Selbst die Anzahl der einst unterhaltsamen Nebenmissionen – vom Detektivspiel bis zum Rezepte-Ratgeber – haben sie auf überschaubare Zurück-ins-letzte-Level-Langweiler geschrumpft. Wozu soll man mit Passanten sprechen, wenn man kaum noch unterhaltsame Aufträge oder liebenswerte Chaoten findet? Einigen von ihnen begegnet man in den von Zombies überlaufenen Gebieten: Zwei Chaoten wollen etwa, dass man für sie als Darsteller in einem Zombiefilm agiert. Es gibt durchaus spaßige Seitenhiebe – der Charme des Erkundens und Kennenlernens ist aber verflogen. Auch vom Steuer eines Baggers aus darf man Zombies überrollen. die Experimentierfreude eines Dead Rising 2 sucht man aber vergebens.
Natürlich könnte man im noch nicht infizierten Teil des Vergnügungsviertels Stunden mit den bekannten Minispielen verbringen. Und solange man den unglücklichen Spielaufbau verdrängen kann, macht das nach wie vor Laune. Nicht zuletzt darf man erneut beim Waffenhändler nicht nur das Arsenal vergrößern, sondern auch die Werte vorhandener Waffen verbessern. Weil die martialischen Werkzeuge hier im Vordergrund stehen, kommt diesem Ausbau sogar eine größere Bedeutung zu – ein Besuch beim Dealer zahlt sich unbedingt aus.
Der lange Abschied?
Wo die Untoten hinkommen, bringen sie Zerstörung mit: Das Vergnügungsviertel ist bald kaum noch wiederzuerkennen. Wo erst das bunte Leben tobt, stehen bald Ruinen, Schutt und Wracks. Hat die Dekonstruktion etwa Methode? Könnte Of the End ein Abgesang auf die Yakuza-Serie sein? Ein endgültiger Abschied von dem längst überstrapazierten Schauplatz? Das langsame Voranschreiten der Seuche könnte es hervorragend verdeutlichen.
Man hätte es allerdings stilvoller inszenieren müssen. Akiyamas Geschichte hätte in einem heilen Kamurocho beginnen sollen, bevor es vom Tod heimgesucht wird. Stattdessen startet man ohne Umschweife im Zombie-Tutorial und vermisst auch nachher einen stimmungsvollen erzählerischen Aufbau. Die eindimensionale Handlung lässt zu wünschen übrig, Kamera- und Regiearbeit fangen nie den Charme billiger Horrorfilme ein, unter die sich Of the End so schamlos und zum Glück nicht ganz humorlos reiht. Gute Charakterdarstellungen, sonst die Stärke der Yakuza-Filmszenen, sucht man über weite Strecken vergebens. Nur in seltenen Kameraeinstellungen blitzt die handwerkliche Eleganz der Filmspielserie durch. Meist begnügt sich das Spiel mit einer Aneinanderreihung von gerade notwendigen Handlungsfäden. Nein, so sieht kein Abgesang aus. So buchstabiert man „bemühtes Ausschlachten“. Schade, dass diese Generation Yakuza so zuende geht – hoffentlich gelingt mit dem fünften Teil endlich der bereits angekündigte Neuanfang!
Yakuza: Dead Souls (Action-Adventure) – Yakuza: Dead Souls
Schluss, Aus, Finito. Der Kapitän hatte das sinkende Schiff längst verlassen, als er sagte „Wir hatten genug davon. Wir hatten alles aus der Serie rausgeholt, das möglich war.“ Der Kapitän, das ist Spieleschöpfer Toshihiro Nagoshi, das Schiff ist seine Yakuza-Serie. Und deren Holz war schon im Vorgänger ganz schön morsch. Trotzdem zwingt Sega den alten Kahn noch einmal zu einem letzten Törn. Yakuza: Of the End bricht unter der Regie eines neuen Entwicklerteams dabei nicht nur im übertragenen Sinne, sondern ganz buchstäblich zusammen: Of the End – hoffentlich!
(Mein Favorit ist aber Shenmue)
EDIT: An meinen damaligen Freundeskreis gemessen waren Crazy Taxi und dieses Sonic die erfolgreichsten DC Spiele.
Ich bezweifle auch, dass Rockstar Yakuza irgendwie verbessern könnte, denn da stecken sehr viele japanische Filmelemente drin.
Auch die Mimiken der Figuren finde ich wesentlich besser.
GTA und Yakuza zu vergleichen ist aber wirklich unmöglich, denn Yakuza ist primär ein Beat 'em up und GTA ein Shooter, die es in ein Open World Uiversum geschafft haben.
Wenn ich Vergleiche ziehen würde, dann eher Yakuza und Streets of Rage
oder GTA und Kane&Lynch. Aber Selbst das sollte man nicht tun.
Vor release iwann hieß es mal, dass YotE kein spin-off, sondern kanonisch sein soll, aber nachdem jezz Y5 ja schon quasi angekündigt ist, glaub ich, hat man sich von dem Gedanken verabschiedet ^^
Bis Y6 jedenfalls braucht man denk ich sich noch keine Gedanken machen.
Ist die demo nicht mehr on? War ziemlich ausführlich, konnte man denk ich das wichtigste schon testen ^^
@Kalvas Flam: vollste Zustimmung, aber der 4Players Test mit "ausreichend" schreckt schon ab.
Um es mal vorwegzunehmen: ich habe Yakuza - of the End noch nicht gespielt. Dennoch sehe ich es etwas anders. Ich finde die Idee, innerhalb dieser Reihe auch mal eine Zombie-Variante rauszubringen - ehrlich gesagt - genial. Gerade Tokyo eignet sich dafür m.E. hervorragend.
Auf Bildern kommt das sehr atmosphärisch rüber (gerade auch die großen Trennmauern zu den Zombie-verseuchten Vierteln).
Ich kann es kaum noch erwarten, mir das Ding reinzuziehen. Damit nicht jeder potentielle Zombie-Fan durch den 4P-Test abgeschreckt wird (und so unter Umständen doch ein gutes Spiel verpasst), möchte ich darauf hinweisen, dass Yakuza - of the end z.B. in der M! als Importversion einen sehr guten Test bekommen hat (immerhin 82 %)!