Zudem trüben zwei weitere Dinge die anfängliche Freude über das Streckendesign: Das erste betrifft Besitzer des Vorgängers, denn bei einigen Rallyes (u.a. der ADAC Rallye Deutschland) hat sich Milestone mal wieder auf die faule Haut gelegt und die Kurse 1:1 in der neuen Engine recycelt. Um die Sache etwas zu vertuschen, hat man die Namen der Etappen leicht verändert oder gar ausgetauscht und das Schaubild des Kurses einfach um 180 Grad gedreht. Trotzdem werden einige WRC-Piloten im dritten Teil der Serie ein Déjà-vu erleben. Das Gleiche ist übrigens schon beim Sprung von WRC auf WRC 2 passiert, denn dort überführten die Italiener fast alle Pisten unverändert in den Nachfolger. Das ist hier zum Glück anders, denn ein Großteil der Wertungsprüfungen ist neu. Aber freut euch nicht zu früh: Im Vergleich zum Vorgänger fallen die Etappen hier deutlich kürzer aus – meistens wird die Länge um 50 Prozent gekürzt. Damit ist man zwar immer noch länger unterwegs als auf den knappen Dirt 3-Pisten, doch enttäuschend ist es trotzdem. Was aber viel schlimmer wiegt: Noch immer baut Milestone die Pisten mit Überschneidungen bekannter Abschnitte zusammen. Dass jede Rallye aus bis zu sieben Etappen besteht, klingt angesichts von 13 WM-Läufen zunächst nach viel Abwechslung und Umfang. Doch die Entwickler machen es sich mal wieder viel zu einfach: Anstatt jede Wertungsprüfung individuell zu gestalten, lässt man die Piloten lieber die gleiche Streckenführung rückwärts in Angriff nehmen oder baut lediglich ein paar Alternativrouten ein, während der Großteil bereits aus einer anderen Etappe bekannt ist – schwach!
Neuer Karrieremodus
Immerhin hat man mit der „Road to Glory“ einen neuen Karrieremodus aus dem Boden gestampft, mit dem man sich inhaltlich der Dirt-Reihe annähert. Hier warten nicht nur Rallyes, sondern es stehen auch Drift- und Stilwettbewerbe auf dem Programm. Die Variante „Crash & Run“, bei der man gegen Zeit so viele Blöcke wie möglich umfahren und andere meiden muss, wurde sogar nahezu 1:1 aus dem Codemasters-Vorbild übernommen. Neben der erreichten Endposition wird man auch für Stileinlagen mit Punkten und Sternen bewertet, die Zugang zu weiteren Wettbewerben ermöglichen. Dazu gehören Drifteinlagen, Sprünge und andere coole Manöver. Dumm nur, dass ausgerechnet das Schlittern durch manche Kurven oft nicht vom Spiel als Drift erfasst wird und einem so die verdienten Punkte nicht zuerkannt werden.
Meist bekommt man ein Auto für den jeweiligen Wettbewerb gestellt, doch ab und zu muss man auch mit dem eigenen Gefährt antreten, das durch gewonnene Modifikationen in der Werkstatt jederzeit auf- und umgerüstet werden darf. Mit der Zeit hat man z.B. die Auswahl zwischen verschiedenen Getriebe-, Motoren- und Fahrwerkvariationen, die man nach Lust und Laune kombinieren darf. Insgesamt lassen sich 225 dieser Modifikationen im Laufe der Karriere für die 36 Boliden freischalten. Das Sponsorensystem des Vorgängers wurde in leicht veränderter Form übernommen, so dass man sein Fahrzeug immer noch mit Schriftzügen der fiktiven Anbieter schmücken oder Lackierungsmuster anwenden kann. Kreative Freiheiten im Stil eines Forza Motorsport genießt man hier nicht – stattdessen darf man nur auf die gebotenen Vorlagen zurückgreifen.
