Die kleinen Finessen sind interessant, obwohl sie nur für dezente taktische Unterschiede sorgen. Unterm Strich steht jedenfalls immer das frenetische Schlachten Dutzender, nein: Hunderter Rattenmenschen im Mittelpunkt – gespickt mit dem gelegentlichen Einsatz von Pistolen, Pfeilen und Magie. Wichtig ist, dass die Gruppe zusammenbleibt, denn nur gemeinsam ist sie in den meisten Scharmützeln stark genug.
Und das ist schade. Denn während das vereinte Vernichten einer ganzen Wand an Feinden ausnehmend packend ist und emotionale Bande schafft, fehlt dem Spiel die Variation zusätzlicher Herausforderungen, in denen sich das Team etwa teilen muss. Mitunter müssen einige Helden zwar ihre Kameraden beschützen, wenn sie Lebensmittelsäcke in
die Kutsche tragen, um Nahrung für das hungernde Ubersreik zu stehlen. Nur mit durchdachter Aufgabenteilung fallen auf den höheren Schwierigkeitsstufen zudem mächtige Gegner wie der Oger oder ein Wachtrupp, den ein unaufmerksamer Kämpfer aufgescheucht hat.
Das ist klasse: Auf leisen Sohlen können die Helden manche Ratten und vor allem die starken Patrouillen einfach umgehen! Abseits des Wegs finden sie außerdem Heiltränke und solche, die sie schneller oder stärker machen. Weitläufige Verzweigungen gibt es aber nicht. Man findet keine starken Waffen, wenn zwei Spieler z.B. einen Hebel umlegen, der für kurze Zeit eine entfernte Geheimtür öffnet. Vermintide ist auch so kein Zuckerschlecken! Für eingespielte Teams wären solche Bonusziele trotzdem eine gelungene Herausforderung. Stattdessen stellt sich an den gerade mal 13 Schauplätzen irgendwann Routine ein; die im Wesentlichen gerade mal sieben Skaven-Typen mit ihren vorhersehbaren Angriffsmustern sorgen für wenig Abwechslung.
Unnötige Geheimniskrämerei
Apropos Rattenmenschen: Es ist ärgerlich, dass sich die Skaven nahezu geräuschlos fortbewegen. Das Unvorhersehbare erhöht zwar die Spannung. Wenn man zumindest erahnen könnte, von wo sich Attentäter oder Rudelmeister nähern, gäbe es aber weniger frustrierende Momente, nachdem ein Held mal wieder aus heiterem Himmel kampfunfähig ist.
Auch fehlende Reaktionen auf Treffer sowie die unauffällige Darstellung des eingesteckten Schadens sorgen dafür, dass diesem „Warhammer Left 4 Dead“ die große Intensität knackiger Action fehlt: Man klickt eine Welle nach der nächsten weg, aber es rummst nicht und knallt kaum. Und das, obwohl gerade der Nahkampf vor allem gegen mächtige Feinde richtig spannend sein kann! Die Helden teilen nämlich nicht nur mit leichten oder schweren Hieben aus. Sie schieben Skaven auch von sich weg und parieren ankommende Schläge. Gelingt eine solche Abwehr, stolpert der Gegner und ist offen für einen Konter.
Ich mag mich irren, aber die einzigen Ratten die einen durch ihre Lautlosigkeit überraschen können, sind doch nur die, die bereits im Level platziert sind. Horden, sowie Spezialratten kündigen sich ja an.
Hatten die L4D-Horden eigentlich Geräusche?
Wie dem auch sei, Ende des Monats soll es ja noch ein Kopfgeld-System geben um die Ausrüstungsjagd aufzulockern. Toll wär's natürlich auch, wenn man die KI etwas buffen würde, bzw. wenigstens rudimäre Befehle an die Bots ermöglichen könnte (Fokus auf Nah / Fernkampf / Nimm das!).
Gibt's eigentlich irgendeinen Nutzen für den Spezialangriff-Button, abgesehen vom Hexenjäger-Degen?
Die Gegner können halt von überall und jederzeit auftauchen. Aber man lernt es mit der Zeit grade durch die Geräusche das Spiel zu 'lesen' und besser zu werden. Die gefährlichen Gegner kündigen sich an, genaues hinhören hilft hier massiv sie zu 'orten'. Das mag ich grade an dem Spiel. Ein feuernden Ratlin Gunner zb. kann man nicht übberhören ein Wachtrupp ist so laut, da weiss ich schon auf 100 Meter wo die sind. Vieles davon übers richtige-hinhören, daher finde ich das so klasse gemacht in dem Spiel.
Das du das mögicherweise unbehaglich und nicht mehr zeitgemäß findest, ist ok, aber ,ich denke, aus Spieletester-Sicht nicht 100% objektiv betrachtet, da es einfach zum diesem Spiel dazugehört und stark zur Atmosphäre beitragt.
Es gibt sehr wohl Geräusche, die eigentlichen Bewegungen der Gegner sind aber seltsam lautlos, so dass man die Richtung ihrer Angriffe kaum ausmachen kann. Du schreibst ja selbst: Nur teilweise kann man die Richtung ausmachen. Im Großen und Ganzen hilft aber nur schnelles Umsehen - was ich auch heute noch als keine gute Lösung empfinde.
Hab jetzt doch schon viele Stunden in Vermintide verbracht. Ein wirklich schönes Spiel.
In dem Artikel sind aber ein paar Dinge nicht wirklich korrekt dargestellt:
- Die verschiedenen Rattengegner machen sehr wohl, sogar ganz spezifische Geräusche. Der Ratlin-Gunner ein Klirren, der Gutter-Runner ein Rasseln, der Assassine wird mit einem Flüstern angekündigt. Diese Geräusche lehren einem sozusagen das Fürchten. Den mit diesen Gegnern ist nicht zu spassen. Mit einer entsprechenden Sound-Anlage kann man teilweise sogar orten woher diese Gegner kommen. Oft sagt sogar einer der Team-Mitglieder einen besonderen Gegner an. 'A Gutter Runner is approaching...'. Da sind also schon ziemlich viele Rückmeldungen.
Auch das es keine Rückmeldung von Treffern mit Waffen gibt, ist so nicht richtig. Mit Gamepad vibriert bei einem Treffer, auch werden die allermeisten Gegner dadurch zum Taumeln gebracht und unterbrechen sogar ihren Angriff. Das ist für mich schon ziemlich viel Rückmeldung.