Auch grafisch nutzt Tales of Hearts R die Möglichkeiten von Sonys Handheld kaum aus, wenngleich sich gegenüber dem noch auf 2D-Figuren setzenden DS-Original (siehe Video) vieles verändert hat. Doch insbesondere die Kulissen wirken blass, die Animationen mitunter hölzern, weniger wichtige Figuren oft sehr klobig. Gelungene Bild- und Videoeinbettungen sorgen insgesamt jedoch für ordentliches Anime-Flair. Auch das aktive Erkunden der 3D-Weltkarte macht trotz trister Optik Laune.
Man kann kleine Nebenschauplätze entdecken, Bonusaufgaben bestreiten und Schätze bergen. Doch auch die Hauptorte der immer schicksalhafteren Reise halten einige Geheimnisse und Überraschungen bereit. Neben alten Bekannten wie dem versteckfreudigen Wunderkoch, der seinem Finder stets neue Rezepte für regenerative oder aufputschende Speisen verrät, gibt es auch tauschwillige Münzsammler, zufällige Kampfherausforderungen oder einen Vergnügungspark, der neben beziehungsfestigenden Karussellfahrten auch eine Kampfarena mit lukrativen Turnieren sowie wechselnde Theatervorstellungen zu bieten hat.
Unterwegs müssen natürlich auch allerlei Hindernisse überwunden werden. Neben ortspezifischen Schalter-, Kombinations- und Schieberätseln kommt auch wieder der aufrüstbare Ring des Hexers zum Einsatz, mit dessen magischen Projektilen man diverse Apparaturen in Gang setzen, manipulieren oder zerstören kann. Karten werden automatisch mitgezeichnet, Nachschlagewerke spielbegleitend mit neu entdeckten Inhalten gefüllt, während sich der Schwierigkeitsgrad jederzeit in drei Stufen regulieren lässt.
Blühende Freiheit
Die Charakterentwicklung erfolgt über blumenartige Strukturen, Somas genannt, deren Blütenblätter Eigenschaften wie Mut, Ausdauer oder Glaube symbolisieren und durch Punktvergabe gezielt zum Blühen gebracht werden können.
Dadurch steigen nicht nur entsprechende Charakterwerte, sondern werden auch neue Fähigkeiten, Talente und Waffenformen erworbenen, die sich individuell kombinieren lassen.
Durch das Festigen von Beziehungen über gemeinsame Kampfeinsätze, Erlebnisse oder Dialogentscheidungen können manche Talente sogar weitergegeben und fortan eigenständig genutzt werden. Auch durch bestimmte Leistungen, Entscheidungen oder Ereignisse erworbenen Titel lassen sich je nach Situation wie Ausrüstung wechseln, um bestimmte Charakterwerte zu stärken. Es gibt aber auch Ausrüstung, die einzig und allein das Erscheinungsbild verändert – darunter auch DLC-Outfits früherer Tales-Charaktere.
Auch sonst trifft man auf viel Vertrautes. Besonders experimentierfreudig gibt sich Tales of Hearts jedenfalls nicht, auch wenn gerade das viele an der Serie schätzen. Fans werden entsprechend nicht enttäuscht, Skeptiker aber ebenso wenig bekehrt. Die vielen kleinen Freiheiten und Anpassungsmöglichkeiten, die man geboten bekommt, trösten mich jedenfalls über die ein oder andere fragwürdige Designentscheidung hinweg, auch wenn ich mir für die Zukunft wieder mehr Kreativität und Fortschritt wünsche.
Das mit dem freien Erkunden habe ich ja auch gemacht. War halt dennoch etwas erstaunt. Das mit den Zufallskämpfen fand ich jetzt gar nicht mal so schlimm. Zeitgemäß ist es nicht mehr, aber dadurch dass die Grade welche man erhält für das New Game sehr sinnvoll sind, macht es schon Sinn, sich in möglichst viele Kämpfe zu stürzen. So war ich am Ende des ersten Durchlaufs auch bei Level 90. ^^
Die alternative Kampfsteuerung hatte ich auch ausprobiert, fand sie aber irgendwie genauso hakelig. Das Auslösen ist dann zwar etwas einfacher, aber das mit dem freien Rumlaufen war immer noch umständlich. Fand halt generell diese Unterscheidung zwischen freies und starres Laufen merkwürdig.
Nun, wenn man die Kampfsteuerung in den Optionen auf das klassische Konsolen Kampfsystem umgestellt hätte... dann kann man per Analog Stick vor und zurück laufen und die Arte auslösen, wenn man in die entsprechende Richtung drückt und frei laufen mit gedrückter linker Schultertaste. ^^
Und ich fand das Kampfsystem richtig gut, einzig was nicht mehr zeitgemäß war, sind die Zufallskämpfe, da es die schon seit Symphonia nicht mehr gab. Aber da gibt es später Tränke, die für eine kurze Zeit diese Kämpfe ausschalten.
Wie ich auf so viele Stunden komme... k.A. war halt so, ich lass mir da immer etwas Zeit und probiere und suche viel rum. Hab auch erst mal die komplette Weltkarte erkundet, als man es konnte und so noch einiges entdeckt. Am Ende waren meine Charaktere auf Level 80 beim Endkampf. ^^
Was hast du im ersten Durchlauf bitte alles gemacht, dass du auf 67 Stunden gekommen bist? oO (Arena, Bonsu-Dungeon?)
Habe meinen ersten Durchlauf gestern mit etwas mehr als 39 Stunden abgeschlossen und dabei doch recht viel gemacht.
Persönlich finde ich das Spiele eher extrem durchschnittlich, da man dem Spiel seine Wurzeln doch sehr anmerkt. Die Story war zum Ende hin ganz ok, wirkte aber vor allem am Anfang sehr abgehackt und gehastet. Musikalisch ist das Spiel irgendwie nichtssagend. Grafisch und technisch ist es ja eher zweckmäßig. Am meisten hat mich aber wohl die nicht wirklich frei konfigurierbare Kampfsteuerung genervt, da ich es eher nervig fand zwischen dem Starren vor- und zurücklaufen (Steuerkreuz) und dem freien Laufen (Analog-Stick) zu switchen, da man das Steuerkreuz dennoch für die Arte-Angriffe brauchte.
Das einzige, was das Spiel irgendwo rettet ist halt der typische Tales of-Flair. Wenn man den mag, wird man sicherlich irgendwo seinen Spaß haben, ansonsten sollte man eher andere Teile bevorzugen. ^^
So, bin nun seit Gestern durch, kann es wirklich nur jedem empfehlen und für Tales of Fans ist wirklich Pflicht. Kam am Ende auf Rund 67 Stunden ohne aber alles zu haben. Für ein zweites mal dürfte es noch genug geben, auf jeden Fall noch ein paar versteckte Dinge, die ich noch nicht machen konnte.