Vom knuffigen Figuren-Design darf man sich keine Sekunde lang täuschen lassen. So putzig die Schlangen, Yetis und explosiven Kröten auch aussehen – die meisten davon können mich binnen Sekunden ins Verderben stürzen und den kompletten Fortschritt zunichtemachen. Spelunky von Derek Yu und Andy Hull gehört zum Genre der Roguelike, welches sich am Dungeon-Crawler Rogue von 1980 orientiert. Typische Merkmale sind die zufallsgenerierten Levels, allerlei versteckte Schätze und natürlich der bockschwere Schwierigkeitsgrad. Wenn der Forscher mit der roten Nase von einer Stachelfalle durchbohrt wird, ist die Schatzsuche vorbei, wie im echten Leben. Auch der Homecomputer-Klassiker Spelunker war natürlich ein Vorbild.
Schaffe ich es doch einmal, mich in die nächste Welt vorzukämpfen, lassen die Entwickler immerhin etwas Gnade walten. Der „Tunnelmann“ installiert auf Wunsch einen Speicherpunkt, welcher mich im ersten Level der neuen Welt starten lässt – allerdings nur, wenn ich ihn dafür bezahle. Mal braucht er Bomben, mal Seile oder auch einen hohen Geldbetrag. Sind meine knappen Ressourcen vorher im Überlebenskampf draufgegangen, habe ich Pech gehabt. Nach dem Tod darf ich wieder einmal ganz von vorne beginnen.
Mit Seil und Bomben
Die Schatzsuche gestaltet sich wie ein klassischer 2D-Plattformer: Ich hüpfe über tödliche Stachelgruben und wehre meine Widersacher mit der Peitsche ab. Ist ein Abgrund zu tief, kommt eines der streng rationierten Seile zum Einsatz, an denen ich herunterklettern kann. Falls unter mir nur tödliche Stacheln oder Gift spuckende Schlangen lauern, kann ich auch ausweichen und mir anderswo den Weg mit kleinen Bomben freisprengen.
Habe ich genug Gold und Edelsteine zusammengerafft, gehe ich auf Shopping-Tour. Mitten in den todbringenden Fels- Dschungel- oder Eishöhlen gibt es kleine Läden, in denen ich mich mit nützlichen Extras eindecke. Dazu gehören ein Kompass, eine Spitzhacke, Supersprungschuhe, Eiskanonen und vieles mehr. Direkt aufheben darf ich die Objekte aber nicht, sonst wird der Ladenbesitzer fuchsteufelswild und schießt mich sofort mit der Schrotflinte über den Haufen: Game Over. Auch eine zu nah am Shop gezündete Bombe lässt den empfindlichen Händler ausflippen. Mit etwas Übung lässt er sich aber austricksen. Auch wenn ich auf dem Weg zum Ausgang zu lange trödle, wird es knifflig. Dann verfolgt mich ein Gespenst, welches mich – ihr ahnt es bestimmt schon – bei Kontakt sofort tötet und das Spiel beendet. Auch an eine fette Indiana-Jones-Kugel haben die Entwickler gedacht. Wer sie auslöst, sollte schleunigst die Beine in die Hand nehmen.
Waaahhh!
Der Trip in gefährliche Grotten erinnert nicht nur optisch an Rick Dangerous auf dem C64. Auch damals starb man tausend Tode, kam aber im Wesentlichen durch Auswendiglernen der fies platzierten Fallen weiter. Da in Spelunky die Levels vom Computer generiert werden, ist eine weniger monotone Taktik nötig. Es geht eher darum, das Gegnerverhalten und die Funktionen der Extras zu studieren. Wenn ich überleben will, muss ich lernen, die Gefahren früh einzuschätzen und keine Flüchtigkeitsfehler zu begehen.
Von ein paar fies platzierten Stachelfallen abgesehen funktioniert der zufällige Level-Aufbau erstaunlich gut. Selbst wenn ich keine Seile oder Bomben mehr habe, gibt es fast immer einen Ausweg. So frustrierend die tausend Tode auch sind: Hinterher habe ich meist das Gefühl, dass ich auf andere Weise weiter gekommen wäre. Ab und zu kommt es aber auch zu ärgerlichen unverschuldeten Kettenreaktionen.
Spelunky - virtuelles sterben auf die unangenehmste Art ! ^^
Gab's für Ataris 8-Bit Computer (400/800), C64 und NES.
Hab's bei Steam auf perfekt. Für mich ist Spelunky pure Jump'n Run Perfektion. Hoffentlich bringen die irgendwann mal 'ne Fortsetzung dazu. Bis dahin fang ich auf der Vita noch mal von vorne an. Einfach nur saugeil.
Uiuiui,danibua...
Der Tunnelmann will keine 20.000.
2 Bomben und 2 Seile stimmt ,aber danach will er ne Shotgun...der Sack!
edit:
playing Spelunky = http://www.youtube.com/watch?v=qS7nqwGt4-I