„Leave nothing unchecked.“
Selbst die Erkundungsphasen sind unterhaltsam: Man muss z.B. auf Fallen achten und sie entschärfen oder Hindernisse mit Schaufeln beseitigen. Überhaupt ist die Interaktion zwischen Gegenständen und Räumen gelungen. Denn man weiß zum einen nie, ob man jetzt wirklich in diesen Kadaver oder diesen Baumstumpf greifen sollte – es könnte ein Schatz oder ein Fluch sein. Und soll man wirklich die Fackel in diesen blutroten Apparat mit dem blöden Spruch opfern? Mit einfachen Mitteln gelingt hier ein Spannungsaufbau.
Zum anderen kann man mit Schlüsseln z.B. Geheimfächer in Truhen finden, mit Weihwasser einen Beichtstuhl zur Erholung nutzen oder muss als Questziel mehrere Phiolen irgendwo platzieren – es gibt also auch genug Interaktion. Trotzdem vermisst man auf lange Sicht mehr Abwechslung und Überraschungen oder auch Rätsel in den immer ähnlich strukturierten Dungeons, zumal man manchmal dieselben Wege gehen muss.
Immerhin gibt es auch Verschnaufpausen: Auf größeren Expeditionen darf man ein Feuer machen und sich ausruhen, heilen sowie speziellere Hilfen aktivieren – auch hier unterscheiden sich die Helden. Der Hundeführer kann seine Gefährten z.B. „therapieren“ und Stress abbauen; die Grabräuberin kann die Erkundungschancen erhöhen; der Okkultist nächtliche Hinterhalte verhindern. Gerade vor Bosskämpfen sollte man seine Truppe möglichst fit und stark machen.
„There can be no bravery without madness.“
Bevor man sich den acht größeren Herausforderungen mit ihren Bossen oder gar dem namengebenden „Darkest Dungeon“ zuwendet, sollte man seine Helden über viele Levelaufstiege in eine kampftaugliche Verfassung bringen und entwickeln. Zum einen findet oder kauft man Artefakte, zum anderen darf man seine Rüstung sowie Waffen beim Schmied stärken. Noch wichtiger ist die Gilde, denn dort kann man aktive Fähigkeiten verbessern oder neue hinzukaufen. Gerade das Experimentieren mit all den Hieben, Stichen, Schüssen und Zaubern ist taktisch sinnvoll, denn man darf nur jeweils vier pro Held im Kampf aktivieren.
Aber gelingt einem die Charakterentwicklung, ohne dass sie dabei zu Psychowracks mutieren? Von der Kleptomanie bis zur Satanomanie, vom Alkoholismus bis zur Zoophobie ist alles möglich; auch multiple Ticks und
Seuchen innerhalb eines Helden. Manche Krankenakte liest sich nach ein paar Stunden wie der Auszug aus einem Irrenhaus. Einfache Dinge wie „Schlechtes Gewissen“ kann man noch günstig kurieren, aber bei „Perversen Gelüsten“ geht die Heilung in die Tausende.
Apropos: Neben Erkundung und Kampf bietet Darkest Dungeon auch etwas Management sowie eine wirtschaftliche Komponente, die zum Haushalten mit Einnahmen und Ausgaben zwingt. Nicht nur Fähigkeiten und Erholung oder medizinische Eingriffe kosten etwas, auch jede Verbesserung der an die zehn Gebäude, die man mit erbeuteten Familienerbstücken bezahlt. Davon gibt es je nach Dungeonart eine andere Sorte, so dass man meist allen mehrere Besuche abstatten muss. Schließlich will auch jeder Ausflug der Helden gut vorbereitet sein: Hat man genug Fackeln, Verbände und Gegengift dabei? Schaufeln, Weihwasser, Nahrung und Schlüssel? Aber Vorsicht: Wer zu viele Wappen, Statuen oder Geld auf einmal ausgibt, wird irgendwann von der Dunkelheit auf dem Konto verschlungen.
Nach einer Weile konnte ich mich halbwegs an die Steuerung gewöhnen. Klappt definitiv besser als auf der Vita.
Allerdings würde ich für die Touch-Steuerung eher einen Stift empfehlen, dafür braucht man schon sehr zarte Finger ^^
Darkest Dungeon ist und bleibt die perfekte Unterhaltung für unterwegs.
Auch wenn es selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad und allen deaktivierten kleinen Gemeinheiten immer noch extrem frustrierend sein kann
Btw:
Ich bin gespannt, wann bzw. ob wir von den Red Hook Studios nochmal was neues sehen werden.
Die können sich doch nicht ewig auf den Lorbeeren ausruhen
Ein simples Beispiel sind da die Wald-Levels:
(Es folgen Gameplay-Spoiler):
Ein anderes Beispiel sind die Pflanzenwesen, die eine Abwehr von 33% haben. Mittlerweile teilt einem sogar das Spiel selbst mit, dass man da mit Blutung und Vergiftung arbeiten sollte. Wenn kein Held diese Fähigkeiten besitzt, sieht man selbst mit gut ausgerüsteten Helden keinen Blumentopf.
Mein Verdacht ist, dass der Fehler in der Heldengruppe allerdings nicht sofort auffällt, weil sich die Kämpfe noch über genügend Runden ziehen, wo man als unerfahrener Spieler den falschen Eindruck...
Ich bleibe dabei: Die Kernelemente des Gameplays finde ich nicht so knifflig, höhere Schwierigkeitsgrade dürften dabei nichts ändern.
Um bei deiner Analogie zu bleiben: Es ist nicht so übertrieben anstrengend hochzulaufen - wenn da nur nicht plötzlich Löcher (RNG) in den Stufen auftauchen würden, wenn wir gerade auf sie treten.