Das auf einem wüsten Planeten auch ein Paradies für Weltraum-Touristen entstehen kann, könnt Ihr dann im weiteren Spielverlauf zeigen. Was ein wenig an Tropico erinnert, ist nicht ganz einfach, da ein Raumhafen und ein Hotel allein nicht ausreichen. Die Touristen wollen richtige Attraktionen wie einen Golfplatz oder einen Alien-Zoo haben. Keinesfalls förderlich ist es jedoch, wenn einer der Gäste von einem Außerirdischen gemampft wird!
Aliens greifen an!
Die Verschrobenheit der Crew wird nur noch von einem übertroffen – der Vielfalt des außerirdischen Lebens. 20 Alien-Rassen gibt es, die vielen seltsamen Pflanzen gar nicht mitgezählt: Gackernde Space-Hühner, putzige Nager, nervige Felsenhüpfer, mäßig intelligente Fibulaner, mutierte Bienen und tödliche Protoraptoren sind nur einige davon. Bisweilen ist es daher erforderlich, Eure Kolonie gegen die oft massenhaft auftretenden Feinde zu verteidigen. Dafür stehen Euch Abwehrmaßnahmen vom einfachen Zaun über automatische Laser bis hin zum Raketensilo zur Verfügung. Ein dafür geeignetes Crewmitglied im Laserstand hält gleich ein komplette Armee von Aliens fern. Die Kämpfe erreichen dennoch nicht das Niveau von Stronghold, wo ganze Heere gegen die Burgmauern anrannten. Trotzdem erinnert der mechanische Laserwachhund entfernt an die wilden Biester aus dem Zwinger der Burg.
Bedienung
Die Simulation spielt sich per Maus eigentlich ganz flüssig, obgleich es bisweilen schwer ist, die einzelnen Arbeiter in dem Durcheinander der vermüllten Station überhaupt zu finden. Zum Glück hilft hier die Leiste mit den Gesichtern rechts unten. Dennoch gestalten sich die zwischenmenschlichen Angelegenheiten ziemlich schwer, da man hier häufig daneben klickt oder auch schon mal den Falschen erwischt. Warum Ihr die Außenanlagen nicht verschieben dürft, weiß niemand. __NEWCOL__Viele Dinge ließen sich auch schlicht automatisieren: Warum muss man beispielsweise den einzelnen Mitgliedern ihre Betten per Hand zuweisen? Oder wieso geht ein Arbeiter nicht schon früher zum Essen und wartet nicht bis kurz vorm Verhungern?
Bunte 2D-Optik
Über die 2D-Optik von Stronghold konnte man durchaus streiten, war sie doch insgesamt etwas farblos geraten. Diesen Vorwurf kann man Space Colony nicht mehr machen, was Ihr schon am flippigen Cover des PC-Spiels seht. Die Entwickler setzen dabei wieder voll auf eine zweidimensionale Darstellung mit isometrischer Sicht.
Sicher kein Nachteil, erfreut sich das Auge des Spielers doch an vielen bewegten Details, wie sich im Wind wiegende Pflanzen, Luftblasen oder Duftwolken. Die kniffligen Missionen spielen auch in ganz unterschiedlichen Umgebungen. Es gibt aber leider zu wenig vorgerenderte Filmchen, die man gern nach jeder Mission sehen würde. Ein Stück weit wettgemacht wird das von den für Firefly ebenfalls typischen, animierten Gesichtern, die rechts unten ihre akustischen Kommentare von sich geben.
Passender Sound
Wer bei der hektischen Musik während der Menüauswahl meint, dass die Klänge im Spiel genauso nervig seien, wird zum Glück eines Besseren belehrt. Denn die sphärische Musik in den Missionen bleibt immer hübsch im Hintergrund und stört überhaupt nicht. Auch die vielen technisch anmutenden Geräusche passen gut in das futuristische Szenario. Leider nicht so gelungen ist die deutsche Sprachausgabe, die zwar professionelle Stimmen bietet, aber auch bisweilen unfreiwillig komisch klingt, etwa wenn Norweger Stig seinen Smörrebröd-Koch aus der Muppet-Show gibt.
Guter Test, aber eines kann ich nicht nachvollziehen: Die Kritik an den deutschen Stimmen. Sicher, jeder empfindet das anders, ich zumindest finde den deutschen Stig ziemlich witzig gelungen - und selbst, wenn man nur Kritik an diesem Synchronsprecher übt, kann man dann doch nicht generell die deutsche Sprachausgabe als \\\"nicht so gelungen\\\" bezeichnen...
In Space Colony kommt es nicht nur darauf an, dass Ihr Euch die fiesen Aliens vom Hals haltet und möglichst viel Ressourcen scheffelt. Ganz nebenbei müsst Ihr Euch bei der Simulation der Stronghold-Macher auch noch um die ausgeflippte Crew Eurer Raumkolonie kümmern. Ob der Mix aus Aufbaustrategie und The Sims genauso viel Spaß macht wie das Kommando über eine mittelalterliche Festung, erfahrt Ihr im Test!