Ein mysteriöser Mord. Eine Leiche. Und zwei Agenten, die ein bisschen an das Mulder-Scully-Gespann aus Akte X erinnern und das grausame Verbrechen im kleinen Städtchen Thimbleweed Park aufklären sollen. Das ist die Ausgangslage im neuen Retro-Adventure von Ron Gilbert und Gary Winnick, die schon gemeinsam bei Lucasfilm Games an kultigen Abenteuern von Maniac Mansion bis The Secret of Monkey Island gearbeitet haben. Die mit Rätseln garnierte Suche nach der Wahrheit spielt sich dabei genauso wie die Klassiker: Dank des SCUMM-Systems (Script Creation Utility for Maniac Mansion) steht einem erneut die bekannte Auswahl aus neun Verben zur Verfügung, die man mit den Piktogramm-Gegenständen im Inventar und / oder Interaktionen mit der Umgebung anwenden sowie kombinieren darf. Dabei funktioniert die Point’n’Click-Steuerung des Cursors sowohl mit Maus als auch mit dem Controller.
In der deutschen Auflistung stört allerdings die etwas gewöhnungsbedürftige Wortwahl: Statt „Nimm“ heißt es dort „Nehme“, statt „Benutze“ nur „Nutze“ und statt „Betrachte“ findet sich „Schaue“. Das mag nur eine Kleinigkeit sein, aber es fühlt sich beim Blick auf die Verbenliste einfach etwas falsch an – sicher auch deshalb, weil beim Anklicken der Verben wieder die gewohnten, gefühlt richtigen Varianten in der Text-Zeile erscheinen. Warum das so ist, wissen wahrscheinlich nur die Entwickler oder Übersetzer Boris Schneider-Johne, der bereits damals die Adventures von Lucasfilm Games / LucasArts ins Deutsche lokalisiert hat. Abgesehen von ein paar kleinen „Rechtschraibfehlern“ hat er offenbar nichts von seiner Kunst verlernt und fängt meist nicht nur den Wortwitz des englischen Originals überzeugend ein, sondern verpasst den Inhalten auch eine typisch deutsche Note, wenn es sich anbietet. So wird z.B. aus der erwähnten „Tonight Show“ samt ihrem Gastgeber in der deutschen Übersetzung „Wetten Dass“ mit Frank Elstner – herrlich. Nur auf eine deutsche Sprachausgabe muss man leider verzichten. Immerhin verrichten die englischen Sprecher überwiegend einen hervorragenden Job, auch wenn die Tonabmischung in wenigen Momenten patzt und die Sprachausgabe viel zu leise ist. Zudem fällt auf, dass gerade die beiden Agenten oft im Plural von sich reden oder als Duo angesprochen werden, obwohl sie alleine sind.
Pixelhass vs. Pixelliebe
An der grafischen Präsentation dürften sich die Geister scheiden, auch wenn oder weil sie den bewusst verfolgten Oldschool-Charme mit fetten Pixeln und Kanten voll erfüllt: Ich mag Pixel. Ich mag Retro. Und der gewählte Stil passt sicher zu den späten Achtzigern, obwohl man dort ein solch prächtiges Parallax-Scrolling bei Adventures eher nicht vorgefunden hat. Aber selbst mir sind Kulissen und Figuren doch einen Hauch zu pixelig geraten – vor allem an großen Bildschirmen oder einem Fernseher sieht das alles trotz der liebevollen Gestaltung schon ziemlich fies aus. Nein, es sollte jetzt nicht die Qualität der HD-Remakes von Monkey Island, DOTT & Co haben. Aber die eine oder andere optionale Filterungsoption hätte vielleicht nicht geschadet, um das Pixelbild auf Wunsch zumindest minimal aufzuwerten. Trotzdem muss ich sagen: Lieber so verpixelt als mit einem pseudo-modernen Anstrich das Retro-Flair zu versauen.
fand das Spiel auf der Switch auch super. Interessante Umgebung, Setting und charaktere, viel Freiheiten, zumindest teils logische Rätsel und Aufgabenstellungen, keine aufdrigliche Hotspotanzeige und endlich mal wieder ne Verben Liste, die zum Herumprobieren einlädt. Solche Dinge fehlen mir bei anderen Adventures. Wenn man sowas sucht, gibts da eigentlich kaum Alternativen.
Mir hat das Spiel richtig gut gefallen bisher. Gegen ende wird es zwar etwas seltsam, weil sich Aufgaben überschneiden oder nicht machbar sind weil die erst im nächsten Kapitel möglich werden. Aber Spaß hab ich dennoch!
Die Switch-Version sollte auch problemlos laufen, aber speziell das Staubkorn-Sammeln (für die Pixelhunterfans), stelle ich mir ziemlich schwer vor bei der kleinen Auflösung. Wenn es auch Sprachausgabe hat lässt es sich auch ohne Maus ganz gut steuern. Gespannt wäre ich ob man nur mit dem Analogstick das Mauskreuz, bewegen kann oder auch per Move-Funktion. Aber mit dem Touchpad ist das bestimmta uch toll.
Edit zum Spielefortschritt:
Auch wusste ich das ein oder andere mal was ich machen musste aber fand die Lösung nicht. Besonders ärgerlich war die Anlehnung an "finde den Schwertmeister", was nicht wie in Monkey Island verlief.
Da zu die Penthouserätsel waren einfach nur anstrengend. Bei teilen der Testament Aufgabe hatte eich auch Probleme.
Letztlich musste ich mich Unlogisch durch die blöde Telefonhotline klicken um so manches Rätsel zu lösen und dachte nachher nur WTF?!
Warum wurde hier nicht alternative Lösungen angelegt? Dann wären manche Passagen viel angenehmer zu Spielen gewesen. So hatte es den Eindruck als müsste unbedingt das eine oder andere Item krampfhaft in die Lösungskette eingebunden werden.
Ärgerlich war z.B. das ich in einem Laden nie die Bücher anfassen sollte, aber ausgerechnet dort eines finden muss.
Ja, wurde bereits angekündigt. Kommt evtl. im September.
Ich verbinde mit dieser Art von Spiele natürlich auch nur meinen alten Amige bzw. PC-DOS aber auf der Switch wäre es einfach schön gemütlich.
Ich denke auch, dass es auf der Switch dafür einen Markt geben wird, sonderlich groß wird er allerdings wahrscheinlich nicht sein.
Die meisten Käufer der bisherigen Versionen dürften mit dem Namen des Entwicklers etwas anfangen können Bei Leuten, die eher mit NES, SNES und N64 groß geworden sind, bin ich mir da nicht so sicher.
Nichtsdestotrotz glaube ich, dass Thimbleweed Park sehr gut auf die Switch passen würde.