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The Crew Motorfest (Rennspiel) – Rennspiel-Eskapismus im Paradies

Eigentlich kommt The Crew Motorfest im September zu spät – dachten wir zumindest, als Ubisoft den Releasetermin enthüllte. Denn in den zwei Previews zuvor versprühte das Rennspiel den Charme des perfekten Sommerspiels, das einfach nur Spaß machen und gute Laune vermitteln soll. Mittlerweile hat sich dieser Gedanke verflüchtigt. Nicht weil sich Ubisofts Antwort auf Forza Horizon im Test auf einmal als etwas anderes herausstellte, sondern weil der September noch ein letztes Mal viel Sonne brachte. Und eben The Crew Motorfest, welches bei uns zur Führerscheinprüfung vorfuhr.

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Open World mit Checkliste
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In der Open World gibt es per se viel zu tun – oder man entspannt. © 4P/Screenshot

Und wenn ich mal keine Rennen fahren will? Nun, dann gibt es auf O’ahu dennoch jede Menge zu tun: Ich kann etwa auf eigene Faust die Insel erkunden, zusammen mit der gesprächigen und oftmals sehr nervigen KI CARA Geheimnisse finden oder schlichtweg auf einem Berg den Motor abkühlen lassen, um den Sonnenuntergang anzuschauen. Alternativ können Graffitis aufgespürt, Fotos auf bestimmte Art und Weise geknipst oder versteckte Schätze entdeckt werden.

Zusätzlich gibt es in der Welt verschiedene Herausforderungen, die wortwörtlich auf der Straße liegen. Mal gilt es Slalom und möglichst zügig die virtuellen Stangen abzufahren, ein anderes Mal muss ich so schnell wie möglich vor einer roten Zone entkommen. Je weiter ich komme, desto mehr Punkte gibt es. Natürlich gibt es ebenso ein paar Klassiker, wie etwa Sprungschanzen oder Geschwindigkeitsblitzer. All das nimmt nicht viel Zeit in Anspruch und ist durchaus spaßig für Zwischendurch, auch wenn die offene Welt von The Crew Motorfest sonst keine nennenswerten Innovationen bietet.

Eine Besonderheit möchte ich dann aber trotzdem hervorheben: Die Weltkarte, die auch schon im Vorgänger sehr beeindruckend war. Denn es handelt sich dabei nicht um eine gewöhnliche Landkarte, sondern im Kern wird die gesamte, sich stetig in Bewegung befindliche Spielwelt dargestellt, auf der ich Routen planen oder

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Mikrotransaktionen gibt es in The Crew Motorfest auch, wovon sich auch Autos, aber keine Leistungsverbesserungen kaufen lassen. © 4P/Screenshot

die Schnellreise in Gang setzen kann. Wenn ich will, kann ich aber auch nah heranzoomen und sehe immer noch detailliert, wie das bunte Leben auf O’ahu weitergeht. Der Nachteil? Die Performance, sonst die meiste Zeit bei stabilen 60 Bildern pro Sekunde zu verorten, geht auf der Karte hin und wieder ganz schön in die Knie.

Ein bisschen Loot im Rennspiel

Was einst im ersten Teil noch eine ungemein wichtige Rolle spielte, ist in The Crew Motorfest nur noch bedingt spannend: Der bereits angesprochene Loot. Serientypisch erhält man zahllose Bauteile, um das Powerlevel und die damit verbundenen Attribute Stück für Stück zu erhöhen. Getriebe, Motor, Bremsscheiben und vieles mehr gibt es in unterschiedlichen Seltenheitsstufen inklusive Perks, die ein paar zusätzliche Boni gewähren. Wirklich notwendig ist das Verbessern jedoch zu Beginn keineswegs.

In den Playlists wird nämlich in der Regel ein passendes Fahrzeug gestellt, auf welches man sowieso keinen Einfluss hat. So wirklich eine Rolle spielt die Stufe des eigenen Autos also nur auf der Main Stage und zum Teil in den Online-Rennen, auch wenn es meistens schon reicht, das Bauteil mit dem höchsten Level einzubauen. Wirklich komplex ist das System nicht, was aber auch seine Sonnenseiten hat. So muss man sich nämlich gar nicht allzu viele Gedanken machen und kann sich schneller auf den spaßigen Teil von The Crew Motorfest konzentrieren: Die vielfältigen Rennen.

