Auch die Suche nach einer bestimmten Statue entwickelt sich vom üblichen Standard zu einer Gewissensfrage. Denn nachdem man in einem von Werwölfen heimgesuchten Dorf den Hinweis bekommt, wo die Statue zu finden sein könnte, macht man sich auf den Weg. Jedoch nicht ohne vorher die Geschichte des Wachmannes zu hören, der während seiner Schicht eingeschlafen ist und darüber vergessen hatte, die Silbernitrat-Fackeln zu entzünden, die die Lycanthropen fernhält. Zur Strafe wurde der Wächter im Wald ausgesetzt. Könnt ihr als Held die Revolution Albions zu einem positiven Ende führen? Die Kulisse Albions lädt mit ihren mal idyllischen, mal bedrohlichen Gebieten zur Besichtigung…
Und eben dieser Wächter steht direkt mit der gesuchten Statue in Verbindung und bietet sie einem an – wenn man im Gegenzug ins Dorf zurückkehrt und die Fackeln auslöscht, damit die Werwölfe freie Bahn haben. Was tun?
König von Albion
Bei den ganzen Aufgaben, die in der Welt Albions versteckt liegen, darf natürlich die Hauptmission nicht außer Acht gelassen werden: Die Revolution. Um das Volk hinter sich zu versammeln, reicht es aber nicht aus, sich mit allen gut (oder schlecht) zu stellen. Man muss vor allem bestimmte Anführer hinter sich versammeln. Und für diese muss man nicht nur Aufgaben erfüllen, sondern häufig auch ein Versprechen geben, das man erfüllen sollte, nachdem man den Thron bestiegen hat. Da Versprechen bekanntlich leicht gegeben sind, hat man relativ schnell eine unerwartet hohe Bringschuld versammelt, die einem als Regent vorgehalten wird. Jetzt gehen die Probleme erst richtig los: Denn wie sich herausstellen wird, hatte der alte König (der eigene Bruder) gute Gründe für sein Verhalten. Und um die nahende Bedrohung abzuwenden und die Bevölkerung zu retten, sind nicht nur Entscheidungen und guter Wille, sondern ist auch viel Geld nötig – verdammt viel.
Um an Geld zu kommen, muss man sich kritisch mit den mitunter blauäugig gegebenen Versprechen auseinandersetzen und ggf. unpopuläre Entscheidungen treffen. Diese politische Gewalt fügt der Action-Mechanik eine interessante Ebene hinzu, hat allerdings auch noch viel Potenzial. Wenn es um Entscheidungen geht, hört man sich stets die gegensätzlichen Positionen an und muss dann eine Wahl treffen. Eine Möglichkeit nachzufragen oder die neutrale Meinung eines dritten einzuholen, gibt es nicht. Das entspricht zwar der übergeordneten Schwarz-Weiß-Malerei, doch mit einer dritten ggf. vierten Möglichkeit hätte die Zeit, in der man als König(in) Entscheidungen fällt, deutlich aufgewertet werden können.
Vor allem auch, da das Überleben des Volkes im Kern nicht von der eigenen Kampf-Fähigkeit abhängt, sondern pur von den erlassenen Edikten, deren Umsetzung in idyllischen Werbevideos angepriesen wird. Ganz am Ende steht die gnadenlose Abrechnung. Und dann kann es eben auch passieren, dass man als vermeintlich gütiger und großzügiger, aber letztlich erbarmungsloser Monarch in die Geschichte eingehen wird und schließlich fortan durch eine fast leere Welt ziehen muss. Zudem ist die Zeit, die man mit diesen politischen Entscheidungen verbringt im Vergleich zur Gesamtspielzeit sehr gering, so dass diese Ebene zusätzlich an Gewichtung verliert.
Idyllisch, märchenhaft, industriell
Ein herausragendes Merkmal des Vorgängers war die mal märchenhaft-idyllische, mal düster-bedrohliche Fantasy-Welt, die Lionhead entwickelt hat. Und an diesem Eindruck hat sich auch trotz Einbruch der industriellen Revolution in Albion nichts geändert. Die geräumigen Landstriche laden nicht nur trotz relativ enger Wege (der Held kann immer noch nur an dafür vorgesehenen Orten springen) zum Erforschen ein, sondern bieten auch viel fürs Auge: Hier finden sich schneebedeckte Hügel, vor denen sich Föhren im Wind wiegen, deren Äste vom Gewicht des darauf liegenden kühlen Weiß beinahe zu brechen drohen. Dort wandert man durch eine beeindruckende Wüste, auf die die Sonne erbarmungslos niederbrennt, während Hitzeflirren sich mit kleinen Sandstürmen um die Effekt-Vorherrschaft streitet. Wälder, Wiesengebiete, ein trostloser Sumpf mit Massengräbern, hier ein kleines Vagabundenlager, dort ein Dorf mit malerischen Fachwerkhäusern und nicht zu vergessen, das von Fabriken und industrieller Revolution vernarbte Bowerstone: Überall wo man hinschaut, haben die Designer ganze Arbeit geleistet und nicht mit Details gegeizt.
