Colt erlebt tagein, tagaus das gleiche: am Strand aufwachen, Eternalisten töten, Rätsel lösen, Geheimnisse herausfinden und irgendwann sterben oder einfach am Abend ankommen, bevor das alles von vorn beginnt. Und wofür? Um diesen verdammten Loop endlich zu durchbrechen! So trug es ihm jedenfalls eine gewisse Julianna auf, nachdem sie ihn kurz zuvor ermordet hatte. Macht hier ja nichts. So weiß er jetzt wenigstens, dass er zwar nicht unsterblich ist, aber nach jedem Tod eine neue Chance erhält. Bleibt die alles entscheidende Frage, wie er die riesige Zeitmaschine anhalten soll, die wie ein riesiges stählernes Auge über die Insel wacht.
Nun, die Lösung scheint überschaubar, da er lediglich acht so genannte Visionäre töten muss; eine Reihe Künstler und Wissenschaftler, die entscheidend am Erhalt des Loops beteiligt waren, es noch sind und das auch immer sein werden. Acht Morde also – das ist in einem Ego-Shooter nicht gerade viel, auch wenn die Ziele natürlich bewacht werden und selbst den einen oder anderen Trick auf Lager haben. Acht Morde aber, die innerhalb eines Tages gar nicht machbar sind, weil die Abfolge der Ereignisse das schlicht nicht zulässt.
Acht Fliegen mit einer Klappe
Die Zeit vergeht im Spiel nämlich anders als in der Realität, da sie in vier Zeitzonen (Morgen, Mittag, Nachmittag und Abend) unterteilt ist, zwischen denen man durch die Rückkehr ins Menü wechseln muss. Dabei gibt es mitunter zwar zeitlich bedingte Abläufe, im Grunde steht die Sonne aber stets am selben Fleck, sodass man nie unter Zeitdruck gerät. Und auch die Insel Blackreef ist kein einheitliches Ganzes, sondern besteht aus vier Gebieten, zwischen denen man ebenfalls nur über eine Rückkehr ins Menü wechseln kann. Mit anderen Worten, Blackreef besteht aus vier mal vier streng voneinander getrennten Levels, und es gibt zu Beginn keine Kombination besuchter Levels, in der man alle Visionäre umbringen könnte.
Das ändert sich erst, wenn Colt entscheidende Ereignisse so verändert, dass sich bestimmte Visionäre zu späteren Tageszeiten an einem anderen Ort befinden als im Urzustand. Immerhin kann man fast immer frei wählen, welches Level er als nächstes besucht, wobei dort ausgelöste Veränderungen anschließend auf der gesamten Insel Bestand haben. Nur am Abend werden sämtliche Manipulationen freilich zurückgesetzt – man muss also herausfinden, in welcher Reihenfolge Colt was tun muss, um alle Visionäre binnen eines Tages zu erledigen.
„Wenn dann heute wieder gestern ist…“
Und dafür benötigt man zunächst einmal Informationen. Stellt euch z.B. einen Code vor, den Colt nur am Nachmittag einsehen kann, um eine Tür am Morgen zu öffnen. Denkt euch ein paar solcher miteinander verflochtener Abläufe hinzu und schon wisst ihr, warum es Deathloop nicht einfach darum geht, möglichst schnell an allen Gegnern vorbeizukommen, sondern vielmehr darum, Stück für Stück ein großes Puzzle aufzutragen, das nicht nur die Geschichte des Loops, sondern auch die seiner Protagonisten erzählt.
Keine Sorge: Ich werde weder Lösungen noch Überraschungen verraten. Alles, was ihr in diesem Text lest, bezieht sich auf grundlegende Informationen, die man in den ersten Minuten erhält, um zu verstehen, worum es überhaupt geht. Ein paar Fähigkeiten und Waffen, mit denen Colt hantiert, müssen natürlich erwähnt werden, aber das soll’s auch schon gewesen sein.
Ich schließe mich an..zumindest fällt mir auf die schnelle jetzt kein anderes ein.
Kommt zwar leider etwas zu spät daher halte ich mich kurz.
Deathloop ist das beste Spiel 2021.
Ich denke nicht, dass ich Deathloop schlechter finden werde. Dishonored ist doch ein Spaziergang; ich hab den zweiten Teil ohne die Fähigkeiten (wie ein Thief) durchgespielt, dem Outsider zu Beginn, "verschwinde" gesagt.
Wenn man in die Steamcharts schaut, scheint Deathloop aber nicht gerade im Trend zu liegen.
Kurz vor Schluss, 25 Stunden drin. Vielleicht finde ich Dishonored noch etwas besser, aber das ist das ungewöhnlichste (und zus. mit Psychonauts 2) beste Spiel, dass ich dieses Jahr gespielt habe.
Ich werde diese ausführlichen Tests vermissen.