Der trojanische Krieg, vor allem bekannt durch die legendäre Ilias des Dichters Homer, ist ein zentraler Baustein der griechischen und römischen Mythologie. Bis heute sind die Historizität der beschriebenen Ereignisse in der späten Bronzezeit sowie die Lage des schwer befestigten Troja umstritten. Umrankt von Mythen und Göttern sowie voller beinahe unbesiegbarer Helden inszeniert Creative Assembly Sofia mit A Total War Saga: Troy einen pseudo-historischen Großkonflikt, der sich einer möglichen Interpretation der Wahrheit hinter dem Mythos annimmt.
Die Ausgangslage und auch die Topographie entspricht dabei der Homer‘schen Überlieferung: Nachdem die schöne Helena, eigentlich Ehefrau des Spartanerkönigs Menelaos, sich mit Paris von Troja über die Ägäis davonmacht, versammelt der schäumende Fürst die Anführer der griechischen Stadtstaaten und entfesselt einen gigantischen Ost-West-Konflikt zwischen Griechenland und Kleinasien. Als Spieler habe ich die Wahl: Schlüpfe ich in die Rolle von einem der vier griechischen Anführer, darunter neben Menelaos auch Agamemnon, Odysseus und Achilles, und übe Rache an den frechen Troern – oder versuche mich als Hektor, Paris, Äeneas oder Sarpedon an der Verteidigung meiner Heimat?
Der kleine Unterschied
Jede Fraktion bringt, ähnlich wie bei Total War: Warhammer eigene Fähigkeiten mit. Hektor und Paris buhlen z.B. um die Gunst ihres Vaters Priamos, der sich unentschlossen zeigt, wer die Thronfolge Trojas antreten soll. So müssen sie spezielle Missionen erfüllen, um die Gunststufe zu steigern, können sich aber auch gegenseitig sabotieren – etwa wenn Hektor nach einer Niederlage seines Bruders im Kampf dem Vater deutlich macht, was für ein Schwächling Paris ist. Letzterer muss zudem darauf achten, in welcher Stadt sich Helena befindet – ein größerer Abstand zwischen den beiden Verliebten sorgt für Probleme, große Nähe erzeugt Boni.
Hektor hingegen kümmert sich lieber um die Verteidigung und schmiedet nach und nach eine Bündnisstruktur namens Bund von Assuwa, der starke Boni für Kampfmoral, Verstärkung und Unterhaltskosten der eigenen Truppen bietet. Auch die Griechen haben unterschiedliche Charakteristika – so hängt der gesamte Staat von Achilles an seinen Launen und schwankt je nach seiner emotionalen Verfassung, während Menelaos Einheiten aller Verbündeten rekrutieren und in seiner Armee vereinen kann.
Jede Fraktion bringt zudem eigene Einheiten mit: Die Mykener können besonders starke Bogenschützen ausheben, während Hektor mit der trojanischen Wache schwer gerüstete Lanzenkrieger in die vordere Reihe schicken kann. Diese Charakteristika führen zu deutlich spürbaren Unterschieden zwischen den Fraktionen, die sich sowohl auf der Kampagnenkarte als auch im 3D-Gefecht auswirken. Übrigens: Die vorzeitliche Ägäis ist ein gigantischer, toll inszenierter Schauplatz voller kleiner Inseln, türkisem Wasser, grüner Wälder und weißer Klippen.
Ach sorry, wollte das Thema nicht nochmal so weit aufmachen, dachte du wärst jemand anders
Naja, doppelt hält doppelt.
Dazu kommt das für ein Setting, Helden und Geschichten, zu denen ich überhaupt keinen Bezug habe...
Das stimmt halt auch nicht. Speziell 3K macht so vieles sehr anders, dass ich mir fast wünschte, dass Rome2 mehr wie 3K wäre. Würde zulange dauern das alles aus zuführen, aber der essentielle unterschied ist schon mal, dass man in Rome2 im Kern eine Nation spielt und dann die Map färben soll. Die Charaktere sind total beliebig und austauschbar während in 3K die Charaktere im Fokus stehen, weil man im Prinzip jeweils eine Dynastie spielt, denn die Nation ist ja China.
Da CA seit über 10 Jahren immer nur bessere Reskins von Rome 2 zum Vollpreis auf den Markt wirft, ohne grundsätzlich mal den vor sich hin rottenden Unterbau zu modernisieren, bin ich schon froh, dass es Magazine gibt, die das kritisch hinterfragen.