen gestaltet sich nach meinem Geschmack aber etwas zu einfach und auch die zwei verfügbaren Schwierigkeitsgrade sind etwas wenig und eher harmlos. Zudem hätte der Stand der Turboboost-Anzeige ruhig etwas prägnanter dargestellt werden können.

Rasches Ende

Ein weiterer Kritikpunkt ist die mit zirka drei bis fünf Stunden recht knapp bemessene Spielzeit. Auch die kostenlos herunterladbare Shadow-Episode bietet neben der Möglichkeit, bestimmte Abschnitte auch mit Shadow spielen zu können, lediglich drei kurze Bonuseinsätze obendrauf.

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…als auch rasante 3D-Einsätze mit teils spektakulären Kamerafahrten zu bieten. © 4P/Screenshot

Zwar können darüber hinaus auch noch zusätzliche Geheim- und Extralevels absolviert, Ränge, Punktzahlen und Medaillenausbeuten verbessert, zahlreiche Kleidungsgegenstände freigeschaltet sowie tägliche neue Herausforderungen oder Rettungsmissionen in Angriff genommen werden. Aber da die meist mehr Fleiß- als Challenge-Charakter haben, hält sich der Anreiz in Grenzen.

Auch die Online-Ranglisten sind aufgrund fragwürdiger Punkte-Multiplikatoren und Wispon-Boni kein echter Gradmesser. Hinzu kommen Hänger bei der Inszenierung, technisch bedingte Slowdowns, künstliche Verzögerungen beim Scrolling sowie Tearing auf der Xbox One und zum Teil massive Tonprobleme in den Zwischensequenzen der PC-Version. Letztere sind zwar durchaus gut designt und professionell in Wort und Ton eingedeutscht, der selbsterstellte Held trotz anfangs getroffener Stimmwahl aber leider völlig stumm und profillos…

  1. :(

    Redshirt hat geschrieben: 22.11.2017 17:46
    Chibiterasu hat geschrieben: 22.11.2017 16:25
    c452h hat geschrieben: 22.11.2017 15:51 Nein, das gilt für alle Mariospiele. Auch für die 2D-Teile.
    Sag einfach, dass es dir nicht gefallen hat. Millionen von anderen Spielern empfanden das ja anders.
    Die waren alle verblendet. Sag ich als damaliger Sonic Fan.
    Es war halt die Musik geil, die Grafik geil, die Technik (schnelles Scrollen) geil, das Charakterdesign cool und die Sidekicks süß.
    Und SEGA hat es gut vermarktet, sodass man sich als SEGA Spieler noch mehr eingeredet hat, dass das der total heiße Scheiß ist und Mario verzichtbar.
    Aber das Gameplay, nein leider - das kann man echt drei Stufen unter jedes 2D Mario stellen. Die ersten paar Sonics sind maximal "gute" Spiele, mehr nicht.
    Sonic & Knuckles > Mario World!
    Bis jetzt habe ich es vermisst, dass wir lange nicht mehr Online was gezockt haben xD

  2. Der Chris hat geschrieben: 24.11.2017 09:54 Ja gut...und Mario Bros ist kein Shoot'em'up.
    Wenn sich jemand beschwert, man kann mit der Feuerblume viel zu wenig schießen....
    Wenn man sich eine brauchbare Route suchen kann, die es erlaubt das Spiel im entsprechenden Tempo zu spielen ist das immerhin etwas, aber das hilft auch nicht dabei dass sich die meisten wahrscheinlich durch ziemlich ungelenke Levels quälen müssen.
    "entsprechendes" Tempo.... also Highspeed, dass man Einzelheiten wie Gegner auf dem Bildschirm gar nicht mehr erkennen kann?
    Und wie schon gesagt, die kurzen Abschnitte mit Geschwindigkeit dienen als Motivation die Level besser zu lernen, um länger Geschwindigkeit zu haben. Im Grunde sind die Areale mit optionalen Wegen eine Weiterentwicklung von Mario und diversen damaligen JnRs.
    Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade sind in Spielen, damit ein jeder Spieler es für sich ideal spielen kann - nicht nur so, wie vom Entwickler vorgesehen. Auch auf die Gefahr hin, dass sich Leute beschweren, das Spiel sei zu leicht.
    Das ist das Risiko von Wahlfreiheit, und manchmal muss man Leute zu ihrem Glück zwingen und eine feste Schwierigkeit einbauen.
    Du benennst die Fehler des Gameplays ja schon selber. ;)
    Welche; Gameplay auf Schienen oder langsamer werden für präzisere Sprünge und kleinere Schalterrätsel?
    Naja, wenn es so einfach wäre ein gutes Sonic zu machen, in dem einfach nur Hochgeschwindigkeit eingebaut wird, sollte es ja kein Problem sein. Alles langsame raus und nur den Bilderrausch genießen. Wie Wipeout, nur nicht als Rennspiel.

  3. mariofreak hat geschrieben: 22.11.2017 11:00 Sonic fühlte sich für mich schon immer wie der krampfhafte Versuch an, ein Maskottchen zu etablieren und ihm einen bestimmten Dreh zu verleihen, damit er nicht 1:1 Mario ist.
    Was heiß hier Versuch? Es ist Sega mit Sonic doch bestens gelungen ein eigenständiges Maskottchen zu etablieren. Sonic war damals eine Grafikbombe und konnte mit einem innovativen, weil so noch nie dagewesenen Spieldesign und einer sehr speziellen 90er Attitüde die Kids überzeugen. Als ich damals das erste mal Sonic gesehen habe, war ich von der Grafikpracht hin und weg. Ich hatte das Gefühl ein echtes Next-Gen-Spiel vor Augen zu haben. Ein Aha-Erlebnis, dass ich übrigens so schon seit etlichen Jahren nicht mehr wirklich hatte. Das Problem ist nur, dass derartige Konzepte generell immer schlechter altern, weil man heutzutage weder mit der Frechheit des Igels, noch mit der damaligen Grafikpracht punkten kann. Am Ende hat Sonic einfach mit zu vielen spielerischen Ungereimtheiten zu kämpfen, während ein Super Mario Bros. immer noch die Blaupause für DAS Jum'n'Run darstellt und heute noch genau so funktioniert wie damals vor über 30 Jahren. Videospiele verhalten sich wie Popmusik. Manche Bands und Genres kommen und gehen, während andere Interpreten und Genres bis in alle Ewigkeiten in Stein gemeißelte, zeitlose Klassiker darstellen.

  4. ICHI- hat geschrieben: 21.11.2017 15:43 Verstehe nicht wie man die Sonic Serie immer wieder verkacken kann während Nintendo mit
    Mario es in jeder Generation schafft ein tolles Spiel abzuliefern.
    Bei aller Sympathie, die ich vor allem früher für Sonic und Sega im Allgemeinen immer hatte, Sonic konnte Mario noch nie das Wasser reichen.

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