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Delta Force im Test: Kompetent kopiert ist halb gewonnen

Battlefield 2042 auf Wish bestellt oder doch ein eigenständiger Multiplayer-Shooter? Im Test zu Delta Force offenbart sich eine persönliche Wahrheit.

Bild zum Test von Delta Force mit diversen Charakteren
© TiMi Studio Group / 4P Screenshot

Und die Waffen?

Die Waffen in Delta Force, für viele Shooter-Fans eines der wichtigsten Kriterien, fühlen sich gut an. Gut. Nicht herausragend, aber auch weit entfernt von schlecht. Animationen und Modelle kommen zwar nicht ganz an den Glanz eines CoD: Black Ops 6 heran. Doch, und das schmerzt mich, die Schießeisen spielen sich besser als die in Battlefield 2042. Sie fühlen sich präziser an und haben weniger sogenannten Spread, also zufällige Abweichungen in der Flugbahn.

Und die Schießereien sind manchmal echte Thriller. Ich sehe die Projektile dank Leuchtspur stets kontrolliert das Zielgebiet umgraben. Dazu spielt eben auch Deckung, Positionierung und die richtige Taktik eine Rolle, um in Gefechten gegen andere Dreier-Teams zu dominieren. Delta Force ist ein kompetenter Shooter, das merke ich schon im Einsätze-Modus.

Die Time to Kill (TTK), also die Anzahl der benötigten Treffer für einen Abschuss, fällt in Delta Force ziemlich zackig aus – nähert sich sogar einem Hardcore-Shooter-Spielgefühl. In Hardcore-Shootern richten Treffer nämlich mehr Schaden an, einige wollen sogar möglichst realitätsnah sein.
Ganz so hart wie in einem Squad oder Hell Let Loose ist die TTK in Delta Force zwar nicht, ich kann mich nach einem oder zwei Treffern noch retten, wenn ich mich in Deckung bringe. Viel mehr hält meine Spielfigur aber nicht aus. Das muss nicht allen Spieler*innen gefallen, mir aber sagt das eher zu als eine zu lange TTK, die zu regelrechten »Kugelschwämmen« führt.

In Delta Force bastele ich meine Waffen detailliert selbst zusammen. Neben Waffen-Modifikationen wie Zielfernrohren, neuen Griffen oder gleich einem ganzen Schaft-Kit, darf ich auch Zielfernrohrdistanz, Laufkalibrierung und so weiter händisch per Slider einstellen. Das offenbart viele Möglichkeiten, die Knarren an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Und die fertigen Exemplare brauchen wir nicht nur auf der Jagd nach Loot und Leuten, sondern auch in dem Übermodus, der mich etwas zu stark an Battlefield erinnert.

Nur eine Battlefield-Kopie?

Kommen wir zu dem, was in Delta Force »Krieg« heißt und was ich »den Battlefield-Modus« nenne. Hier trete ich in 32v32-Gefechten um Kontrollpunkte an, unterstütze mein Team als granatenhagelnder Angreifer, lebensrettender Unterstützer, panzerschreckender Ingenieur oder scharfschießende Sniperin und grinde durch dutzende Waffen-Freischaltungen.

Ob Delta Force nun zu viel kopiert, dürfte bei den meisten Spielerinnen und Spielern subjektives Empfinden sein. Ich empfinde das Szenario von Battlefield 2042 als nicht so originell, eigentlich könnte jeder Nahe-Zukunft-Militär-Shooter so aussehen. Dass Delta Force aber ausgerechnet das Neon-Hellblau, das stark an Battlefield 2042 erinnert, als Markenfarbe nutzt, ist bestenfalls unglücklich.

Zudem setzt Delta Force auf ein ähnliches Klassensystem wie Battlefield 2042 (nach dem Rework). Wir haben also Klassen mit Spezialisierungen und Waffen-Beschränkungen, aber gleichzeitig die Wahl aus je zwei Heldinnen und Helden pro Klasse, die mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet sind.
Zum Beispiel nutzt ein Unterstützer eine Spritzenpistole (ja, wie in Battlefield 2042), um Teamkolleg*innen aus der Distanz zu heilen. Seine Klassen-Kollegin macht Gebrauch von auf einen Drohnenschwarm und bufft ihre Freunde und Freundinnen mit dem Adreno-Boost. Nett, innerhalb einer Klasse nochmal unterschiedliche taktische Optionen zu haben.