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Uncharted 3: Drake’s Deception (Action-Adventure) – Uncharted 3: Drake’s Deception

Was für ein schwacher Einstieg, Naughty Dog! Da freut man sich auf ein episches Abenteuer und da prügeln sich Nathan Drake und Victor Sullivan erstmal endlos mit irgendwelchen Kerlen in einem britischen Pub. Nichts gegen rechte Haken und gebrochene Nasen, die Faustkämpfe sehen sogar richtig  gut aus, aber sie sind mit ihren drei Knöpfen so langweilig und werden auch noch so gestreckt, dass man fast die Lust auf das Abenteuer verliert. Ein böses Omen?

© Naughty Dog / Sony

Prächtiges Abenteuer

Flucht vor dem Feuer: Die Burg brennt ab und Nathan muss schnell raus!

Flucht vor dem Feuer: Die Burg brennt ab und Nathan muss über morsches Holz schnell raus!

Vor allem, weil es nach der Suche im dunklen Museum hinaus auf in die grellen Gassen von Cartagena geht, in der Blumen und Stoffe, Obsthändler und Passanten für bunte Farbtupfer sorgen. Nicht nur das Interieur, auch die Architektur und die Abschnitte unter freiem Himmel wissen mit ihren liebevoll designten Kleinigkeiten zu begeistern. Doch als man als kleiner Junge dem mysteriösen Sully folgt, ahnt man noch nichts von der Pracht, die einen über 22 Kapitel noch in Frankreichs verwunschenen Wäldern, Syriens düsteren Festungen und vor allem Afrikas sonnenheißer Wüste erwartet – freut euch auf vermeintlich schnöden Sand, der allerdings noch nie so körnig visualisiert wurde. In dieser frühen Verfolgungsszene lernt man die Schleichelemente kennen, denn Nathan kann wie gehabt auf Knopfdruck Deckung suchen und innerhalb dieser geduckt weiter pirschen. Aber er kann noch mehr.

Später ist diese subtile Herangehensweise überaus nützlich, wenn man frühe Schussgefechte vermeiden will: Man kann Feinde bei der leisen Annäherung von hinten oder aus der Deckung heraus direkt ausknocken, indem man sie in Abgründe zieht oder umgehend bewusstlos schlägt. Falls man eine Etage höher lauert, gibt es sogar an Batman erinnernde Takedowns – Nathan springt inklusive direktem Knockout auf seinen Gegner. Ganz so ausgefeilt wie in klassischen Schleichabenteuern ist das alles natürlich nicht, zumal Wachen bewusstlose Kollegen entdecken, die man leider nicht wegzerren kann. Aber wer es darauf anlegt, kann ganze Areale ohne einen Schuss säubern; eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorgänger. Obwohl Naughty Dog auch bei den erstklassigen Animationen des Helden nochmal zugelegt hat, wirken manche Bewegungen etwas zu störrisch – da wedelt Nathan bei einfachen Schwenks schon mal mit den Armen, hopst übertrieben nervös oder bleibt plump hinter seinen Kollegen hängen.

Indiana Jones lässt grüßen

Willkommen auf dem Schifssfriedhof.

Willkommen auf dem Schiffsfriedhof: Hier muss Nathan gegen schwer bewaffnete Gangster kämpfen und darf erstmals tauchen.

Im ersten Drittel des Abenteuers freut man sich bereits über die ein oder andere Wendung und wird richtig neugierig gemacht: Warum brauchte Sir Francis Drake satte sechs Monate von England bis Indochina? Welchen Auftrag führte er für die Königin aus? Hat er einen Zwischenstopp in Afrika gemacht? Was hat es mit dieser Dechiffriermaschine auf sich? Und was hat Lawrence von Arabien mit alle dem zu tun? Die Story punktet mit ihrem Indiana Jones-Flair, interessanten Hintergründen zu Nathans Vergangenheit und hervorragenden Zwischensequenzen, die mit ihren knackigen Dialogen bei unheimlich natürlicher Mimik und Gestik nahtlos in Spielgrafik übergehen. Sie gefällt mir besser als im Vorgänger, auch weil über den neuen Charakter Charlie mehr Bewegung in die Gespräche kommt. Wer kinoreife Unterhaltung sucht, wird hier in nahezu jeder perfekt abgestimmten Szene fündig.

