Echos für die Menschen
Neben der Hauptquest, dem großen Ganzen also, gibt es eine Reihe von Nebenaufgaben zu lösen, die mir die Bewohner*innen vom Hyrule auftragen. Dabei handelt es sich häufig um Echos, die ihr erlernen und den Questgebern präsentieren könnt. So möchte eine Gerudo-Kriegerin eine der legendären fliegenden Bodenplatten untersuchen, ein Deku sucht nach dem Ursprung des plötzlich auftauchenden Regens und ein Junge im Sudelia-Dorf will unbedingt mal Schnee sehen. Manchmal befand sich das Gewünschte bereits in meinem Echo-Inventar, bei anderen Aufträgen habe ich die Augen extra aufmerksam offen gehalten.
Auch die Sammelleidenschaft ist in The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom wieder ein wichtiger Part – allen voran die beliebten Herzteile, die die Lebensleiste erhöhen. Darüber hinaus finde ich wundersame, blaue Kristalle, die ich in der Werkstatt von Impas Bruder Luebery einschmelzen und damit mein Schwert verstärken oder die Energia-Leiste erhöhen kann.
Gut versteckt oder Belohnung umfangreicherer Quests sind Accessoires, mit denen ich Zelda ausrüsten kann. Die gewähren mir etwa eine größere Chance, Herzen oder Rubine zu finden oder erlauben es mir, schneller zu schwimmen oder zu klettern. Zunächst kann ich nur ein Rüstungsteil anlegen, aber die Große Fee gibt mir gegen einen großzügigen Obolus die Möglichkeit, mehrere Accessoires zu tragen. Wo ihr den Feen-Brunnen finden könnt? Hmm, vielleicht an einer ähnlichen Stelle, wie in A Link to the Past…
Leckere Drinks mit Leuchtbutter und Spiralkürbis
Dazu gibt es wieder eine ganze Reihe an Mini-Spielen: Pferderennen auf der Hyrule-Farm, Mangos ernten in der Gerudo-Wüste oder die über das ganze Land verteilte Eichelsuche. Kochen muss ich übrigens nicht, stattdessen kann ich bei Deku-Händlern an den entsprechenden Stationen leckere Smoothie-Kreationen in Auftrag geben. Aus zwei Zutaten und gegen eine Gebühr von zehn Rubinen wird mir ein bunter und schmackhafter Drink gemixt.
Je nach Zutat füllt der Smoothie Herzen oder Energia auf, gibt daneben oft noch einen Effekt, der die Widerstandkraft gegen Feuer oder Elektrizität erhöht, mich länger tauchen lässt oder dafür sorgt, dass ich im Dunklen leuchte. Dass ich aber jeden Smoothie einzeln in Auftrag geben muss, selbst wenn ich das entsprechende Rezept schon kenne, ist etwas mühselig und erinnert an das umständliche oder zumindest zeitaufwendige Kochsystem aus Breath of the Wild.
Nach den opulenten Open-World-Brechern Breath of the Wild und Tears of the Kingdom ist Echoes of Wisdom ein Zelda-Spiel für die Liebhaber der Handheld-Ableger des Franchise wie Link’s Awakening oder The Minish Cap – oder natürlich für Zelda-Fans im Allgemeinen. Der etwas knuffige Stil wird wahrscheinlich nicht allen schmecken, ich kann aber nicht sagen, dass er unpassend ist. Er passt zu den mitunter schrulligen und treudoofen Charakteren und dem im Grunde eher unschuldigen Tenor des Spiels.
Die grafische Unschärfe an den Rändern und in der Tiefe vermittelt einen besonderen Look, wie er schon im Remake von Link’s Awakening zu beobachten war. Der Soundtrack ist gewohnt eingängig (Achtung: Ohrwurm-Gefahr!) und wartet in manchen Regionen mit abgewandelten Versionen bekannter Themes auf. Vom Umfang her pendelt sich das Spiel etwa bei 35 bis 40 Stunden ein, wobei da schon die ein oder andere Nebenquest oder Suche nach Herzteilen eingerechnet ist. Aber das ist ja bei einem zünftigen Zelda-Spiel ein wichtiger Bestandteil der Erfahrung.