Fern der Heimat
Das Innere einer Raumstation durftet Ihr bislang nur in Startopia gestalten. Firefly, die Entwickler der erfolgreichen Burgenbau-Simulation Stronghold, lassen Euch nun gleich eine ganze Kolonie auf einem fernen Planeten errichten. Wer seine Kolonisten aber wie einst zu Frondiensten verpflichtete Leibeigene behandelt, wird schnell scheitern.
Hier ist eher moderne Personalführung gefragt. Soll heißen, Ihr müsst die Bedürfnisse Eurer Mannschaft befriedigen, die im wesentlichen Wert auf einen Schlafplatz, nahrhaftes Essen und ein wenig Unterhaltung legt. In der 20-köpfigen Crew gibt es leider auch welche, die nicht so leicht zufrieden zu stellen sind. So müsst Ihr schon mal ein ganzes Observatorium einrichten, da einer partout die Sterne beobachten will!
Enormer Spielumfang
Vom Umfang eines Space Colony können andere Aufbauspiele nur träumen. Der vom Schwierigkeitsgrad her variable Titel bietet insgesamt an die 50 teils komplexe Missionen, die in zwei komplette Kampagnen plus freien Sandkasten-Modus eingeteilt sind. Die erste ist mit Story-Häppchen garniert und handelt von der jungen Kolonistin Venus, die Karriere bei der Weltraumfirma Blackwater Industries macht. Bei der zweiten Kampagne ohne Story bestehen mehr Auswahlmöglichkeiten hinsichtlich Eures Einsatzortes. Einen Multiplayer-Modus besitzt die in Echtzeit ablaufende Weltraumsimulation übrigens nicht – für langen Spielspaß ist trotzdem gesorgt.
__NEWCOL__Anspruchsvolles Gameplay
Nach dem flotten, aber wenig aufschlussreichen Tutorial fang Ihr am besten mit der storybasierten Kampagne an, deren Missionen kontinuierlich immer schwieriger werden. Die Missionsziele sind dabei höchst unterschiedlich: Einmal geht es darum, einen bestimmten Rohstoff zu ernten, ein anderes Mal müsst Ihr aus zwei Kolonisten ein Liebespaar machen oder eine Station vor Alien-Insekten beschützen. Im weiteren Verlauf könnt Ihr zwischen militärischen und zivilen Einsätzen wählen, von denen Letztere für Anfänger weniger frustrierend sein dürften. Insgesamt wurde der Schwierigkeitsgrad also deutlich angehoben.
Ausgeflippte Crew
Wer einmal ein paar Kolonisten von Blackwater Industries erhalten hat, wird sich wünschen, dass ihm nur pflegeleichte Roboter zur Verfügung stünden. Der Dienst auf den Kolonialplaneten scheint nicht sehr beliebt zu sein, denn wer dort arbeitet, kann getrost zum „Bodensatz“ der Gesellschaft gezählt werden.
Gänzlich ungeeignete Figuren wie die nervige, texanische Putzfrau Tami sind ebenso mit von der Partie wie aufbrausende Oberloser, debile Farmersöhne oder kalifornische Modepüppchen. Aber das ist das Personal, mit dem Ihr auskommen müsst! Es fällt daher ein wenig schwer, die verschrobene Crew so richtig lieb zu gewinnen. Zum Glück gibt es auch arbeitsame Leute wie Venus, Stig und Nikolai, mit denen sich was anfangen lässt.
Guter Test, aber eines kann ich nicht nachvollziehen: Die Kritik an den deutschen Stimmen. Sicher, jeder empfindet das anders, ich zumindest finde den deutschen Stig ziemlich witzig gelungen - und selbst, wenn man nur Kritik an diesem Synchronsprecher übt, kann man dann doch nicht generell die deutsche Sprachausgabe als \\\"nicht so gelungen\\\" bezeichnen...
In Space Colony kommt es nicht nur darauf an, dass Ihr Euch die fiesen Aliens vom Hals haltet und möglichst viel Ressourcen scheffelt. Ganz nebenbei müsst Ihr Euch bei der Simulation der Stronghold-Macher auch noch um die ausgeflippte Crew Eurer Raumkolonie kümmern. Ob der Mix aus Aufbaustrategie und The Sims genauso viel Spaß macht wie das Kommando über eine mittelalterliche Festung, erfahrt Ihr im Test!