Pro & Kontra
Gefällt mir
- relativ freies Vorgehen beim Lösen des zentralen Falls und vieler weiterer Aufgaben
- große Entscheidungsfreiheit besonders innerhalb der Unterhaltungen
- viele großartig geschriebene Dialoge mit grandiosem Sinn für Humor
- Sinne und Charaktereigenschaften mischen sich als Gesprächspartner ein
- vielschichtige Parallelwelt mit eigenen Begriffen und gesellschaftlichen Bezügen zur Wirklichkeit
- Schauplatz ist ein einziger, detaillierter Stadtteil
- stilvolles, wie gemaltes Artdesign
- Fähigkeiten beeinflussen Gesprächsverlauf, teils durch Ermöglichen einzigartiger Aktionen oder Kommentare
- Auswürfeln von Erfolg oder Misserfolg sorgt für Spannung beim Ausführen von Aktionen
- umfangeiche, praktisch vollständig auf Dialoge fokussierte Charakterentwicklung
- Lernen besonderer Fähigkeiten und Nutzen verschiedener Kleidung vertiefen Spezialisierung
- Drogen bringen vorrübergehend weitere Vor- und Nachteile
- Geld für Übernachtung und zum Kauf verschiedener Gegenstände ist relativ knappe Ressource
- Tag-/Nachtwechsel, der einige spielerische Möglichkeiten beeinflusst
- übersichtliche Karte mit allen aktuellen Aufgaben
- kein Abklappern von Wegpunkten
- Sammeln alter Flaschen in siffiger Plastiktüte als Mittel zum Geldverdienen
Gefällt mir nicht
- relativ starres Werteverschieben, u.a. durch häufigen Kleidungswechsel
- kein Spielmechanismus, z.B. detektivisches Kombinieren, abseits der Dialoge
- schnelle, nicht vorhersehbarer Tode erschweren den Einstieg
- oft kein automatisches Speichern über lange Zeiten
- fast alle Gesprächsoptionen können beliebig oft wiederholt werden
- das Gesagte passt (relativ selten) nicht zum Spielverlauf
- relativ häufige, nicht allzu kurze Ladezeiten hauptsächlich beim Betreten und Verlassen von Gebäuden
- verschmerzbar, aber schade: keinerlei Gamepad
- Unterstützung
- ausschließlich englische Sprache und Texte
Versionen & Multiplayer
- Preis zum Test: knapp 40 Euro
- Sprachen: komplett Englisch
- Schnitte: Nein
- Splitscreen: Nein
Vertrieb & Bezahlinhalte
- Online-Aktivierung: Ja
- Online-Zwang: Nein
- Account-Bindung: Ja
- Bezahlinhalte: Nein
Ansonsten kippt deine Argumentation in sich zusammen, sobald das Spiel nicht von einem Deutschen Muttersprachler geschrieben wurde. Denn was nutzt mir die "Präzision" der Deutschen Sprache (die auch überbewertet wird, da gibt es genug Unschärfen), wenn die "Gags" auf Englisch geschrieben wurden?
Oder, wie in diesem Fall, in Estnisch, weil es von einem Estnischen Autoren geschrieben wurde?
Dem wird ein "Kindergarten" völlig egal gewesen sein.
Da ich davon ausgehe, dass von den meisten hier das Estnisch ungefähr so mies ist wie mein Bulgarisch (Spoiler: Extrem mies), hat eine Lokalisierung sehr viel Sinn.
Dann bleibt die Frage, wie gut die ist. Bis auf extrem wenige Ausnahmen, die mir nicht mal mehr einfallen wollen, ist die Deutsche gefühlt nie gut - gerade WEIL ich als Muttersprachler die Unschärfen raushören kann. Bzw. kann man oft das Budget der Sprecher hören. (Bzw. der Regie!!)
Ich bin mir nicht sicher, wie das so bei Videospielen gemacht wird, aber bei uns im Laden wird die Doku in der Muttersprache des Redakteurs erstellt, dann in Englisch übersetzt und von da aus in die Zielsprachen.
(Weil man leichter Slovenische Übersetzer findet, die Englisch können, als welche, die DE verstehen.)
Wenn das bei Spielen wie Disco Elysium auch so ist, dann hast du dann ein DE, das durch zwei Übersetzungsinstanzen gegangen ist. Wie viel vom Estnischen Wortwitz dann noch übrig ist, wage ich mir gar nicht vorzustellen.
*Überhaupt war mir das Lernen von Englisch damals ein echtes Anliegen, weil ich sonst nichts von dem verstanden habe, was da auf dem Schirm...