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Tekken 8 im Test: Ein Prügelfest für Kenner und Neulinge

Fast neun Jahre nach dem letzten Teil lädt Bandai Namco wieder zur wilden Prügelei und die Mishima Zaibatsu Corporation zum achten Mal zum King of Iron Fist Tournament. Nach den Genre-Kollegen Street Fighter 6 und Mortal Kombat 1 springt nun auch die Tekken-Serie auf die neueste Konsolengeneration. Mit der Power von Unreal Engine 5, zum Start gleich 32 spielbaren Charakteren, mehreren Story-Modi und neuen Gameplay-Optionen will der Titel die Herzen der Fans höher schlagen lassen. Nach einem kurzen Einblick Anfang Dezember hatten wir nun die Gelegenheit, das Spiel im vollen Umfang zu testen und nach Lust und Laune die Fäuste (und Füße) fliegen zu lassen.

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Viel Stoff für Einsteiger
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Azucena holt zur finalen Attacke aus – links im Bild sind die Shortcuts für den Spezialstil zu sehen. © 4P/Screenshot

Neben verschiedensten Kampfstilen und Kombos gibt es noch ein paar kleine Besonderheiten, die einem Duell noch ein bisschen mehr Pfeffer verleihen. Unter der Energieanzeige gibt es die blaue Heat-Leiste, die einmal pro Runde aktiviert werden kann. Danach habt ihr zehn Sekunden, in der eure Angriffe mehr Schaden verursachen und nicht geblockt werden können. Fällt eure Energie unter 25 Prozent, leuchtet sie feurig orange: Dann könnt ihr eine besonders power-geladene Spezialattacke ausführen, die dem Gegner einen gehörigen Anteil an seiner Energie kostet – oftmals ein letzter Ausweg und Schritt zum Sieg.

 

Eine neue Einstellungsmöglichkeit, die besonders Neulingen zugutekommt, ist der Spezialstil, den ihr auf Knopfdruck aktivieren könnt. Nun ist es möglich, Attacken wie Würfe oder Air Combos mit einem Knopf auszuführen – so ist ein spektakulärer Kampfstil möglich, ohne im Vorfeld komplizierte Tastenkombinationen auswendig lernen zu müssen. Auf die Aktivierung dieses „Easy Mode“ sollten sich im Zweispielermodus die teilnehmenden Parteien jedoch einigen, weil es ansonsten doch einen sehr krassen Vorteil darstellen könnte.

 

Was übrigens den Schwierigkeitsgrad angeht, so scheinen mir die Computergegner deutlich schneller K.O. zu gehen als noch in früheren Spielen (weil Attacken mehr Schaden verursachen? So kommt es mit jedenfalls vor). Selbst auf dem vierten von fünf Schwierigkeitsstufen musste ich keine besonderen Kombo- oder Spezialattacken auf das Parkett bringen, um siegreich aus dem Duell hervorzugehen. Nicht selten gelang mit hier sogar ein „perfekter“ Sieg, also ohne einen eigenen Treffen eingesteckt haben zu müssen.

 

Ausflug an den Strand

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Mit gezielten Schlägen und Tritten verpasst ihr dem Ball den richtigen Spin und eurem Gegner mit etwas Glück eine Menge Schaden. © 4P/Screenshot

In einem besonderen Modus geht es an den Strand: Tekken-Veteranen werden sich erinnern, dass Tekken Ball bereits in einem früheren Teil einmal ein etwas unkonventioneller Ausbruch aus dem Prügelalltag war. Eure Schläge und Tritte konzentriert ihr hier nicht auf euren Gegner, sondern einen Strandball, der den Schaden konserviert und erst wieder abgibt, wenn einer der beiden Spieler ihn nicht mehr zurückspielen kann. Hierfür sind gut getimte Aktionen nötig, sonst kann es passieren, dass ihr mit einem Treffer ordentlich was einstecken müsst.

 

Der Ball fliegt manchmal recht seltsame Kurven und nimmt trotz saftigem Konter-Kick nicht das Tempo auf, das man antizipiert hätte. Insgesamt ist der Modus eine nette Abwechslung, gerade im Couch-Koop, da hier einfach andere Dinge zu beachten sind, Kombos und Würfe einfach keine Rolle spielen. Insgesamt halte ich Tekken Ball allerdings für zu vernachlässigen; persönlich fand ich zum Beispiel den Bowling-Modus aus einigen früheren Teilen unterhaltsamer.

 

Tote Hose im Editor

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Mit Camouflage-Mantel und Schlangenlederhose macht Biker Paul Phoenix natürlich ebenfalls eine gute Figur. © 4P/Screenshot

Ihr habt lächerlich viele Optionen, die Erscheinung eures Spieler-Tags für den Online-Modus zu verändern. Umrandungen für die Energieleiste, Hintergrundplaketten für den Spielernamen, schier endlose Klamotten und Accessoires für den Avatar, der nicht nur eure Spielfigur im Arcade Quest sondern auch in der Online-Lobby ist. Ich hätte mir eher gewünscht, dass dieser Aufwand ein bisschen mehr in die Editierungsmöglichkeiten der Kämpfer gegangen wäre. Klar könnt ihr euren Lieblingscharakteren einen Hut aufsetzen, ein paar neue Hosen oder Hemden anziehen und die Haare färben. Insgesamt wirken die Optionen aber nicht so variationsreich, auch wenn ich mit ein paar neuen Design-Ideen für meine Kämpfer schon meinen Spaß hatte. Dennoch ist Luft nach oben: Kleidungsstücke lassen sich nicht mit den Original-Stilen kombinieren, Kopfbedeckungen nicht auf individuelle Frisuren setzen, für die weiblichen Charaktere gibt es etwa doppelt so viele Röckchen wie lange Hosen. 

 

Zudem müssen manche Stücke mit Ingame-Währung für jeden Charakter einzeln gekauft werden. In Geldnot solltet ihr bei meist 50.000 Münzen pro Item zwar nicht kommen – soviel bekommt ihr etwa bei einem Sieg in der Arcade Quest raus, für den Abschluss der Story gibt es gar 10 Millionen – dennoch ist es etwas lästig. Als Vergleich würde ich gerne das 2018 erschienene Soul Calibur 6 heranziehen, in dem ich im Charakter-Editor für jedes Kleidungsstück verschiedene Muster auswählen, die Kämpfer mit Tätowierungen ausstatten und sogar komplett neue Kämpfer erstellen konnte. Dahingehend hätte ich bei Tekken 8 etwas mehr Innovation erwartet.

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