Es hätte so schön werden können: Eine Kampagne für Star Wars Battlefront! Immerhin inszenierte bereits der indirekte Vorgänger Battlefront 2 unter der Regie der Pandemic Studios auch einen unterhaltsamen Story-Modus. Wenn ich hier z.B. auf dem schneebedeckten Planeten Hoth mit einem Gleiter um die stählernen Beine eines Walkers kreise oder zu den fantastischen Klängen von John Williams auf dem Speederbike durch den eindrucksvoll umgesetzten Wald von Endor rase, dann steigt angesichts dieser audiovisuellen Pracht die Sehnsucht nach einer Kampagne. Ich wage es mir kaum vorzustellen, was man mit dieser potenten Technik der Frostbite-Engine alles hätte anstellen können. Doch es wird bei dieser Wunschvorstellung bleiben, denn Entwickler DICE entschied sich dagegen. Oder vielleicht doch zum Glück? Schaut man sich die letzten Kampagnen bzw. dilettantischen Versuche in Battlefield an, ist es vielleicht besser so, dass sich die Schweden zurückhalten.
Mehr als ein Tutorial
Dennoch hat man abseits der Online-Schlachten für bis zu 40 Spieler auch ein paar Modi für Solisten und lokale Partien am geteilten Bildschirm auf die Disk gepackt, die sogar offline funktionieren und demnach keine permanente Internetverbindung erfordern. Unter den so genannten Missionen findet sich abseits eines ersten kleinen Tutorials zum einen ein Trainingsmodus, in dem man bereits in den Luft- und Bodenkampf hineinschnuppern und kleine Herausforderungen abschließen darf. So jagt man u.a. im X-Wing durch Beggar’s Canyon oder bringt in einem T-47 Luft-Speeder die mächtigen Walker mit Stahlseilen zu Fall. Da werden nicht nur Erinnerungen an die Filme, sondern auch Rebel Assault wach, auch wenn man sich im Gegensatz zum Klassiker hier längst nicht mehr so auf Schienen bewegen muss. Darüber hinaus kann man sich beim Training auch schon mal mit der dunklen Seite der Macht anfreunden und Rebellen auf Endor mit dem Speederbike jagen, mit einem AT-ST auf Sullust für Ordnung sorgen oder sich sogar mit dem Imperator oder Darth Vader persönlich dem Rebellen-Abschaum mit Blitzangriffen und Würgegriffen annehmen. Alle fünf Trainingsmissionen, die selten über eine Spielzeit von zehn Minuten hinausgehen, lassen sich entweder alleine, zusammen mit einem Mitspieler am geteilten Bildschirm oder einem Online-Partner angehen. Für Motivation sorgen neben kleinen Herausforderungen in Kombination mit Credits-Belohnungen auch die Kämpfe zwischen Freunden um die besten Positionen auf der Bestenliste.
Das gilt auch für den Spielmodus Schlacht, in dem man sich alleine oder im Splitscreen-Teamwork auf den vier Planeten Duelle gegen die Bots liefert – wahlweise auf Seiten der Rebellen oder des Imperiums sowie mit oder ohne optionaler KI-Unterstützung. Der Spielablauf entspricht dabei der Variante, die u.a. bei Call of Duty unter dem Namen „Abschuss bestätigt“ bekannt ist: Es reicht also nicht nur aus, einen Gegner zu neutralisieren, sondern man muss auch noch ein Icon einsammeln, um den Kill damit zu bestätigen. Umgekehrt hat das feindliche Team die Möglichkeit, dem Sammler zuvorzukommen und ihm die wichtigen Punkte vor der Nase wegzuschnappen. Denn die Seite, die als erste 100 Punkte erreicht, gewinnt das Match. Daneben sucht man außerdem noch nach verstecktem Bergesgut als Beschäftigungstherapie. Leider gibt es keine Möglichkeit, die Siegkonditionen selbst festzulegen oder weitere Regeln anzupassen wie z.B. mit Beschränkungen auf bestimmte Gegner- und Waffentypen oder Varianten wie Instagib. Hier ist selbst das altehrwürdige Unreal Tournament immer noch weiter, wenn es um Trainingspartien gegen Bots geht, zumal die KI dort auch cleverer agiert. Hier präsentieren sich Sturmtruppler und Rebellen auf der normalen Stufe meist wie Moorhühner. Immerhin lässt sich der Schwierigkeitsgrad in drei Stufen regeln und mit den Heldengefechten wird außerdem noch eine Variante angeboten, in der man sich mit Luke, Leia und Han Solo oder Darth Vader, Palpatine und Boba Fett durchschlägt. Zwar scheinen den Bots auch auf höheren Stufen die Gehirnzellen zu fehlen, doch können sie mehr einstecken und als Gruppe durchaus bedrohlich werden. Für einen kompetitiven Ansatz als Einstimmung auf die großen Mehrspieler-Pertien ist
ebenfalls gesorgt: Sowohl in Schlachten als auch Heldengefechten darf man sich alternativ einem Eins-gegen-Eins-Duell gegen einen anderen Online-Spieler stellen, wobei sich dafür beide in der gleichen Party befinden müssen.
