Gelungene Umsetzung für Quest 2
Bei der audiovisuellen Umsetzung hat sich das Team glücklicherweise mehr Mühe gegeben. Texturen und Oberflächen können zwar nicht mit der Detailverliebtheit von Half-Life: Alyx (zum Test) oder kommenden PSVR2-Spielen mithalten. Wild gemischte Themen und die Physik-Engine erzeugen trotzdem ein stimmiges Gesamtbild mit einem charakteristischen Artdesign und fein zersplitternden Objekten. Ein energetischer Electro-Soundtrack heizt die Action ebenfalls passend an – abgesehen von ein paar übertrieben theatralischen Synthpop-Passagen mit Kopfstimme. Text und Vertonung sind komplett in Englisch gehalten, was das Verständnis der surreal inszenierten Story nicht gerade erleichtert. Neben Zwischensequenzen gehen auch einige Schriftstücke auf die Hintergründe der chaotischen virtuellen Welt ein.
Auf dem PC erreichte ich auf hohen bis Ultra-Einstellungen ein flüssiges Ergebnis. Dabei kamen eine Rift S, ein Intel i7-8700K sowie eine GeForce RTX 2080 Ti zum Einsatz. Quest-2-Spieler kommen ebenfalls in den Genuss der vollwertigen hauseigenen Physik-und Interaktions-Engine „Marrow“. Auf grafischer Ebene müssen sie mit akzeptablen, aber deutlichen Abstrichen leben, etwa im Bereich der Details und fehlender Körperschatten. Das gelegentliche Ruckeln auf der Quest 2 bleibt glücklicherweise erträglich. Etwas mehr störten eine Hand voll Abstürze, die mich zurück zum letzten Checkpoint schickten. Im Gegensatz zur mobilen Grafikperle Red Matter 2 (zum Test) taugt die Kulisse aber nicht dazu, Freunden die grafische Möglichkeiten der Quest 2 vorzuführen. Gerade im Bereich der Reflexionen zieht Bonelab den Kürzeren, zumal Red Matter 2 sogar partielles Raytracing einsetzt.
Mods und Möglichkeiten
Auf einen Multiplayer verzichtet Stress Level Zero. Die Mod-Unterstützung des Marrow SDK (Beta) macht Bonelabs trotzdem Community-freundlich, sogar auf der Quest 2! Bisher handelt es sich primär um bekannte Avatare aus beliebten Serien oder einfache Levels wie Kart-Strecken. Später könnten auch aufwändigere Schöpfungen hinzukommen. Noch wirkt die Umsetzung etwas umständlich, da die Entwickler erst wenige Mods offiziell im spielinternen Browser freigegeben haben. Wer auf Nutzerkreationen zugreifen möchte, kann sie bislang von Portalen wie Mod.io herunterladen und in den passenden Ordner kopieren. Oder man ändert eine Textdatei und bekommt direkt im Spiel freien Zugriff auf ungeprüfte Mods. Nähere Details liefern Youtube-Tutorials, wie dieses von „NeonKnight“.