Natürlich werden eher Popcorngreifer als Oskarsucher mit all den Bösewicht-Klischees, der Gentleman-Komik und typischen Wendungen bedient, aber die Geschichte unterhält. Das einzige Manko: Es gibt einige plumpe Überleitungen von Schauplatz zu Schauplatz – gerade war man noch zu viert in Frankreich, plötzlich ist man zu zweit in Syrien unterwegs. Gerade sucht man noch nach einem uralten Eingang und nach einer Verfolgungsjagd heißt es lapidar: „Wir sind direkt in den Geheimgang gestolpert!“ Etwas seltsam mutet auch an, dass der rüstige, aber doch schon ergraute Sullivan dem jungen Nathan immer so agil über Abgründe und Steilwände hinterher hüpft. Schön ist inhaltlich, dass seine Freundschaft zum Helden näher beleuchtet wird. Und die deutsche Lokalisierung ist (bis auf die eine oder andere Frauenstimme) klasse, überzeugt sowohl mit ihren markanten Sprechern als auch sauber übersetzten Texten. Wer es internationaler mag, wechselt auf eine der anderen knapp einen Dutzend Sprachen von Englisch bis Spanisch oder Italienisch.

  1. Richtig. Dazu gehört z.B., dass das Benutzen von Medi-Kits schneller geht, man mehr Munition findet, bei Teamkameraden spawnen kann oder aber, dass man im gegnerischen Lauschmodus unsichtbar bleibt, wenn man selbst geduckt läuft.
    Zu Beginn hat man 11 Punkte zur Verfügung, die man entweder für andere Waffen oder für Perks ausgeben kann, bzw. eine Mischung. Mehr Punkte schaltet man freu, sodass man schon sagen kann, dass hochstufige Spieler einen Vorteil haben. Normalerweise mag ich sowas gar nicht, aber bei TLoU passt passt das wunderbar zum Setting, und gute Koordination kann sowas wunderbar ausgleichen.

  2. Auf den Onlinemodus von The Last of Us bin ich schon sehr gespannt drauf. Werde ich die Tage definitiv mal anspielen. Sind Perks diese speziellen Fähigkeiten, die man durch Level-Ups erwerben kann?

  3. Der Onlinemodus von The Last of Us spielt sich anders als alles, was ich bisher in Händen hatte.
    Ich hab den damals mit nem Kumpel auf der PS3 einigermaßen viel gespielt. Vor kurzem haben wirs auf der PS4 erneut ausgekramt und mussten mit den Werten ganz von vorne anfangen (man schaltet mit Levels verschidene Waffen und Perks frei), aber mit Zusammenarbeit kann man schon so wahnsinnig viel erreichen. Brauchten ein paar Runden, um wieder richtig reinzukommen, aber mittlerweile gibt es kaum ein Match, wo wir nicht Erfolg und Spaß haben.
    Allein durch die kleinen Teams, das träge Gameplay und das praktisch Nichtvorhandensein von Autoaim wirkt TLoU so einzigartig.

  4. Masters1984 hat geschrieben:Bei Uncharted 2 gab es diverse Koop-Modi wie Überleben und Goldrausch und in Uncharted 3 hat man diese Modi total verunstaltet. In Uncharted 2 hat es noch großen Spaß gemacht und man startete immer bei Stufe 1 und man bekam für erledigte Gegner Punkte und bei Uncharted 3 steigt man mitten in einer laufenden Partie ein und bekommt manchmal gar keine Punkte für erledigte Gegner, auch muss man viel öfter draufhalten als in Uncharted 2, absolut inakzeptabel was Naughty Dog da gemacht hat, aber ich entschuldige das irgendwie damit, dass zur gleichen Zeit bereits an The Last of Us gearbeitet wurde und der Onlinemodus deshalb so stark gelitten hat.
    Den MP von Teil 2 fande ich auch deutlich besser als den aus U3, Teil 2 habe ich wirklich gerne online gespielt, U3 vielleicht 3 mal danach wars das.
    Gruß

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