Die perfekte Welle
Last but not least wird mit „Überleben“ noch ein klassischer Horde-Modus geboten, in dem man alleine oder als Duo immer stärker werdende Wellen meistern muss. Pro Planet steht dabei eine Karte zur Verfügung. Seinen Koop-Partner findet man entweder online oder lokal am geteilten Bildschirm, während der Anspruch auch hier in drei Stufen geregelt werden darf. Zur Motivation tragen auch hier wieder kleine Herausforderungen und Belohnungen im Form von Credits sowie Bestenlisten bei, die nach Einzelspieler- und Koopleistungen getrennt werden. Es war spätestens nach dem bekennenden Verzicht auf eine Kampagne abzusehen, dass Star Wars: Battlefront in erster Linie für die Mehrspieler-Gefechte konzipiert werden würde. In diesem Zusammenhang bin ich fast positiv überrascht, dass DICE doch noch verhältnismäßig viele Inhalte für Solisten anbietet und im Rahmen des Angebots neben dem gemeinsamen Spielen mit einem Online-Kumpel sogar lokale Koop-Partien am geteilten Bildschirm realisiert hat – dafür Daumen hoch! Trotzdem wird man schnell feststellen, dass diese Einsätze nichts weiter sind als ein kleines Aufwärmen mit Tutorial-Ansätzen, bevor man sich in die großen Online-Scharmützel stürzt. Sie können also weder eine voll ausgearbeitete Kampagne ersetzen noch stellen sie für sich alleine einen echten Kaufgrund dar. Doch es sind nette, kleine Trainingseinheiten für zwischendurch, in denen man mit seiner Ausrüstung experimentieren, sich mit der Mechanik sowie Waffen anfreunden oder einfach nur mit einem Kumpel für ein paar Minuten Spaß haben kann.
Und sind Gehirnzellen eigentlich aktiv während man tippt?! Fragen über Fragen ....
Ob Du es so nennst bleibt Dir selbst überlassen, nur weil ein Spiel als Grafikblender von manchen bezeichnet wird, muss das ja nicht heissen das es keine Leute gibt denen es Spaß macht. Gründe sind wie immer vielseitig, manche mögen kurze Scharmützel, andere lange strategische Kämpfe, manch einer muss immer das neuste mit der neusten Grafik spielen, andere lieben die Star Wars Lizenz bla bla bla bla und dennoch muss es bei einem technischen Vergleich der spielerischen Möglichkeiten standhalten können um auch die Spieler aus anderen Lagern anlocken zu können. Und dem scheint es nunmal nicht standzuhalten (habs nicht gespielt). Grafikblender ist auch nur ein anderes Wort für Gedanken wie "Interessiert mich nicht, gibts besseres"
Wenn 1000 Produkte besser als Produkt XYZ sind, ist dann XYZ schlecht? Oder nicht einfach nur schlechtER als 1000 andere Produkte, aber unter Umständen immer noch gut in dem einen oder anderen Aspekt?
Das hatten wir doch schon mal. Es gibt einfach zu viele vergleichbare Spiele, die in fast allem besser sind als Battlefront. Die Grafik ist zwar noch super und es ist eben die Star Wars-Lizenz. Das war's.