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The Duke (Hardware) – Es kommt auf die Größe an

Eigentlich ist der Gamepad-Markt für die Xbox One gesättigt. Mit Microsofts Elite Controller oder dem Razer Wolverine wird das High-End-Segment bedient, während man im „Design Lab“ sogar sein Pad individualisieren darf. Nicht zu vergessen die ohnehin hohe Qualität des Standard-Pads, das der Konsole beim Verkauf beiliegt. Trotzdem könnte der pragmatisch „Duke“ genannte Controller vor allem bei nostalgischen Xbox-Fans eine Option sein – mehr dazu im Hardware-Test.

© Hyperkin /

Die Analogsticks weisen wie das Original mittige Einbuchtungen für die Daumen auf, rechts etwa fünf Millimeter im Durchmesser, links über zehn Millimeter. So wird wie damals die Gefahr erfolgreich minimiert, dass die Finger von den Sticks bei schnellen Bewegungen abrutschen. Und wie vor beinahe 20 Jahren ist der Widerstand, den die Sticks bei Bewegungen bieten, sehr angenehm. Weniger angenehm ist hingegen das schwammige Digikreuz, das seinem Ahnen in Nichts nachsteht und sich weiterhin nicht eignet, um Prügler wie z.B. Killer Instinct, Injustice usw. effektiv spielen zu können. Um sich durch Menüs zu wählen, geht es noch, doch um heutigen Maßstäben gerecht werden zu können und den Duke wertiger zu gestalten, hätte Seamus Blackley an diesem Punkt ansetzen können. Bei der übrigen Verarbeitung zeigt sich der Duke als kompetent. Die Kanten, an denen die obere und untere Hälfte des Gehäuses verbunden sind, hätten an der einen oder anderen Stelle sauberer abgeschliffen sein können, da sie manchmal nicht akkurat aufeinander abschließen. Ob dies ein allgemeines Problem ist oder nur ein sporadisch während der Produktion auftauchendes Manko, können wir an dieser Stelle nicht einschätzen. Es besteht aber keine Gefahr sich daran zu verletzen.

Pièce de résistance

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Alles ist wie früher – inklusive des nach wie vor suboptimalen Digi-Pads. © 4P/Screenshot

Die Kleinigkeit bei der Verarbeitung war für mich aber spätestens in dem Moment vergessen, als ich das Pad mit dem beigelegten, mit 2,7 Metern erfreulich langen Micro-USB-Kabel angeschlossen habe – ein Fach für Batterien oder die Akkus der aktuellen One-Controller ist nicht vorhanden. Denn nachdem sich der erfolgreiche Anschluss mit einem Brummen der Vibrations-Motoren meldet, wird auf dem großen alles dominierenden Plastikreis in der Mitte des Pads, der beim Original mit einem übergroßen Xbox Logo markiert war, die Original-Startsequenz der ersten Xbox abgespielt. Leider ohne Sound, doch das wäre dann des Guten ohnehin zu viel. Doch selbst ohne akustische Untermalung habe ich das Kabel gleich ein paar mal aus- und wieder eingesteckt, um die Sequenz wiederholt zu betrachten. Im Nachhinein betrachtet wäre das umständliche Stöpseln gar nicht nötig gewesen. Denn natürlich bietet der neue Duke auch einen Xbox-Guide-Button. Richtig: das Logo, das einen beim Knopfdruck nicht nur in das One-Menü bringt, sondern auch die Animation auf dem hochwertig wirkenden Mini-Display neu startet.

Neben dem Digipad gibt es noch einen anderen Punkt, in dem der Duke zu sehr an den Vorgaben seines Urahn klebt: Die Schultertasten sind zwar analog, sind aber nicht mit Funktionalität von Impulse Triggern wie bei den aktuellen One-Controllern von Microsoft versehen. Die nur auf die Trigger fokussierte dynamische Vibration hat vor allem die Forza-Rennspiele von Turn 10 oder Playground Games sehr subtil, aber effektiv zu einem besonderen Erlebnis gemacht – etwas, auf das man beim Duke verzichten muss.

