[GUI_PLAYER(ID=102007,width=300,text=Man muss sich erst an den neuen Dante gewöhnen, aber Ninja Theory nutzt die Chance, eine neue Facette des coolen Dämonenjägers zu zeigen.,align=right)]Seit dem letzten Devil May Cry (DMC) ist viel hinsichtlich stylischer Action im Besonderen sowie kombogeladener Arenakämpfe im Allgemeinen passiert. Visceral Games hat für EA mit Dantes Inferno die Hölle erforscht, Sony hat Kratos auf einen weiteren olympischen Höhenflug geschickt. Und DMC-Erfinder Hideki Kamiya hat mit einer gewissen Bayonetta des Genre auf fantasievollste Weise ausgereizt. Nicht zu vergessen ein gewisser Gabriel Belmont, der in Castlevania Lords of Shadow unter der kreativen Hilfe von Hideo Kojima zur Hochform auflief.
Jetzt, mehr als vier Jahre nach DMC 4, kommt Ninja Theory (Enslaved, Heavenly Sword), nimmt sich des Urvaters der stylischen Action an und soll der Serie einen neuen Anstrich verpassen. Und das hat im Vorfeld bei den Fans des charismatischen Dämonenjägers zu heißen Diskussionen geführt. Man hatte die Sorge, dass die Briten es nicht schaffen würden, die dynamische Action in ein zeitgemäßes Gewand zu kleiden. Und man fürchtete basierend auf ersten Screenshots und Videos, dass die frische Ausrichtung der Hauptfigur nur Nachteile hätte. Man wolle keinen Emo-Dante, der Coolness-Faktor ginge verloren. Solchen oder ähnlichen Vorurteilen sah und sieht sich DmC – Devil May Cry ausgesetzt. Doch ich kann größtenteils Entwarnung geben.
Jugendliche Arroganz
Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich als Dante-Fan der ersten Stunde auch erst an das überarbeitete Design des Protagonisten gewöhnen musste. Erleichtert wird dies jedoch durch den Kniff, dass man hier nicht versucht, die Geschichte fortzusetzen, sondern den „Reboot“ der Serie nutzt, um die Vorgeschichte des ewig jungen Schwert- und Pistolenschwingers zu erzählen. Zwar lässt Ninja Theory die Chance ungenutzt, die jugendlichen Anfänge seines Daseins als Dämonenjäger aufzuzeigen – er hat seinen Kampf gegen die Mächte der Hölle bereits aufgenommen. Dennoch wird man Zeuge einer wichtigen Phase seines Lebens und begleitet ihn durch die Endphase seiner Adoleszenz, die aus ihm schließlich den obercoolen, weißhaarigen, mit allen Wassern gewaschenen Vernichter der Höllenbrut macht, den man kennt.
Doch hier ist er in der Anfangsphase nur ein schwarzhaariger Heranwachsender, der seine arrogante „Fuck You“-Attitüde allerdings nicht als schützenden Schild vor sich her trägt, sondern sie in vollem Bewusstsein seiner nichtmenschlichen Herkunft auslebt. Erst das Zusammentreffen mit einer gewissen Kat (eine überaus gelungene Interpretation einer modernen Hexe, die ihre Magie teilweise in Sprühdosen konserviert) und seinem Zwillingsbruder Vergil startet eine schicksalhafte Verkettung von Ereignissen. Diese konfrontiert ihn mit seiner eigenen Vergangenheit und seiner Herkunft als Nephilim (ein Spross einer Engelsmutter sowie eines dämonischen Vaters), bevor nach etwa zehn Stunden das Finale wartet.
Erzählerisch gelungen, aber gewöhnlich
DMC ist kein dramatisches Erzählepos, die Action steht nach wie vor im Vordergrund. Und im Vergleich zur vielschichtigen auf zwei Charaktere ausgelegte Gut-/Böse-Story in Devil May Cry 4 wirkt die Geschichte häufig gewöhnlich, manchmal sogar vorhersehbar – was natürlich auch daran liegt, dass man als Serienkenner schon weiß, zu was er sich entwickeln wird. Aber wie man es von anderen Titeln aus dem Hause Ninja Theory kennt, werden die häufig kurzen, aber dennoch interessanten Zwischensequenzen genutzt, um die Figuren mitunter über kleine Feinheiten innerhalb der Mimik zu definieren: Hier weicht Kats Blick zur Seite und gibt eine deutlichere Antwort auf eine Frage Dantes, als es gesprochene Worte je erledigen könnten. Dort zeigt der Dämonenfürst Mondus nur über ein kleines Zucken der Gesichtsmuskulatur, welche Wirkung Dantes Kommentar hinterlassen hat, bevor es urplötzlich zu einem Wutausbruch kommt. Und teilweise nutzt man sogar die sich ständig verändernde Umgebung als Erzähler oder unterstützendes Element. Zu einem Großteil geht dieses Vorhaben auf: Bei jedem Abschnitt war ich gespannt, wie es mit den Figuren weitergeht. Allerdings bleiben einige Fragen unbeantwortet. Z.B., was es mit der riesigen Statue auf sich hat, deren Ketten man in ein paar Tutorial-Abschnitten zerschlägt und deren Kopf sich einem mit glühenden Augen wieder und wieder zuwendet.
Zocke das Game gerade das erste Mal. Bin total begeistert, macht mega Spaß. Und auf PC mit XBox Controller ein Traum, zudem butterweiches Scrolling. Klasse Spiel!
als reiner pc nutzer und manga, anime und japan hasser habe ich mir zum ersten mal mich getraut es auszuprobieren und muss sagen das neue DMC gefällt mir ganz gut.