Die Macht der Worte
Auch die Runenworte aus Diablo 2 sind zurück: Ganze 17 Runen des Rituals und 28 Runen der Anrufung können kombiniert werden, um ihre Fähigkeiten zu entfalten. Wenn ihr die Bedingung von einer Rune erfüllt (beispielsweise eine Fähigkeit mit einer Abklingzeit nutzen oder fünf Meter laufen), wird der Effekt der anderen ausgelöst (beispielsweise mehr Schaden oder vorübergehend erhöhte Ausweich-Chance). Um davon zu profitieren, baut ihr die entsprechende Rune des Rituals und der Anrufung in die Sockel eines Gegenstands.
Dabei gilt es jedoch auch, auf die Opfergaben zu achten: Die Rune des Rituals erzeugt nämlich durch das Erfüllen der Bedingung eine neue Ressource, die dann durch das Auslösen des Effekts von der Rune der Anrufung verbraucht wird. Ist die Opfergabe zu niedrig, müsst ihr die Bedingung mehrfach erfüllen, ist sie höher als benötigt, sorgt ihr für eine Überladung, was den getriggerten Effekt noch verstärken kann.
Es ist ein durchaus cleveres System, das zurecht wieder implementiert wurde und für einen optimierten Build definitiv beachtet werden sollte, um neben Juwelen noch mehr aus den Sockeln der von euch ausgerüsteten Gegenstände herauszuholen. Gerade zu Beginn machen sich die Runenworte aber noch nicht unbedingt bemerkbar: Dass ich einen Insektenschwarm verschieße, wenn ich zwei Mal ausgewichen bin, ist nicht genug, als dass ich deshalb wirklich meinen Spielstil oder mein Verhalten anpasse – der Schaden zu gering, die Boni nicht mächtig genug.
Die Sache mit dem Preis
Über die Preispolitik Blizzards lässt sich sicher auch anlässlich der Veröffentlichung von Vessel of Hatred wieder streiten: Die Standard-Version der Erweiterung kostet auf allen Plattformen 39,99 Euro und ist zumindest auf Steam damit nur schlappe zehn Euro günstiger als das Hauptspiel (20 Euro auf Konsolen). Wer der US-amerikanischen Firma noch mehr Geld für ein paar (kosmetische) Gegenstände in den Rachen werfen will, hat mit der 59,99 Euro teuren Deluxe Edition und der 89,99 Euro teuren Ultimate Edition die Möglichkeit dazu.
Entscheidet ihr euch zunächst für die Standard-Version und wollt später upgraden, könnt ihr das für den entsprechenden Preisunterschied tun. Wer Diablo 4 noch nicht besitzt, darf sich mit dem Paket bestehend aus Hauptspiel und Vessel of Hatred-Erweiterung für 69,99 Euro wohl über das attraktivste Angebot freuen. Trotzdem sind 40 Euro für einen DLC eine Stange Geld: Das hier die weniger als zehnstündige Kampagne nicht im Vordergrund steht, dürfte klar sein. Aber auch für eine neue Klasse, wieder eingeführter Mechaniken und zwei neuen Endgame-Dungeons hätten es zehn Euro weniger sicherlich getan.
Ob euch die Preisstufen oberhalb der Standard Edition das Geld wert sind, müsst ihr selbst am besten wissen: Enthalten sind Rüstungen, Gefährten, Flügel und ein Portal sowie in der Ultimate Edition immerhin noch 3.000 Platin (was ungefähr 27 Euro entspricht) und das saisonale Premium-Upgrade des Battle Pass. Klar, das ist alles nur kosmetischer Kram und bringt abseits von optischen Veränderungen der Rüstungen und tierischen Begleitern keine Vorteile – faire Preise sehen aber anders aus. Und wo wir schon bei Mankos aus dem Hauptspiel sind: Auch der Online-Zwang ist immer noch am Start, selbst dann, wenn ihr alleine zocken wollt.