Der Surgeon Simulator hat mit dem typischen Tagesablauf eines Chirurgen ungefähr so viel zu tun wie der Goat Simulator mit dem Tagesablauf einer handelsüblichen Ziege. Ähnlich wie in dem bizarren Anarcho-Spaß der Coffee Stain Studios bemüht man sich hier gar nicht erst um eine realistische Nachbildung einer Operation. Stattdessen
versucht man sich in einer satirisch überzeichneten Persiflage des Arztberufes.
Im Surgeon Simulator wird vor allem „transplantiert“ – sprich von der Leber bis zum Auge einfach alles aus dem Körper herausgerissen, was möglich ist. Die neuen Organe werden dann relativ wahllos in den zerschundenen Leib zurückgeworfen. Vernähen? Unnötig! Schneidet man dem Opf… – ähem – Patienten dabei aus Versehen zu oft in Gesicht, Torso oder die übrigen Organe, verblutet der arme Wicht elendig auf dem OP-Tisch. Das gilt es natürlich zu verhindern – zumindest bis die „Transplantation“ abgeschlossen ist.
Bescheuerte Steuerung, nervige Bugs
Erschwert wird das operative Schlachtfest vor allem durch die absurde Steuerung: Man bewegt den rechten Arm des Chirurgen mit einer Mischung aus viel zu vielen Controller-Kommandos und einer eher schlecht als recht funktionierenden Bewegungssteuerung über den OP-Tisch. Schon das Greifen eines Skalpells wird so zu einer
Herausforderung, da man mit Stick, Neigung des Controllers und mehreren Buttons versuchen muss, das Arbeitswerkzeug zu greifen.
Dabei stehen einem allerdings auch die völlig missratene Physik sowie unheimlich nervige Bugs im Weg: So clippt der Arm gerne durch Gegenstände oder bleibt wahllos an Dingen hängen. Zudem gibt es keine echte Kollisionsabfrage zwischen Hand und Gegenständen: Oft „klebt“ das Arbeitswerkzeug irgendwie an der Hand und ist kaum zu benutzen. So wird das ohnehin nervige Aufnehmen zu einer unglaublichen Geduldsprobe, an der man immer wieder scheitert.
Hat man dann endlich ein Skalpell in der Hand, geht der Ärger erst richtig los: Aufgrund der mäßigen Kulisse und des viel zu großen Doktoren-Griffels, kann man kaum sehen was man tut, geschweige denn Entfernungen zwischen Schneide und Patienten-Innerem einschätzen. Vom unheimlich nervigen Greifen der losgeschnittenen Organe und dem fast nicht möglichen Platzieren der neuen Innereien mal ganz abgesehen. Wer es dann noch ganz besonders schwer haben möchte, kann die fünf möglichen Operationen auch in einem fahrenden Krankenwagen oder in Schwerelosigkeit durchführen – ein so gut wie unmögliches Unterfangen.
Ich sehe die Wertung darum auch eher gelassen - ist klar, dass so etwas nicht jedem gefallen wird.
Also wie schon jemand anderes gesagt hat, die PC-Version war jetzt eigentlich ziemlich witzig.
Mir werden die 4players Tests schon langsam suspekt. Da hat man hier "Hilfe, mir gefällt die grundlegende Spielmechanik nicht". Also sorry, aber sollte man als Redakteur, selbst wenn es einem nicht gefällt, dann doch zugeben können "nun gut, es ist eine grundlegende Spielmechanik, also sollte man sie nicht wirklich austauschen". Für mich sollte ein Test schon eher in Richtung "Das kann man besser machen" gehen als "Ich mag das Prinzip an sich nicht". Ich schreib doch auch keine Rennspieltests und reg mich über all die blöden Autos auf und dass man nur blöd mit rumfährt.
Oder kürzlich die Assassins Creed Unity Vorschau die einfach nur aus "Huh, Klettern wie immer, noch ein bisschen die Seite damit füllen wies immer gleich ist" bestand, ohne denn überhaupt mal die neuen Features - von denen es laut so ziemlich jeder anderen Quelle genug gibt - zu erwähnen.
Also sorry Leute, aber journalistische Qualität sieht anders aus. Die Artikel verkommen mehr und mehr zu "Kein Bock, ergo meh". Anderswo quälen sich die Redakteure auch durchs Spiel, solange es keine totale Katastrophe ist, hier zweifele ich manchmal schon, dass man überhaupt bis zum Ende gekommen ist. Und sei es nur das Ende der Demo.
Ja und das dürfen sogar Kinder spielen! Es hat nämlich keine "Ab-18-Freigabe", soweit ich weiß.
Wart mal ab bis man die Gegner in Splinter Cell oder Shooter XY auf diese Weise foltert. (;
Ekelerregend. Pfui, ist das verstörend.