Einen Charakter-Editor sucht man ebenfalls vergeblich, so dass man bei der Karriere mit der Auswahl an Comic-Portraits Vorlieb nehmen muss. Im offiziellen WRC-Modus, in dem man um die WM kämpft, sieht das selbstverständlich anders aus: Hier schlüpft man in die Haut der offiziellen Fahrer und kämpft mit ihnen um die Krone des Rallye-Motorsports. Dabei hat man die Wahl zwischen einer kompletten (oder individuell angepassten) Meisterschaft, Einzel-Rallyes oder sogar einzelnen Wertungsprüfungen. Was auffällt: Trotz der offiziellen Lizenz sind nicht alle Fahrer im Spiel vertreten. Von den 32 gelisteten Startern der aktuellen Saison finden sich nur 26 bei WRC 3 – u.a. glänzt Ken Block im Spiel mit Abwesenheit, was vielleicht auch an seiner engen Zusammenarbeit mit Codemasters an der Dirt-Serie liegen mag. Was sowohl dem WRC- als auch dem neuen Karrieremodus wieder fehlt, ist das atmosphärische Drumherum: Siegerehrungen gibt es keine, am Streckenrand stehen meist grobe Zuschauer regungslos herum (wenn überhaupt) und das Fahrerlager besteht nur aus einem langweiligen Reparatur-Bildschirm.
Jeder gegen jeden
Im Mehrspielerbereich zeigt sich das bekannte Bild: Online dürfen bis zu 16 Fahrer gegeneinander antreten – sowohl in einzelnen Etappen, ausgewählten Rallyes oder kompletten Meisterschaften, die man auf Wunsch auch selbst zusammenstellen kann, wenn einem der offizielle Kalender nicht gefällt. Wie bei Rallyes üblich, fährt man nicht direkt gegeneinander – die extrem schmalen Kurse würden ohnehin kaum Überholmöglichkeiten bieten. Stattdessen befinden sich lediglich Geisterwagen auf der Strecke, die durch farbige Silhouetten in Echtzeit dargestellt werden. Obwohl sie erst relativ spät eingeblendet werden, haben mich die Geisterwagen in den Onlineduellen oft gestört und meine Orientierung beeinträchtigt. Zum Glück lassen sie sich über das Digitalkreuz bzw. per Tastendruck deaktivieren, so dass man sich anhand der Zwischenzeiten oder bei einem Blick auf die kleinen Positions-Icons am linken Bildschirmrand über seine aktuelle Position informieren kann.
Davon abgesehen darf man sich auch in den Super Special Stages messen, doch werden diese Events auf maximal zwei Spieler begrenzt. Bis zu vier Teilnehmer dürfen offline im Hot Seat-Modus ran, bei dem die Fahrer nicht direkt gegeneinander fahren, sondern sich untereinander abwechseln. Das ist zwar wieder ganz nett, kann aber keine Splitscreen-Rennen ersetzen. Diese Option gibt es auch dieses Mal nicht – genauso wenig wie eine LAN- bzw. System Link-Unterstützung. Wie in den Jahren zuvor, benötigen PC-Spieler ein Gamespy-Konto, um an Online-Partien teilzunehmen. Zusätzlich werden sie wieder mit einem Aktivierungslimit gegängelt. Das Spiel darf auf drei Rechnern aktiviert werden, wobei man lizenzierte Installationen maximal neun Mal rückgängig machen darf. Danach wird das Spiel gesperrt.
eben installiert und angespielt und für sehr gut empfunden ^^
Irgendwie mach es sehr viel Spass mit den Karren durch den Wald zu ballern während man kaum was sieht weil die Schatten der Bäume die Strecke unüberschaubar machen. Hohe Gräser oder versteckte Steine. Das ist wirklich teilweise purer Nervenkitzel ^^ Also wer auf Rally steht und nicht unbedingt ein Grafikwunder erwartet und mit etwas weniger BlingBling auskommt der wird das Spiel lieben. Nach den ersten 5 min war ich noch nicht überzeugt aber nach ca. 3 Etappen war ich dann doch sehr positiv überrascht.
Scheint ein 20€ Spiel zu sein, mal hoffen das WRC 9 zum teil wie 5/Evolved wird. ^^ (also mit Wildwechsel usw. *-*)
Auf meinem PC will das Spiel einfach nicht vernünftig laufen, gefühlt läuft es mit 25 Bilder die Sekunde. Schlecht programmiert nehme ich an, habe eine GTX 660 SC
Ein Frage zum Multiplayer:
Wie kann man die Meisterschaften selbst zusammenstellen (d.h. Länder und Stages selbst auswählen)?
Im Test steht , dass man Meisterschaften selbst zusammenstellen kann. Ich finde im Multiplayer aber bei allen Varianten (einzelne Stage, einzelne Rally und Meisterschaft) nur die Möglichkeit die nächste Strecke entweder per Zufall oder per Voting ermitteln zu lassen.
Noch ein Wort zum Map-Recycling, welches mich in Dirt 3 sehr gestört hat.
In WRC 3 finde ich es nicht so schlimm, da