  1. Als damals die erste X-Box raus kam und ich das Pad davon das erste mal in der Hand hatte, dachte ich mir das die X-Box wohl nicht ein großer Erfolg werden wird. Habe zwar beim Dreamcast auch keinen handlichen Controller gehabt, aber dennoch lag dieser um Welten besser in der Hand. Naja, das die X-Box dennoch so erfolgreich war hat wohl 3 Gründe. Zum einen der Heimmarkt in der USA, dann HALO (fand ich damals wie heute langweilig) und nicht zu vergessen der lange Atem des größten Softwarekonzern der Welt.
    Allerdings war das 360 Pad (und später auch das der One) dann wirklich gut in der Ergonomie, doch da nutze ich trotzdem lieber mein PS3 Pad am PC (meine PS3 Konsole hat wahrscheinlich weniger als 50h betrieb, während mein Pad ca 1.000h hat)

  2. Wie wäre es denn stattdessen mit dem wirklich schlechtesten Controller aller Zeiten?
    Bild
    Das Ding stellte den Quickshot 1 locker in den Schatten. Bewegungssteuerung dank Quecksilber (das ist kein Scherz). Den Joystick konnte man also nicht einmal in den Müll werfen, obwohl er genau dort hingehört hat.

  3. Usul hat geschrieben: 28.09.2018 16:48
    winkekatze hat geschrieben: 28.09.2018 15:25Was soll daran präziser gewesen sein? Technisch funktioniert der genauso mit Mikroschaltern (hat halt nur nicht so hörbar geklickt) wie z.b. der Competition Pro...Ich fand den Quickshot einfach nur schwammig...
    Präziser meiner Empfindung nach, weil eine einfache Berührung der Kontakte gereicht hat - d.h. der Kraftaufwand zum Bewegen in eine Richtung war geringer als bei "richtigen" Schaltern UND schnelle Richtungswechsel waren dadurch einfacher. Die Competition Pro-Knüppel fand ich so schwergängig wie du den Quickshot schwammig. :)
    Ok, ist ja auch Geschmackssache. Mir hat das "präzise" Klicken des Competition Pro halt immer besser gefallen :)

  4. Danke für die Besprechung!
    Hab meinen schon seit einem Monat hier liegen <3
    Erwähnt werden können hätte noch, dass der neue Duke neben offensichtlich der Xbox One auch noch mit Windows 10 kompatibel ist (und leider nicht mit 7/8.1).
    Dass der Controller nur kabelgebunden in Betrieb genommen werden kann, liegt im Übrigen auch keinesfalls, falls das hier auf jemanden so wirken sollte, an Bequemlichkeit seitens Blackley oder Hyperkin, sondern ist dem Umstand geschuldet, dass Microsoft per se keine Erlaubnis an Dritthersteller rausrückt, den proprietären Wireless-Standard zu nutzen.
    Kleiner Verschreiber: "Plastikreis" :D
    "ES KOMMT AUF DIE GRÖSSE AN"
    Hier hätte man ruhig mal ein wenig Liebe für das große scharfe S übrig haben können <3
    GRÖẞE

  5. winkekatze hat geschrieben: 28.09.2018 15:25Was soll daran präziser gewesen sein? Technisch funktioniert der genauso mit Mikroschaltern (hat halt nur nicht so hörbar geklickt) wie z.b. der Competition Pro...Ich fand den Quickshot einfach nur schwammig...
    Präziser meiner Empfindung nach, weil eine einfache Berührung der Kontakte gereicht hat - d.h. der Kraftaufwand zum Bewegen in eine Richtung war geringer als bei "richtigen" Schaltern UND schnelle Richtungswechsel waren dadurch einfacher. Die Competition Pro-Knüppel fand ich so schwergängig wie du den Quickshot schwammig. :)

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