Fazit
Bandfuse ist genau das Spiel, das ich vor gut drei Jahren haben wollte: Eine konsequente Fortführung des Rock-Band-Prinzips, das im Gegensatz zum Original von Harmonix echte Instrumente unterstützt – mit Ausnahme von elektrischen Drums. Angetrieben von einer hervorragenden Erkennungs-Technologie, die sogar die bereits sehr gute von Rocksmith 2014 schlägt, kann man gar nicht anders, als Spaß mit den über 50 gut ausgewählten Songs zu haben. Und das Ganze darf man sogar mit bis zu vier Spielern erleben. Es stehen viele namhafte Gitarristen wie Slash, George Lynch oder Zakk Wylde mit Interviews und Tipps in Videoform zur Seite, während man in die Grundlagen des Gitarrespielens eingeführt wird. Dennoch ist der Gitarrenlehrer-Aspekt als gering einzustufen – sogar noch kleiner als bei Rocksmith. Die Konkurrenz hat auch beim „Jammen“ die Nase vorn. Die über 20 Instrumental-Tracks in Bandfuse gehen zwar in Ordnung, können aber nicht mit der dynamisch reagierenden KI-Band sowie den unzähligen Einstellmöglichkeiten aus Ubis Musikspiel mithalten. Auch im Umfeld bietet Rocksmith mehr Abwechslung. Dennoch habe ich momentan Schwierigkeiten, mich für einen Titel zu entscheiden. Der Spaßfaktor, der sich hier vor allem mit einer „vollen“ Band im Wohnzimmer einstellt, ist nur noch von Sessions im Proberaum zu toppen. Ich hoffe, dass die Bandfuse-Macher die Gelegenheit zu einer Fortsetzung bekommen, in der die Schönheitsfehler ausgebügelt werden. Wer glaubte, dass das Rhythmusspiel tot sei, wird gerade eines Besseren belehrt.Anm.: Der Test beruht auf der aus den USA importierten PS3-Version. Die Xbox-360-Version hat eine Regionalsperre. Bandfuse soll nächstes Jahr auch in Europa erscheinen. Über mutmaßliche Preise sowie die dann zur Verfügung stehenden Varianten (Artist Pack, Band Pack, etc.) gibt es noch keine Informationen.
Wertung
PS3
PS3
Die Erkennung der angeschlossenen Instrumente ist fantastisch, die Songauswahl ist gelungen. Doch die Schönheitsfehler im Detail sorgen dafür, dass man nicht ganz an Rocksmith 2014 herankommt.
Konnte es bisher nur probe spielen (auf der Gamescom), aber ich empfand die Farbcodierung als exrtrem hilfreich für den Fingersatz. Ansonsten schönes Review mit durchaus angemessenen Kritikpunkten.
Slash und Zakk
Dat Ding mut her, aba zakisch
Die nicht vorhandene klassische Tab Ansicht war mein Hauptkritikpunkt bei Rocksmith. Da ich als Gitarrist an Tabs gewöhnt bin, war dieser Notenhighway für mich kaum zu gebrauchen. Ich hab mich immer wieder dabei erwischt, wie ich die songs einfach auswendig nach Gehör gespielt habe und die Ansicht weitgehend ignorierte. Mit einer klassischen Tab Ansicht hätte ich das nicht gehabt.
Hi Nifris,
angesichts der gewählten durchlaufenden Tab-Darstellung ist die fehlende Linkshänderunterstützung kein primäres Problem, hat aber in Testläufen immer wieder kurzzeitig zu Irritationen geführt, da zusätzliche Konzentration nötig ist und die Hand-Auge-Koordination noch stärker gefordert wird, was vor allem bei Anfängern zu Schwierigkeiten führen kann. Natürlich hat es in der Praxis keine Auswirkung, ob man nun mit links oder rechts E greift und es wird auch von Bandfuse beidhändig akkurat erkannt. Die fehlende Anpassung wird in erster Linie hinsichtlich der Anzeige kritisiert im Vergleich zu Rocksmith (und auch den älteren Plastikinstrument-basierten Rhythmus-Titeln) - hier wurde wenigstens der Versuch unternommen, auch Linkshändern ein uneingeschränktes Spielerlebnis zu bieten.
Mir ist bewusst, dass ein von links nach rechts laufender Notenhighway die anderen Spieler durcheinanderbringen könnte - aber zumindest im Solo-Spiel wäre es wünschenswert gewesen, eine zusätzliche Option einzubauen.
Cheers,
Wie soll man die fehlende Funktion für Linkshänder verstehen?