Die Feinheiten des Systems erklärt Vermintide leider nicht gut genug. Kurze Texte beschreiben lediglich die Grundlagen der Steuerung – einige Finessen müssen engagierte Spieler jedoch selbst herausfinden oder von Begleitern erfahren. Klar: In einer festen Gruppe sprechen sich wichtige Feinheiten meist wie von selbst herum und ohne beständiges Team verliert das Spiel ohnehin schneller an Reiz.
Das liegt auch daran, dass der Online-Shooter auf manchen Kniff verzichtet, mit dem Teamplayer leichter Mitstreiter finden würden. So kann man beim Erstellen einer Partie nicht nach Spielern mit gleichen Sprachvorlieben und
aktiviertem Sprachchat suchen. Genau das würde die Action aber stark aufwerten, weil sie so sehr von präziser Kooperation lebt. Vorgefertigte Gesten oder Kommandos gibt es leider nicht. Schade auch, dass die Runde aufgelöst wird, sobald ihr Ersteller sie verlässt. Besser wäre, wenn ein anderer Spieler dann die Funktion des Hosts übernehmen könnte.
Würfelglück und Waffenschmied
Die frenetische Hatz durchs Warhammer-Universum hat klare Schwächen – und trotzdem motiviert sie ein ums andere Mal. Das liegt nicht nur an den packenden Gefechten, es liegt auch an der zufälligen Auslosung neuer Ausrüstung nach jedem abgeschlossenen Level. Denn jeder Held erhält nach dem erfolgreichen Erreichen der Kutsche einen Ausrüstungsgegenstand sowie einen weiteren vom Zufall buchstäblich erwürfelten. Wer im Einsatz einen bestimmten Gegenstand gefunden hat, steigert sogar seine Chance auf z.B. seltene Waffen. Dieser nimmt allerdings den Platz eines Heilmittels ein…
Vor Beginn des nächsten Levels stimmen alle Mitglieder daraufhin über den kommenden Schauplatz ab oder ziehen sich in die Taverne zurück, wo sie fünf Gegenstände gleichen Typs zu einem neuen verschmelzen können. Dieses
Lockmittel eines Rollenspiels tut Vermintide richtig gut. Es motiviert nämlich bedeutend länger, als es die Action alleine könnte und bringt wichtige Variation ins Spiel.
Die Zauberin erhält etwa einen Stab, der statt weniger starker Feuerbälle schnelle, kurze Blitze schleudert. Nahkampfwaffen unterscheiden sich ebenfalls darin, mit welcher Geschwindigkeit man schlägt und welchen Schaden sie bei wie vielen Gegnern anrichten. Hochwertige Ausrüstung lässt sich schließlich aufwerten, um zusätzliche Eigenschaften wie größere Munitionstaschen zu aktivieren. Und mit weiterer besonderer Ausrüstung ist es möglich, z.B. einen Teil der eigenen Gesundheit wiederherzustellen, indem man einen Begleiter heilt. So unterstützen manche Gegenstände sogar das wichtige Zusammenspiel – clever!
Wie schön wäre es, wenn manche Online-Kameraden dieses Teamwork stärker im Blick hätten, anstatt nur ihre eigene Ratten-Quote ins Auge zu fassen.
Ich mag mich irren, aber die einzigen Ratten die einen durch ihre Lautlosigkeit überraschen können, sind doch nur die, die bereits im Level platziert sind. Horden, sowie Spezialratten kündigen sich ja an.
Hatten die L4D-Horden eigentlich Geräusche?
Wie dem auch sei, Ende des Monats soll es ja noch ein Kopfgeld-System geben um die Ausrüstungsjagd aufzulockern. Toll wär's natürlich auch, wenn man die KI etwas buffen würde, bzw. wenigstens rudimäre Befehle an die Bots ermöglichen könnte (Fokus auf Nah / Fernkampf / Nimm das!).
Gibt's eigentlich irgendeinen Nutzen für den Spezialangriff-Button, abgesehen vom Hexenjäger-Degen?
Die Gegner können halt von überall und jederzeit auftauchen. Aber man lernt es mit der Zeit grade durch die Geräusche das Spiel zu 'lesen' und besser zu werden. Die gefährlichen Gegner kündigen sich an, genaues hinhören hilft hier massiv sie zu 'orten'. Das mag ich grade an dem Spiel. Ein feuernden Ratlin Gunner zb. kann man nicht übberhören ein Wachtrupp ist so laut, da weiss ich schon auf 100 Meter wo die sind. Vieles davon übers richtige-hinhören, daher finde ich das so klasse gemacht in dem Spiel.
Das du das mögicherweise unbehaglich und nicht mehr zeitgemäß findest, ist ok, aber ,ich denke, aus Spieletester-Sicht nicht 100% objektiv betrachtet, da es einfach zum diesem Spiel dazugehört und stark zur Atmosphäre beitragt.
Es gibt sehr wohl Geräusche, die eigentlichen Bewegungen der Gegner sind aber seltsam lautlos, so dass man die Richtung ihrer Angriffe kaum ausmachen kann. Du schreibst ja selbst: Nur teilweise kann man die Richtung ausmachen. Im Großen und Ganzen hilft aber nur schnelles Umsehen - was ich auch heute noch als keine gute Lösung empfinde.
Hab jetzt doch schon viele Stunden in Vermintide verbracht. Ein wirklich schönes Spiel.
In dem Artikel sind aber ein paar Dinge nicht wirklich korrekt dargestellt:
- Die verschiedenen Rattengegner machen sehr wohl, sogar ganz spezifische Geräusche. Der Ratlin-Gunner ein Klirren, der Gutter-Runner ein Rasseln, der Assassine wird mit einem Flüstern angekündigt. Diese Geräusche lehren einem sozusagen das Fürchten. Den mit diesen Gegnern ist nicht zu spassen. Mit einer entsprechenden Sound-Anlage kann man teilweise sogar orten woher diese Gegner kommen. Oft sagt sogar einer der Team-Mitglieder einen besonderen Gegner an. 'A Gutter Runner is approaching...'. Da sind also schon ziemlich viele Rückmeldungen.
Auch das es keine Rückmeldung von Treffern mit Waffen gibt, ist so nicht richtig. Mit Gamepad vibriert bei einem Treffer, auch werden die allermeisten Gegner dadurch zum Taumeln gebracht und unterbrechen sogar ihren Angriff. Das ist für mich schon ziemlich viel Rückmeldung.