Erzählerisch ist das Abenteuer der am Ende sechsköpfigen Truppe jedenfalls deutlich intensiver und emotionaler als in Final Fantasy XII <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=2280′)“>. Auch die Charaktere wecken trotz aller Stereotypen gekonnt Interesse. Vor allem die Konflikte untereinander tragen viel zur Glaubwürdigkeit der sich mit der Zeit immer stärker heraus kristallisierenden Persönlichkeiten bei – ohne zu schnell zu viel über ihre Geheimnisse zu verraten.
Snow und Lightnings Absichten mögen von Anfang an klar sein, aber ihr Verhältnis zueinander ist ein sehr gespaltenes. Sazhs Anwesenheit begründet sich erst später, Vanille und Fang geben sogar bis zum Schluss nur wenig über sich preis. Nur Hope fällt etwas aus dem Rahmen und wirkt oft wie das fünfte Rad am Wagen, den man halt mitschleift, weil er noch ein Kind ist und auf tragische Weise seine Mutter verloren hat.
Ich konnte auch nicht viel mit den eigentlichen Gegenspielern anfangen, die trotz interessanter Hintergründe reichlich blass bleiben und teils genau so schnell wieder verschwinden wie sie aufgetaucht sind. Reichlich gewöhnungsbedürftig sind dieses Mal auch die charaktergebundenen Beschwörungen (Esper) im Transformers-Stil. Shiva als Klapp-Motorrad dürfte sicher nicht nur bei alteingesessenen Fans für Kopfschütteln sorgen. Zudem sind viele bekannte Esper wie Ifrit, Karfunkel oder Leviathan lediglich passiv oder gar nicht mit von der Partie, da jeder der sechs Protagonisten nur ein persönliches Überwesen herbei rufen kann. Diese ersetzen dann vorübergehend die anderen Verbündeten im Kampf, lassen sich abschließend für ein paar Angriffe manuell steuern und verschwinden dann wieder. Lässt die Durchschlagskraft anfangs noch zu wünschen übrig, können Aufrufe wie Bahamut später durchaus verheerende Schäden anrichten.
Wo bleibt die Herausforderung?
Eine gut trainierte und ausgerüstete Party kann auf übernatürliche Unterstützung jedoch getrost verzichten und setzt die zur Beschwörung nötigen Metapunkte lieber anderweitig ein. Davon abgesehen ist der Schwierigkeitsgrad von Final Fantasy XIII sowieso dermaßen harmlos, dass man nur selten in die Bredouille gerät. Die ersten Stunden kann man sein Hirn quasi komplett ausschalten, einfach immer brav auf die X- (PS3) bzw. A-Taste (360) drücken und ganz selten mal einen der im Überfluss verfügbaren Heiltränke einwerfen. Über Zauberenergie braucht man sich keine Gedanken zu machen – Mana gibt es nicht. Selbst während der ersten Bosskämpfe kann man nebenher gemütlich Zeitung lesen oder telefonieren. Auch wenn dadurch womöglich Neulingen der Einstieg erleichtert werden soll, fühlen sich selbst Kinder schnell gelangweilt und unterfordert.
Später zieht der Schwierigkeitsgrad zwar etwas an, echte Herausforderungen machen sich jedoch rar. Gegner, denen man anfangs lieber erst Mal aus dem Weg geht, gibt es trotz Panikmache durch entsprechende Texthinweise im Spiel erst kurz vor Schluss. Wirklich harte Nüsse, die bestimmte Taktiken erfordern, sind rein optional und lassen sich an einer Hand abzählen. Etwas befremdlich ist auch der Umstand, dass nach jedem Sieg sämtliche Verletzungen und Statusabnormalitäten inklusive Verstorbener automatisch geheilt werden und nach einer Niederlage der Kampf beliebig oft wiederholt werden kann, bis man endlich als Sieger von dannen zieht. Das nimmt den Gegnern zwar auch noch den letzten Funken von Bedrohlichkeit, stellt aber auch einen gewissen Komfort dar, den man durchaus schätzen kann.
Vor allem der Spielfluss profitiert hiervon, da lästige Wiederholungen, Regenerationen oder Item-Beschaffungen ausbleiben. Zudem lässt man sich so eher zu Experimenten hinreißen; der sonst damit verbundene Nervenkitzel bleibt aber natürlich aus.
Ruf nach Freiheit
Individualität und Freiheit werden in Final Fantasy XIII aber ohnehin nicht sehr groß geschrieben. Das Spiel nimmt einen von Anfang an sehr strikt an die Hand und lockert den Griff erst sehr spät. Insgesamt gibt es 13 Kapitel. Charakterentwicklung und Rollensystem werden erst im dritten davon eingeführt; bis dahin spielt man eigentlich nicht mehr als einen interaktiven Film. Wen man direkt steuern und in seiner Party haben will, darf man sogar erst gegen Ende des neunten Kapitels entscheiden. Freie Hand über die Rollenentwicklung wird erst in Kapitel zehn erlaubt. Echte Erkundungsreize und Nebenaufgaben gibt es sogar erst und ausschließlich im Spielabschnitt des elften Kapitels. Davor und danach ist man quasi wie auf Schienen unterwegs. Doch auch wenn die Story davon profitiert, macht sich spielerisch schnell Enttäuschung breit. Rollenspieler fragen sich zu Recht: „Warum nicht gleich einen Film schauen? Ich kann ja ohnehin nichts entscheiden, nicht auf Entdeckungsreise gehen, keine Randgeschichten erleben. Sämtliche NPCs sind belanglose Statisten, Städte rein optische Kulissen. Es gibt keine Rätsel zu knacken, keine motivierenden Nebenaufgaben zu erfüllen und auch in den Kämpfen gibt es kaum etwas zu tun…“
- Bioshock (mit VCs) ist wie gegen einen würdigen Gegner Tennis zu spielen, dessen Punkte nicht gezählt werden.
- FF13 ist wie mit jemanden Tennis zu spielen, dessen Punkte gezählt werden... aber man hat ihm seine Hände auf dem Rücken verbunden. Oh, und die ersten beiden Sätze sollst du den Ball erstmal nur mit der Hand spielen. Nicht das dich der Schläger gleich zu Beginn überfordert.
Irgendwie beides ziemlich dämlich, aber solange ich es bei Variante 1 schaffe, die schwachsinnige Ausgangslage zu ignorieren, hab ich immernoch jemanden, der mit mir theoretisch vernünftig spielen kann.
Was das genau mit dem Games zutun hat: Wenn ich bei Bioshock die VCs außen vorgelassen habe, gab es prinzipiell Gegner die mich unter Druck setzen konnten. Da waren Nah und Fernkämpfer, schwere Brocken wie die BigDaddys und Plasmid Nutzer die doch ordentlich Schaden gemacht haben. Also Gegenspieler die mich dazu anhalten mit dem reichhaltigen Waffenarsenal zu experimentieren, um mich so der Situation anzupassen. Wie gehabt alles unter der Bedingung, dass ich ignorieren kann, dass der Schaden, den die Gegner machen, bestenfalls zu einem billigen Scheintot führt.
Bei FF13 bringt es nichts, zu ignorieren, dass die Gegner Luschen sind, weil es keinen Sinn macht, nur aus Jux und Tollerei mit den Paradigmen zu experimentieren. Dazu braucht...
Viele Pressevertreter tun zumindest genau das.
Du weist also ganz genau das jeder der FF für zu leicht, hält AC dafür lobt?