Es ist cool, ein König zu sein: „Herzlichen Glückwunsch, Eure Majestät!“ verrät mir die blinde Seherin Theresa. „Ihr habt alle gegebenen Versprechen eingelöst!“ Wunderbar. Das ist doch herrlich! „Aber dennoch werdet ihr als der König in die Geschichte eingehen, der sein Volk dem Untergang geweiht hat!“ Das ist weniger schön, nicht wahr? Das ist das Ziel: König von Albion zu werden. Doch dann geht eine neue Spielphase voller Konsequenzen los… Fable III bietet als leicht zugänglicher Action-RPG-Spielplatz mit Moralentscheidungen gut inszenierte Kämpfe.
Noch unschöner, wenngleich hinsichtlich der praktizierten Konsequenz umso bewundernswerter, ist allerdings die Tatsache, dass ich mittlerweile König eines beinahe entvölkerten Albions bin. Wenn ich durch die idyllischen Landstriche streife, um mir Missionen zu holen, die ich bislang nicht erledigt hatte, gibt es keine Zivilisten mehr, die auf mich reagieren könnten. Keine Bettler, denen ich mit Almosen helfen könnte. Keine Kinder, die ich als Held
Albion ist leer. Und ich bin schuld. Weil ich die mir zugekommene Macht nicht zu nutzen verstanden habe. Weil ich falsche Entscheidungen getroffen habe. Oder waren es richtige Entscheidungen, die nur falsch motiviert waren? Was ist überhaupt richtig? Obwohl die Fable-Welt an der Oberfläche wie gehabt mit klassischen Gut- und Böse-Motiven gefüllt ist, scheint es keine klare Antwort auf die Begriffe „Richtig“ oder „Falsch“ zu geben. Und genau deshalb gibt es auch kein „Game Over“ für mich, sondern ich werde durch das Wissen gestraft, dass die leere Welt, durch die ich laufe, mein Verdienst ist. Es ist scheiße, ein König zu sein.
Das Huhn – die unterdrückte Klasse
Dabei fängt alles so idealistisch, idyllisch und schön an: Nach einem gleichermaßen aufwändigen wie witzigen Intro-Film, in dem ein Huhn stellvertretend für die Arbeiterklasse gegen sein Schicksal kämpft, wacht man als Prinz (oder Prinzessin) in einem mittlerweile im Industriezeitalter angekommenen Albion auf. Als Kind des Helden aus Teil 2, der in der albionischen Zeitrechnung etwa 50 Jahre zurück liegt und den man als PC-Spieler nicht kennen muss, um hier Spaß zu haben, wird man Ansprüche auf den Thron geltend machen können –-sollte der gegenwärtige König sich als nicht mehr geeignet erweisen.
Und der Zeitpunkt scheint gekommen: Das Volk leidet, es brodelt in der Arbeiterschicht, eine gewalttätige Revolution scheint unausweichlich. Und dass der regierende, leicht paranoide Monarch der eigene (natürlich ältere) Bruder ist, macht die Sache nicht leichter. Doch Familienbande scheinen ihm egal. Er sieht nur seine Position gefährdet und nachdem man eine aufmümpfige Äußerung von sich gegeben hat (oh ja: Der Fable-Held kann endlich sprechen!), wird man bereits mit der ersten Entscheidung und Konsequenz konfrontiert. In seinem Wahn statuiert der Bruder ein Exempel und zwingt einen dazu, ein Opfer auszuwählen, das hingerichtet wird. Entscheidet man sich für die unschuldige Arbeiterfamilie, die nur etwas königliche Hilfe wollte oder gibt man seine Jugendliebe den Kugeln des Erschießungskommandos preis? Uff!
Diese Art der Entscheidung wird einem immer wieder abverlangt. Und teilweise sind die Konsequenzen weitreichender, als man anfänglich mutmaßen möchte oder erfassen kann. Mitunter sind es sogar subtilere Methoden, nach denen die Moral oder die Reaktion der Bevölkerung auf die Figur gemessen wird, die übrigens nicht erstellt werden kann. Zumindest wird dies durch kleine Kommentare hier und da immer wieder suggeriert. Und selbst, wenn das Spiel gar nichts protokollieren würde, ist die Illusion sehr groß, dass auch kleine Taten mittlere bis große Auswirkungen haben können. Und das führt dazu, dass man seine eigenen Entscheidungen immer wieder argwöhnisch betrachtet – und sich irgendwann fragt, was das Gegenteil bewirkt hätte. Und damit hat F3 etwas erreicht, das sonst nur wenige Rollenspiele schaffen: Dass man selber über seine Taten urteilt – was die zivile Bevölkerung nicht macht. Sie sieht in einem den Helden, den man akzeptiert. Das Volk hält zu einem, egal was passiert. Ob man sich gutmütig verhält oder den Schurken die Oberhand gewinnen lässt, ist dem Volk egal. Man kann seinen Respekt durch gute Taten und Nettigkeiten oder durch Einschüchterung und Frivolität gewinnen – alles ist erlaubt und nur das eigene Gewissen setzt die Grenze.