Viele optionale Kosten

Neben Erfahrungspunkten und Items verdient ihr euch mit den Rennen in The Crew Motorfest zudem eine goldene Nase, denn die Ingame-Währung Bucks wird auf den ersten Blick recht großzügig verteilt. Allerdings ist das auch zwingend notwendig, wenn ihr beispielsweise neue Autos kaufen wollt: Die können schnell mehrere hunderttausend Taler verschlingen, ganz zu schweigen von möglichen optischen Verbesserungen, wie etwa andere Felgen oder ein schicker neuer Heckspoiler.

Insgesamt gibt es über 600 Autos, die ihr eurem Fuhrpark hinzufügen könnt – wer sich das Ziel setzt, alle zu besitzen, darf mit wirklich sehr vielen Spielstunden rechnen. Das liegt auch daran, dass sich The Crew Motorfest

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Einfach das schön blaue Meer genießen: Auch im Rennen kann einem das Urlaubsgefühl entgegenkommen. © 4P/Screenshot

nicht ganz so generös mit der kostenlosen Verteilung von Autos gibt wie Genre-Kollege Forza Horizon 5. Im Laufe des Tests hatte ich bei Ubisofts Rennspiel viel öfters das Gefühl, zum Marktplatz wechseln zu müssen, um ein bestimmtes Auto freizuschalten, als es etwa bei Playgrounds Raserei der Fall war. Wer nicht ganz so viel spielen will, kann optional zur Brieftasche greifen.

Wie schon in The Crew 2 gibt es die sogenannten Crew Credits, mit denen ihr ebenfalls fast alles in The Crew Motorfest kaufen könnt. Eine handvoll dieser Credits könnt ihr während des Spielens verdienen, aber eigentlich dienen sie nur als fiktive Währung für Mikrotransaktionen. Die Crew Credits könnt ihr nämlich direkt im Spiel für echtes Geld erwerben und dann wiederum dafür einsetzen, neue Autos (aber keine Upgrades!) oder Outfits für den eigenen Charakter zu erwerben. Obendrein gibt es noch einen Jahrespass, der 25 neue Autos im Laufe der Zeit freischaltet, während Ubisoft angekündigt hat, in regelmäßigen Abständen neue spielerische Inhalte zu liefern.

Kommentare

12 Kommentare

  1. Ich als PlayStation-Spieler kann da wohl ein paar Prozentpunkte drauf packen, weil ich noch nicht Forza-Verwöhnt bin.
    Die kleinere Map stört mich auch nicht. Wir machen uns seit Jahren über die zu großen Maps in Ubi Spielen lustig, weil man ja garnicht dazu kommt alles zu sehen. Da find ichs gut dass dashier und das nächste Assassins Creed etwas kleiner werden.
    Ubi Spiele fallen immer recht schnell im Preis. Da wird man schnell mal Angebote für 17 € bekommen.
    Und XBoxler bekommen es eh im Gamepass.

  2. Was ich irgendwie ein wenig arm finde, ist dass man hier wirklich einfach das Festival Konzept von Horizon übernommen hat. Gibt's den nichts anderes, dass man als Grundlage nehmen kann, um eine Rennspiel Open World anzubieten? So wirkt es wirklich nur, wie der Versuch, die PS community mit dem FH Konzept abzufarmen.

  3. Ich find das richtig gut. Fand schon die closed Beta echt spassig. Da kommen alte Test Drive Unlimited gefühle hoch wenn ich um und durch die Insel cruise. Die events sind natürlich geschmackssache. Ich finde auch nicht jedes gut. Aber ein paar sind schon gut gemacht. Mir ist es teilweise auch schon zu schrill aber vielleicht ändern die das Setting ja. Dadurch dass die Welt (was alle total kritisieren) ziemlich übersichtlich ist, gestalten die diese vielleicht auch öfter um. Ich hab lieber so eine Schicke Insel mit fantastischen Sonnenuntergängen und palmen die wirklich toll aussehen, als sone sterile welt wie in Crew 2. was ich wirklich zu meckern hab sind nach wie vor das Kollisionsverhalten bei dem das Auto mehrere hundert Meter einfach mal über die Landschaft geschoben wird. Und die wirklich sichtbare Dynamische Auflösung im 60fps Modus. Nebenbei machen sich wieder massenhaft cheater breit. Ubi sollte da wirklich mal was gegen tun. Forza Horizon hat aber auch seit teil eins mit sowas zu kämpfen.

  4. für Playstation Spieler die an Forza nicht rankommen mag das bestimmt ganz schick sein
    ich rühre das auf jeden Fall nicht mal mit der Kneifzange an
    alles was an Horizon besser ist, ist in Motorfest nur 2. Liga und alles was an Horizon zum kotzen ist, haben sie zielsicher übernommen :o

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