Ein Körper, zwei Persönlichkeiten
Worum geht es überhaupt in der Hauptgeschichte? Um eine dramatische Ausgangssituation, die ein klein wenig an Case, den Protagonisten aus Neuromancer erinnert. Nur ist der Held hier nicht bloß so infiziert, dass er nicht mehr in den Cyberspace kann. Er trägt einen experimentellen Biochip, der seine Persönlichkeit langsam tötet und mit einer anderen Persönlichkeit ersetzen will – der Traum des ewigen Lebens steckt also in dem Söldner, der in der korrupten Stadt voller Gangs und Konzerne sein Glück machen will. Tja, da wird aus dem Jäger nach Ruhm schnell der Gejagte der Gierigen. Kann er sein Leben überhaupt retten?
Aber so richtig Würze bekommt die Story dadurch, dass die zweite Persönlichkeit kein Geringerer als Johnny Silverhand ist. Einer der berühmtesten Helden des alten Nighty City, ein Punkrocker, Anarchist und Konzernhasser, der vor 50 Jahren mit einer Atombombe einen Wolkenkratzer in die Luft jagte – noch heute raunt man davon. Und dieser Johnny materialisiert sich in bestimmten Situationen wie ein Hologramm vor dem Helden, um ihn zunächst mit seinem Zynismus, seiner schlechten Laune oder dem Hinweis auf seinen großen Schwanz in den Wahnsinn zu treiben. Aber da steckt natürlich mehr dahinter: Hat er nicht Recht und hilft einem sogar? Oder will er etwa den Körper von V. übernehmen, der hinterlistige Arsch? Die Regie rückt euch mit dieser Frage immer weiter auf den Pelz. Immerhin warten da mehrere Enden auf euch…
Johnny Silverhand
Wie Johnny spielt? Ich fasse mich kurz – okay, ich versuche es: Das ist der beste „Sidekick“ in einer der besten Geschichten, die bisher in Spielen erzählt wurden. Nicht nur, weil Keanu Reeves ihn hervorragend personifiziert: Es gibt so viele wunderbare Situationen, in denen er auftaucht, mal pöbelnd, mal philosophierend – und es gibt eine, da schweigt er einfach nur, neben einer Katze liegend, während ich mit einem anderen coolen Charakter, einem Samurai 2.0, über diese Wesen ins Gespräch komme. Dann trifft er einen alten Fan, der immer noch seine Platten sammelt und macht sich über den Kauz lustig. Dann gibt es eine, da forciert er, dass ich die abgefuckte Quest – die ich eigentlich gerade ablehnen will – jetzt sofort annehme oder für immer als Weichei verschissen habe. Das sind grandiose Momente!
Aber das Beste an Johnny Silverhand, der ja aus dem alten Night City kommt, ist die Tatsache, dass er der Story mit seinen Erinnerungen sowie politischen Ereignissen eine vertikale Tiefe verleiht. Diese kalifornische Metropole wirkt nicht wie aus der Luft gegriffen, sondern bekommt eine chronologisch nachvollziehbare Dimension von Vergangenheit – inklusive spielbarer Rückblicke. Es gibt ja auch noch alte Weggefährten von Johnny, man besucht bekannte Orte, aber natürlich geht es auch um Macht und Politik: Folgt dieser Rebell nur seinen egoistischen Zielen oder hat er eine Agenda, diese Stadt von den ausbeuterischen Konzernen zu befreien? In vielen Dialogen kann man sein Misstrauen äußern, ihn schroff abweisen oder so langsam wie einen Freund behandeln – ihr habt die Wahl.
Habe es nun nach über 100 Stunden durch, sämtliche Missionen und Nebenmissionen. Für mich mein GOTY 2021 und wohl auch 2022. Kann für mich nur noch Starfield toppen wenn es dieses Jahr noch kommt.
Es ist nicht perfekt, es hat seine Fehler, Bugs und Versäumnisse. Aber ich liebe Night City und seine Figuren und kann kommende DLCs kaum erwarten.
Habe die Testversion ausprobiert. Ich glaube nicht, dass man dieses Spiel auf technischer Grundlage beurteilen sollte. Dafür hat es zu viel zu erzählen.
classy
Man wie hab ich nur diesen Test verpassen können, der Lubli oder wie dieser Möchtegern Spielejournalist hat ja bei Death Stranding nen Bock geschoßen aber hier?
Wow, lächerlich! Hey echt wenn du das liest, du bist ne Witzfigur und hast 4Players noch lächerlicher gemacht.
Kudos dafür. lmao
Ach ich finde es ja nicht mal schlecht. Aber auch ohne PS5 Update, läuft es teilweise recht gut und die Missionen und Personen auf die man so trifft sind viel besser gestaltet als GTA oder RDR2.
Was nicht passt sind die ganzen Bugs. Die leeren Straßen, oder wenn ich von einer Feuerwaffe auf eine Nahkampf Waffe wechsle und mich dann erst mal nicht mehr verteidigen kann.
Oder die Eingaben nicht mehr möglich sind. R2 ist dann zwar "Blocken" aber es passiert nichts mehr oder es gibt keine Animation dazu.
Es ist sehr frustrierend. Ganz besonders wenn es halt darum geht einen Boss zu erledigen, der gegen Waffen und Granaten fast immun ist, aber mit dem Nahkampf besiegt werden muss. Aber eben wegen der Bugs keinen sauberen Kampf ermöglicht, das ganz dann in einem Main-Quest.. ohne dessen Abschluss es halt keinen Fortschritt gibt.
Am liebsten würde ich das Spiel sofort wieder weg packen und erst noch mal starten wenn das alles gepatched wurde. Aber ich muss mich wohl durch mogeln. Im Grunde ist es ein 95% Titel. Aber die Bugs machen alles kaputt. Ich verstehe zum Teil nicht warum CD Project den Weg gegangen ist. Klar es könnte viel mehr sein. Aber das Team hätte wohl bessere Spiele machen können, wenn sie einfach von Ubisoft die Engine lizenziert hätten und darauf dann dieses Projekt gebaut hätten.
P.s.: Das Spiel hat Meilensteine, was die Story und die Welt und auch die (neben!) Charaktere betrifft. Auch der Umfang stimmt. Aber so viele Kleinigkeiten stimmen dann einfach nicht. Ich denke das Game wäre halt ein 1A Textbased-Adventure geworden wie Shadow Run, weil die Welt wirklich umwerfend ist. Aber es ist auf der Höhe von Fallout 3.