Nach eigenem Gutdünken
Was ist bei einem Action-Rollenspiel wichtig? Eine umfangreiche Charakter-Entwicklung? Entscheidungen? Konsequenzen? Ein gutes Kampfsystem? Die Story? Die Spieldauer? Die Interaktion mit anderen Figuren? Die Antwort darauf wird vermutlich aus einer Mixtur bestehen, deren jeweilige Anteile für jeden unterschiedlich wichtig sind.
Dieses dritte Fable geht so tief, wie man möchte und bietet einem gelungene Unterhaltung mit vielen Höhepunkten – beinahe gleichgültig, welche Anforderungen man an Action-Rollenspiele stellt. Man sucht z.B. gut versteckte Geheimnisse und vielleicht sogar die eine oder andere Kopfnuss? Dann ist man nicht nur bei den Dämonentüren gut aufgehoben, die sich nur öffnen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, die sich hinter den bildhaften Worten verstecken. Oder man sucht nach den Silberschlüsseln, die nicht minder gut versteckte Schatzkisten öffnen. Oder vielleicht hat man nur Interesse daran, mit der Bevölkerung zu interagieren und sich so viele Freunde (oder Feinde) wie möglich zu machen? Auch dieses Bedürfnis wird befriedigt.
Einfache Action
Das Kampfsystem ist eingängig und setzt auf eine Taste pro Angriffs-Funktion (Nahkampf, Fernkampf, Magie, wobei man sich dank einer durchaus clever und auf die Aktionen reagierenden KI nicht auf stupides Button-Mashen à la Arcania verlassen kann. Man sollte die Schwachstellen der Gegner kennen und diese geschickt ausnutzen. Auch die Angriffs-Schemata sollten genau studiert werden, damit man beim Aufladen einer Aktion, die wiederum einen durchschlagskräftigen Angriff oder sehenswerten Finisher zur Folge hat, nicht unterbrochen wird.
Fable 3 (Rollenspiel) – Fable 3
Es ist beinahe schon Mode geworden, dass PC-Spieler auf Umsetzungen von Konsolentiteln warten müssen. Das war bei Ubisofts Assassin’s Creed-Serie so und ist bei Fable III nicht anders. Immerhin wird das Action-Rollenspiel mit moralischen Entscheidungen im Gegensatz zu seinem Vorgänger auf dem Rechenknecht veröffentlicht. Doch hat sich das gute halbe Jahr Wartezeit gelohnt?
Wenn man das zum Vergleich herangezogene Assassin's Creed nimmt, bei dem ich die Kämpfe viel direkter und zentraler, da nicht so arcadig wie bei Fable, sehe: das Spiel ist grad so anspruchslos, punktet aber sonst nirgends.
Mir sträuben sich immer wieder die Haare, wenn ich diese Hypewertung sehen muss. Für ein "One Button Gameplay" Spiel mit idiotischen Inhalt wäre es bestenfalls eine 65%
Es muss nicht zwingend ein Xbox-Controller sein. Der neue Controller muss halt nur XInput unterstützen, ansonsten hat man es mit dem alten Standard DirectInput eben schwer vernünftig zu zocken, ganz besonders bei Spielen von Microsoft oder GfWL-Games.
Das finde ich wie gesagt auch bescheiden, aber da ich nun mal eh das 360 Pad haben wollte, nutze ich es auch. Und ich kanns auch jedem weiter empfehlen, der unkompliziert Konsolen-Feeling am PC genießen möchte.
Und jetzt, wo Steam ne Controller-Bedienung hat, ist am TV spielen noch komfortabler und konsolenähnlicher^^
Ich sehe da irgendwie keinen Sinn darin mir sowas zu kaufen, wieso funktioniert das nur noch so und nicht mehr über das klassische USB, anschließen, kalibrieren, zocken ?
Die Tasten auf dem Controller sind ja schließlich haargenauso angeordnet wie auf jedem PS3 oder Xbox 360 Controller.