Fazit
Die WWE-Serie steckt in einer Sackgasse. Man scheint gezwungen, sklavisch den jährlichen Veröffentlichungsrhythmus einhalten zu müssen, damit sich die sicherlich nicht günstige Lizenz zumindest einigermaßen rentiert. Sprich: Eigentlich kann man sich eine nach meiner Ansicht nötige Pause nicht gönnen, um vielleicht mal eine Generalinventur zu machen, alle Inhalte oder Mechaniken zur Diskussion freizugeben und keinen Stein auf dem anderen zu lassen. Das macht sich vor allem technisch bemerkbar. Die Wrestler dieses Jahres sind so buganfällig wie selten zuvor und leisten sich ungewohnte Schnitzer, die einem mitunter das Spiel abspenstig machen können – was übrigens ebenfalls für die immer wieder auch bei Kleinigkeiten an den Nerven zehrenden Ladezeiten gilt, die einem auf beiden Konsolen begegnen. Den Karrieremodus auf Entscheidungen zu trimmen und in eine „offene“ Backstage-Welt zu integrieren, ist prinzipiell keine schlechte Entscheidung. Doch das Drehbuch erreicht zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd Intensität, Dramatik oder Spannung der echten sportlichen Soap Opera, die seit über 30 Jahren die Massen in den Bann zieht. Schwach inszeniert und teils mit inhaltlichen Fehlern gespickt, steckt hier zu viel Leerlauf im System. Dem gegenüber steckt ein ausgefeiltes sowie im Vergleich zum letzten Jahr erweitertes und verbessertes Kampfsystem, das die Dynamik der „echten“ Matches gut transportiert. Doch auch hier gibt es u.a. beim viel zu starren Konter-Korsett weiterhin Optimierungsbedarf. Die Kulisse, allen voran die ausdrucksstarke Mimik sowie der hohe Wiedererkennungswert der Wrestler, der sich auch in den stimmungsvollen Einmärschen äußert, ist endlich zeitgemäß – muss aber im Detail noch bei den medusenhaften langen Haaren, der Physik sowie der Kollisionsabfrage zulegen. Als Gesamtpaket sind die Ausgaben der letzten Jahre definitiv interessanter als WWE 2K18.Wertung
Solide Umsetzung des Wrestling-Spektakels WWE, bei dem Innovation zunehmend durch Bugs oder inhaltliche Schwächen ersetzt wird.
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Wrestling lebt von "suspension of disbelief" (vergleichbar mit der Immersion im Gaming). Ob das nun durch ein TV-Serien Setting oder die Darstellung als legitimer Kampfsport erreicht wird, ist vom Zuschauer abhängig. Mir gefällt letzteres besser, zumal NJPW noch ein wenig Grauzone mit reinbringt und ein Stück Realität in einige Storylines mischt, wie die WWF / WWE das zu ihren besten Zeiten getan hat.
John Cena, Ronda Rousey, Brock Lesnar, Randy Orton und The Undertaker - alles aktuelle Stars - kennt sicherlich nahezu jeder. The Miz hat auch schon ein paar Filme gedreht, Chris Jericho ist nebenbei als Musiker mit seiner Band Fozzy auch im Rock-Genre kein Unbekannter. Überhaupt ist die Aussage quatsch, dass in den 90ern mehr Wrestler bekannt gewesen sein sollten als heutzutage. Allein schon dank dem Internet ist es doch für die WWE viel leichter Geschehnisse zu verbreiten. Man findet auch immer mehr Crossover-Events, wie bspw. Kevin Owens Auftritt bei einem Shania Twain Konzert. Und auch da wieder Thema Internet: Früher wäre da vielleicht mal irgendwo in einem Klatschmagazin ein Bild aufgetaucht, heute verbreitet sich das auf Instagramm, Facebook etc. rasend schnell.
Statisten in einem Filmstudio...TNA hatte natürlich auch mehr Geld als ROH. ROH läuft auch nicht Landesweit im Fernsehen, wie WWE, TNA oder LU. Witzigerweise ziehen sie aber sogar mehr zahlendes Publikum als TNA.
Das macht nahezu jede Liga. Einschließlich WWE und ROH. NJPW [genau wie ROH] legt da vielleicht den Schwerpunkt anders und setzen mehr auf die Action und Qualität im Ring, statt um das Drumherum. Finde ich persönlich aber ganz gut. Mir reicht es grundsätzlich wenn sich zwei darum streiten, wer der bessere Mann im Ring ist oder wer der neue Champion wird. Ich brauch da keinen Familienzwist als Hintergrundgeschichte, in der sich Wrestler A und B prügeln, weil rauskommt, dass die Frau von A...
(Der ist doch noch aktuell, oder? *g*)
"Der Erfolg der Showkämpfe des World Wrestling Entertainment ist auch über 30 Jahre nach dem ersten WrestleMania-Event ungebrochen."
Das ist schlichtweg falsch. Nach dem Mega-Hype in den 1990ern ging es dann spätestens nach dem Ende der Attitude-Ära kontinuierlich bergab. Aktuelle WWE-"Superstars" kennen nur Wrestling-Fans. Ansoinsten keine Sau. Hulk Hogan kannte damals quasi jeder. Bret Hart kannten zumindest noch alle Bravo-Leser und den Undertaker immerhin diejenigen, die wußten, was Wrestling ist.
Von "ungebrochenem Erfolg" konnte man nichtmal mehr Mitte der 90er sprechen, da die Konkurrenz in Form der WCW die damalige WWF plattzumachen drohte. Zum Glück für die heutige WWE hatten die in der Führungsetage nur Vollpfosten, die den Laden trotz quasi unendlichem Budget dann zielsicher in die Pleite geführt haben...
Was alberner sein soll bei NJPW habe ich doch ganz genau geschrieben - das ganze Getue, als ob es legitimer Kampfsport statt Show wäre. Mag ja inzwischen anders sein, aber vor wenigen (<10) Jahren war es noch so. Von daher ja auch die Frage nach den Storylines - das erschien mir bei den Japanern bisher bestenfalls am Rande vorgekommen zu sein, da man ja mit legitimen Sport (auch wenn es Fake ist) keine Geschichte drumherum erzählen muss.