Die Figuren, denen man begegnet, reihen sich ebenfalls gut ins Bild ein: Sie wurden liebevoll gestaltet, könnten zwar häufig hinsichtlich der etwas platten Gesichter eineiige Zwillinge sein, weisen aber dafür ein breit gefächertes Kleidungsrepertoire vor, das keinen Zweifel über ihren gesellschaftlichen Stand offenlässt. Adlige wandeln mit Pomp-Kleidern und Rüschen ohne Ende durch die Straßen, während Bettler mit zerrissenen und verdreckten Klamotten im Industrieviertel ihr Überleben sichern wollen.
Im Gesamtbild ist man von der Brillanz eines Castlevania Lords of Shadow oder Uncharted 2 sowie der düsteren Atmosphäre eines Witcher 2 zwar noch ein gutes Stück entfernt, doch dies wird durch das liebevolle und sehr stimmige Artdesign mit seinem meisterhaft geglückten Spagat zwischen Comic und Realismus mehr als wett gemacht.
Deutsch und gut
Lob gebührt auch der Lokalisierung. Zwar gibt es bei den Untertiteln gelegentliche Textfehler (z.B. Muter statt Mutter), doch da die deutsche Sprachausgabe durch die Bank gut besetzt wurde und die Sprecher viel Elan an den Tag gelegt haben, kann man darüber locker hinweg sehen.
Bemerkenswert ist, dass viel des Wortwitzes, der normalerweise mit der Originalversion einher geht, auch in der deutschen Variante enthalten ist. Und das, ohne wie normalerweise bei deutschem Humor üblich, unnötig ins Zotige abzugleiten oder zum Fremdschämen zum Animieren. Daher: Hut ab für das gute deutsche Drehbuch und die nicht minder gute Regie im Tonstudio!
Auch die musikalische Untermalung verdient Applaus. Mal tragend, mal beschwingt, mal dramatisch, aber immer zu der jeweiligen Umgebung passend, sorgen die orchestralen Klänge für zusätzliche Atmosphäre. Seien es nun die orientalischen Melodien in der Wüste, die auch gewissen persischen Prinzen gut zu Gesicht stünden, die melancholisch-minimalistischen Kompositionen im Sumpf oder auch die Zigeuner-Tänze im Vagabunden-Lager: Alles passt und klingt richtig gut!
Fable 3 (Rollenspiel) – Fable 3
Es ist beinahe schon Mode geworden, dass PC-Spieler auf Umsetzungen von Konsolentiteln warten müssen. Das war bei Ubisofts Assassin’s Creed-Serie so und ist bei Fable III nicht anders. Immerhin wird das Action-Rollenspiel mit moralischen Entscheidungen im Gegensatz zu seinem Vorgänger auf dem Rechenknecht veröffentlicht. Doch hat sich das gute halbe Jahr Wartezeit gelohnt?
Wenn man das zum Vergleich herangezogene Assassin's Creed nimmt, bei dem ich die Kämpfe viel direkter und zentraler, da nicht so arcadig wie bei Fable, sehe: das Spiel ist grad so anspruchslos, punktet aber sonst nirgends.
Mir sträuben sich immer wieder die Haare, wenn ich diese Hypewertung sehen muss. Für ein "One Button Gameplay" Spiel mit idiotischen Inhalt wäre es bestenfalls eine 65%
Es muss nicht zwingend ein Xbox-Controller sein. Der neue Controller muss halt nur XInput unterstützen, ansonsten hat man es mit dem alten Standard DirectInput eben schwer vernünftig zu zocken, ganz besonders bei Spielen von Microsoft oder GfWL-Games.
Das finde ich wie gesagt auch bescheiden, aber da ich nun mal eh das 360 Pad haben wollte, nutze ich es auch. Und ich kanns auch jedem weiter empfehlen, der unkompliziert Konsolen-Feeling am PC genießen möchte.
Und jetzt, wo Steam ne Controller-Bedienung hat, ist am TV spielen noch komfortabler und konsolenähnlicher^^
Ich sehe da irgendwie keinen Sinn darin mir sowas zu kaufen, wieso funktioniert das nur noch so und nicht mehr über das klassische USB, anschließen, kalibrieren, zocken ?
Die Tasten auf dem Controller sind ja schließlich haargenauso angeordnet wie auf jedem PS3 oder Xbox 360 Controller.