Apropos Inventar und Gegenstände: Natürlich fehlt in einem sich an Jäger&Sammler richtenden Hack&Slay die Beute nicht. Und die wird angemessen ausgeschüttet – sowohl was Qualität als auch was Quantität betrifft. Schade ist allerdings, dass man die Chance verpasst hat, die Spieler durch Gegenstände, die ein paar Stufen über dem Spielerlevel liegen, zusätzlich zu weiteren XP-Jagden zu motivieren. Bis auf ganz wenige Ausnahmen bekommt man Ausrüstung angeboten, die genau zu einem passt. Immerhin kann man versuchen, sich Boni über die zahlreichen Set-Möglichkeiten zu verschaffen, die sich übrigens über alle Seltenheitsstufen, aber dadurch auch mitunter verwirren. Einen Shop, in dem man sich neue oder zusätzliche Ausrüstung kaufen könnte, gibt es übrigens nicht.
Der Über- bzw. Ausschuss landet entweder in der Lagertruhe oder wird gegen Rufpunkte gespendet, die wiederum neue Boni freischalten können. Später darf man sogar jedes Teil seiner Ausrüstung mit den üppig ausgeschütteten Kristallen veredeln. Doch dieses Element, das sich stark auf die Charakterentwicklung und damit auf die Motivation auswirkt, wird ebenso wie der Baum mit Götterfähigkeiten etwas zu spät freigeschaltet, während man bis dahin zwar in einen angenehmen, aber dennoch oberflächlichen Spielfluss kommt. Und man wird bei den Experimenten mit den vierfarbigen Kristallen relativ allein gelassen. Zwar hat man im Normalfall genug Rohstoffe zur Verfügung, um seinen Schmiedehorizont über Trial&Error zu erweitern. Doch ein paar Erläuterungen, welche Auswirkungen die jeweiligen Farben haben, wären hilfreich gewesen.
Technisch altbacken
Die Kulisse hat im Allgemeinen Schwierigkeiten, sich zu entfalten. Die Abschnitte, die man während der Kampagne durchläuft, wurden zwar alle von Hand designt und abgestimmt. Und mit einer Kanalisation, einer ausgebrannten, an Tristram erinnernden Kleinstadt, schneebedeckten Wäldern sowie einer leicht futuristisch angehauchten Portalwelt werden abwechslungsreiche Schauplätze angeboten. Doch letztlich nutzt man für jeden Schauplatz die immer gleichen Versatzstücke, die man auch für die zufallsgenerierten Bereiche der Zusatzmodi „Expedition“ oder „Reliktjagd“ nutzt – und das ist bereits mittelfristig zu wenig, zumal man auch keine Rätsel oder Fallen in den Arealen erwarten darf. Dass auf der eingeblendeten Karte die Übergänge zwischen den einzelnen „Räumen“ allzu deutlich sichtbar sind, unterstreicht das Baukasten-Prinzip zusätzlich, das viele Areale zu gleichförmig aussehen lässt.
Dem gegenüber steht eine angenehme Wucht der Kämpfe. Wenn man sich durch die Massen an Gegnern, Zwischen- und Endbossen schnetzelt, wobei es leider pro Areal viel zu wenige unterschiedliche Feindvarianten gibt, sortiert sich Chaosbane irgendwo zwischen Titan Quest und Diablo 3 ein. Blut spritzt und die Feinde werden in alle Richtungen weggeschleudert. Manche Gegner explodieren formschön, wobei man selbstverständlich nicht in deren Radius sein sollte, wenn man Schaden vermeiden will. Dazu kommen ordentliche visuelle Effekte und ein gelegentlicher Partikel-Overkill, der allerdings nur wenig dazu beitragen kann, die Gleichförmigkeit der Umgebungen ungesehen zu machen. Doch nicht nur hier fehlt Warhammer Chaosbane der Feinschliff – auch bei der Lokalisierung hat man nicht sauber gearbeitet: man ist nie vor Fehlern wie nicht übersetzten oder in der deutschen Variante mit französischen Texten gefüllte Einblendungen sowie Zeichenwirrwarr bei Umlauten sicher. Ein Genre, das seine erste Hochphase auf PCs erlebte, wird hier in visueller Hinsicht zudem mit minimalen Grafikoptionen abgespeist. Man darf die Auflösung einstellen, V-Sync aktivieren und einen Fenstermodus auswählen. Weitere Anpassungsmöglichkeiten für Grafikdetails sind nicht vorhanden. Immerhin kann man die Steuerung ebenso an seine Wünsche anpassen wie bestimmte Anzeige-Elemente.
Wenn du in 10 Jahren mal erwachsen geworden bist, dann kannst du dich ja auf Gog.com trauen. Falls du jemals dahinter steigen solltest, dass die Grafik das Unwichtigste für ein gutes Spiel ist. Das weiss sogar meine GTX 1070. Ich weiss uralt, aber als Erwachsener muss man nicht jeder Kinderei und Bling Bling hinterherrennen. Die ganz Kleinen dagegen können sich schon mit aufgehängten Spiegeln stundenlang debil grinsend beschäftigen.
Und lass mich bloss mit diesem stinklangweiligem Grafikblender Diablo 3 in Ruhe. Da spiel ich zehnmal lieber Diablo 1 oder Titan Quest, als dieses lächerliche Inhaltsnichts für Grafikhuren. Gääääääääääääääähhhhhhhnnnnnnnnnnn
Aber zur Zeit spiel ich erst mal AC:Odyssee. Ich weiss, schon 1 Jahr alt, also fast uralt. Ich spiels trotzdem, ätsch !
AoS-Age of Sigmar-der Nachfolger und "Henker" von Warhammer Fantasy (Spielsystem Tabletop) zusätzlich hat man auch die Hintergrundgeschichte für Seichte Story "geopfert"
Ach herrje ...