Selbstverständlich kommt der Humor nicht zu kurz, wie man es von Ron Gilbert kennt und erwartet. Schon wenn man innerhalb der ersten zehn Minuten auf zwei Klempner-Damen in Taubenkostümen trifft, die als „Pigeon Brothers“ firmieren und über seltsame Signale schwadronieren, wird klar: Das hier wird kein übliches Detektiv-Adventure im Stil von Agatha Christie, sondern eher eins der durchgeknallten Art. Und man wird nicht enttäuscht: Obwohl die Suche nach der Wahrheit stellenweise durchaus düstere Züge annimmt, dominieren abgedrehte Situationen, herrlich geschriebene Dialoge und zahlreiche Referenzen an Spiele sowie die Pop-Kultur der Achtziger. Schaut man sich etwa bei der Vorstellung des fiesen Clowns Ransome im Zirkuszelt um, wird man viele bekannte Gesichter von den Edisons über Guybrush Threepwood bis hin zu Grün Tentakel entdecken. Das ist Nostalgie pur, die einen über das gesamte Abenteuer begleitet – sei es in Form von Postern, Entdeckungen (wie einer Kiste voller roter Heringe), Dialogoptionen („Ich verkaufe diese Lederjacken“) oder Schauplätzen. Ganz klar, dass selbst die Kettensäge nicht fehlen darf! Ob es dieses Mal auch Benzin gibt?? Die zahlreichen Seitenhiebe haben es ebenfalls in sich: Nimmt man z.B. eine zerbrochene Ketchup-Flasche vorsichtig auf, merkt die Figur anschließend an, dass man in einem Adventure von Sierra-Online jetzt schon gestorben wäre. Allerdings sei gesagt, dass man auch hier vorzeitig auf einem Game-Over-
Bildschirm landen kann, doch wird man vor der besagten Aktion immerhin noch freundlich darauf hingewiesen, den Spielstand vorher besser nochmal zu speichern – ein Service, den man sich bei Sierra früher manchmal gewünscht hätte.
Überhaupt lässt Gilbert keine Gelegenheit aus, die Adventure-Konkurrenz von damals durch den Kakao zu ziehen – und sei es nur durch subtile Andeutungen auf dem Schild eines Friseurladens, auf dem es heißt: „Hair Today, Gone Tomorrow“ (King’s Quest VI lässt grüßen). Doch auch sein ehemaliger Arbeitgeber bekommt in Form der fiktiven Videospielfirma MmucasFlem ordentlich sein Fett weg. Darüber hinaus wird hin und wieder die vierte Wand aufgebrochen und die Figuren sprechen den Spieler direkt an. Ohne Witz: Ich habe in letzter Zeit selten so viel gelacht, gekichert und gegackert wie hier! Ich habe mich tatsächlich wieder so gefühlt, als würde ich als Jugendlicher an meinem C-64 sitzen und den grandiosen Knobelspaß im Stil von Maniac Mansion genießen. Hinsichtlich Humor und Story ist Thimbleweed Park für mich das, was ich damals eigentlich bei Broken Age erwartet, von Tim Schafer und Double Fine aber leider nicht so recht bekommen habe.
Clevere Rätsel für Anfänger und Profis
Dort enttäuschte zumindest in der ersten Episode auch der Rätselanspruch. Das ist hier zum Glück anders: Wie bei The Secret of Monkey Island 2 hat man auch hier die Wahl zwischen einem einfachen und einem schweren Schwierigkeitsgrad. Dabei muss man teilweise schon auf der leichten Stufe seine grauen Zellen in Schwung bringen, doch echte Knobelfreunde kommen erst auf dem höheren Niveau voll auf ihre Kosten. Dort werden die Rätsel nicht nur komplexer, sondern mitunter sogar durch weitere Puzzles und Areale innerhalb der abwechslungsreichen Schauplätze ergänzt. Ein Beispiel: Während man auf der einfachen Stufe die benötigte Tinte bereits in einem Gefäß finden kann, muss man sie auf der schweren Stufe auch noch auf kreative Art und Weise selbst herstellen. Ich kann nur raten, das Spiel zuerst auf „einfach“ und danach auf „schwer“ durchzuspielen, damit man nicht nur (mindestens) zwei Mal in den Genuss dieser fantastischen Adventure-Erfahrung kommt, sondern auch das unterschiedliche Niveau der Rätsel zu schätzen lernt. Hier hat sich jemand offensichtlich viele Gedanken darüber gemacht hat, sowohl Anfänger als auch altgediente Adventure-Veteranen zu beglücken – selbst ein kleines Tutorial ist dabei.
fand das Spiel auf der Switch auch super. Interessante Umgebung, Setting und charaktere, viel Freiheiten, zumindest teils logische Rätsel und Aufgabenstellungen, keine aufdrigliche Hotspotanzeige und endlich mal wieder ne Verben Liste, die zum Herumprobieren einlädt. Solche Dinge fehlen mir bei anderen Adventures. Wenn man sowas sucht, gibts da eigentlich kaum Alternativen.
Mir hat das Spiel richtig gut gefallen bisher. Gegen ende wird es zwar etwas seltsam, weil sich Aufgaben überschneiden oder nicht machbar sind weil die erst im nächsten Kapitel möglich werden. Aber Spaß hab ich dennoch!
Die Switch-Version sollte auch problemlos laufen, aber speziell das Staubkorn-Sammeln (für die Pixelhunterfans), stelle ich mir ziemlich schwer vor bei der kleinen Auflösung. Wenn es auch Sprachausgabe hat lässt es sich auch ohne Maus ganz gut steuern. Gespannt wäre ich ob man nur mit dem Analogstick das Mauskreuz, bewegen kann oder auch per Move-Funktion. Aber mit dem Touchpad ist das bestimmta uch toll.
Edit zum Spielefortschritt:
Auch wusste ich das ein oder andere mal was ich machen musste aber fand die Lösung nicht. Besonders ärgerlich war die Anlehnung an "finde den Schwertmeister", was nicht wie in Monkey Island verlief.
Da zu die Penthouserätsel waren einfach nur anstrengend. Bei teilen der Testament Aufgabe hatte eich auch Probleme.
Letztlich musste ich mich Unlogisch durch die blöde Telefonhotline klicken um so manches Rätsel zu lösen und dachte nachher nur WTF?!
Warum wurde hier nicht alternative Lösungen angelegt? Dann wären manche Passagen viel angenehmer zu Spielen gewesen. So hatte es den Eindruck als müsste unbedingt das eine oder andere Item krampfhaft in die Lösungskette eingebunden werden.
Ärgerlich war z.B. das ich in einem Laden nie die Bücher anfassen sollte, aber ausgerechnet dort eines finden muss.
Ja, wurde bereits angekündigt. Kommt evtl. im September.
Ich verbinde mit dieser Art von Spiele natürlich auch nur meinen alten Amige bzw. PC-DOS aber auf der Switch wäre es einfach schön gemütlich.
Ich denke auch, dass es auf der Switch dafür einen Markt geben wird, sonderlich groß wird er allerdings wahrscheinlich nicht sein.
Die meisten Käufer der bisherigen Versionen dürften mit dem Namen des Entwicklers etwas anfangen können Bei Leuten, die eher mit NES, SNES und N64 groß geworden sind, bin ich mir da nicht so sicher.
Nichtsdestotrotz glaube ich, dass Thimbleweed Park sehr gut auf die Switch passen würde.