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Diablo 4: Vessel of Hatred im Test – Fast so teuer wie das Hauptspiel: Was kann die Erweiterung?

40 Euro für einen DLC? So viel hat zuletzt erst Elden Ring mit Shadow of the Erdtree verlangt. Ob der Preis auch für die Diablo 4-Erweiterung Vessel of Hatred gerechtfertigt ist, verrät unser Test.

Das Cover von Diablo 4: Vessel of Hatred samt Test-Banner.
© Blizzard Entertainment, Inc. / Adobe Photoshop [M]

Diablo 4: Vessel of Hatred - Das erwartet euch im neuen Add-On!

Wir haben Blizzard auf der Gamescom getroffen und sie gaben uns tiefe Einblicke in die erste Erweiterung von Diablo 4 (Vessel of Hatred)

Alleine mächtig, zusammen noch mächtiger

Wie ihr den Geistgeborenen spielt, ist natürlich ganz euch überlassen: Ihr könnt euch auf ein einzelnes Tier konzentrieren und euren gesamten Build darüber aufziehen, im Fähigkeitenbaum gibt es für jeden Geisterwächter bestimmte Boni, die hier aushelfen und euer Potenzial erhöhen. Weil die Spielstile sich allesamt derart unterscheiden, wirkt der Geistgeborene beinahe, als würde er mehrere Klassen in sich vereinen: Der Aspekt der Abwechslung wird hier großgeschrieben, schließlich sind die Kosten für das Zurücksetzen der Talente kaum der Rede wert, was das Experimentieren vereinfacht.

Ein Screenshot aus Diablo 4: Vessel of Hatred.
Auch der Geistgeborene muss klein anfangen: Am Anfang gilt es, sich für eine Grundfähigkeit zu entscheiden, die nachfolgenden werden dann komplexer und spannender. Credit: Blizzard Entertainment, Inc. / Screenshot by 4P

Die Kombination von zwei, drei oder allen vier Tieren ist aber natürlich ebenfalls möglich und könnte unter Umständen sogar die effizientesten Builds hervorbringen. Welche das sind, wird wohl die Zeit zeigen, sobald sich Diablo 4-Spieler*innen durch das neue Endgame looten und leveln. Synergien gibt es hier jedenfalls einige und viele passive Boni wirken sich gleich auf mehrere Geisterwächter-Fähigkeiten aus, sodass ihr nicht zu einem Stil gezwungen werdet.

Ab Stufe 15 schaltet ihr nach Abschluss der entsprechenden Quest außerdem die Geisterhalle frei: Hier entscheidet ihr euch für zwei der vier Geisterwächter (oder zwei Mal denselben), wodurch ihr zusätzlich passive Boni erhaltet. Spielverändernde Kombinationen lassen sich hier nicht rauskitzeln, aber Effekte wie Lebensregeneration pro vergiftetem Gegner sind durchaus mächtig und sollten nicht linksliegen gelassen werden. Die Geisterhalle grenzt den Geistgeborenen noch einmal mehr von den anderen Klassen ab und verstärkt das innovative Gefühl des erweiterungsexklusiven Charakters.

Eine Hochzeit von Grün und Schwarz

Egal, ob ihr euch durch Vessel of Hatred mit einer der fünf bekannten Klassen durchschlagt oder den Geistgeborenen ausprobiert (was ihr unbedingt tun solltet!): Mit dem Dschungel von Nahantu erwartet euch eine neue Region, die ungefähr so groß wie Scosglen ist und nach den gleichen Gesetzen funktioniert wie der Rest von Estuar. Abermals könnt ihr Ansehen sammeln, indem ihr neue Ortschaften entdeckt, Wegpunkte aktiviert, Quests oder Dungeons absolviert und Stützpunkte befreit. Als Belohnung winken dann wieder Erfahrungspunkte, Gold, mehr Heilflaschenkapazität und Fähigkeitspunkte.

Optisch abwechslungsreich schmiegt sich Nahantu hervorragend in die Umgebungen des Hauptspiels ein: Der verwachsene Dschungel mit darin verstreuten, uralten Tempelruinen sowie Flüssen und staubigen Steppen wird von durch Mephistos Hass verursachter Verwesung kontrastiert, die pulsierende Tentakel sprießen lässt und ganze Gebiete einhüllt. So trifft ein üppiges Grün auf ein sterbendes Schwarz, was kombiniert mit dem hohen Detailgrad wieder sehr viel hermacht – wenn während des Schnetzelns mal ein Moment zum Innehalten und Staunen bleibt.

Es kreucht und fleucht in Nahantu

Denn natürlich ist auch der Dschungel wieder von jeder Menge Feindesfutter bevölkert: Hier tummeln sich einige neue Monster, beispielsweise Adler, Rhinozerosse oder die Kreaturen aus der Leere, die aus den von Mephistos Hass hervorgebrachten Rissen kriechen; aber auch viel recyceltes Zeug wie Spinnen, Schlangen oder Schnecken. Ob das jetzt stört, wenn die meisten Gegner nur für wenige Sekunden den Bildschirm bevölkern, bevor sie von euren mächtigen Attacken umgenietet werden, sei dahingestellt.

Ein Screenshot aus Diablo 4: Vessel of Hatred.
Die Karte von Nahantu ist durchaus beeindruckend: Unter den Steinen und Wurzeln des Dschungels warten zahlreiche Schrecken darauf, von meinen AOE-Fähigkeiten weggepustet zu werden. Credit: Blizzard Entertainment, Inc. / Screenshot by 4P

Fehlende Feindesvielfalt ist in einem Diablo jedenfalls deutlich leichter zu verschmerzen als in einem Elden Ring oder Devil May Cry, wo ich mich mit den meisten Gegnern mehr als nur eine Sekunde lang beschäftigen muss. Dazu kommen neue Bosskämpfe, die zumindest während der Kampagne noch eher eine Seltenheit darstellen, mit der Unterstadt von Kurast aber doch noch vermehrt ihren Weg in Vessel of Hatred finden. Hier bekommt ihr glücklicherweise fetteres Frischfleisch, das für spaßige Herausforderungen sorgen kann.