Veröffentlicht inTests

Garden Witch Life im Test – Spielt sich wie ein Hexenschuss

Aufgesetzt der Hexenhut und rein in die gemütliche Welt von Garden Witch Life. So habe ich mir mein Spielerlebnis vorgestellt, doch es kam alles anders.

Hexe in Garden Witch Life neben einem Frosch und darüber der Schriftzug "Test"
© FreetimeStudio/SOEDESCO

Inflation lässt grüßen

Am Anfang von Garden Witch Life hat man davon nur leider noch recht wenige zur Auswahl. Beschränke ich mich auf die mir zur Verfügung stehenden Mittel, kippe ich eben Brennnesselsuppe in den Verkaufsautomaten. Lasst mich da mal kurz den Taschenrechner auspacken: Ein grünes Süppchen bringt 7 Münzen, sie besteht aus 5 Zutaten (nicht verkäufliches Wasser exkludiert), die alle jeweils mindestens eine Münze einbringen. Nach der Verarbeitung steigt der Wert also bestenfalls minimal.

Eigentlich müsste es ja nicht mal ein Problem darstellen, dass sich zu Beginn nur kleine Beträge einsacken lassen. Aber die meisten wichtigen Items kosten mindestens mehrere Hundert Gold und fangen in vielen Fällen sogar erst bei satten 1000 an. Die einzig sinnvolle Option, über die Runden zu kommen, ergibt sich mit dem Verkauf von Objekten, die es massenhaft gibt. Also den Ertrag des ganzen Kristallweizens, der um die Farm wächst. Sobald dieser aufgebraucht ist, schaue ich schon wieder in die Röhre.

Glückauf, Hoffnungen bergab

Es reicht gerade mal so, um mir eine neue Spitzhacke leisten zu können, damit ich endlich Zutritt zur Mine bekomme. Zu meiner Überraschung besteht diese aus einer einzigen, ziemlich riesigen Höhle, in der es seltsame Mechanismen, also anscheinend kleine Rätsel zu lösen gibt. Die Stimmung hier ist äußerst bedrückend und während ich so durch das den Boden bedeckende Wasser schwimme, fühle ich mich an einen Liminal-Space wie im Spiel Pools erinnert.

Gebiet der Mine in Garden Witch Life
Wo wir schon von Hexen sprechen, die Mine ist ganz schön spooky. Credit: FreetimeStudio / SOEDESCO

Einen kleinen Schrecken jagt mir auch die fehlende Leiterklettern-Animation ein, die durch einen harschen Cut zum Schwarzbild dargestellt wird. Lieber schnell die benötigten Erze einsacken und die Beine in die Hand nehmen also. Orte von Interesse abseits der Farm und des Dorfes gibt es nämlich nicht nur im Untergrund zu entdecken. Rund um das eigene Grundstück liegen, meines Wissensstandes nach, erst zwei und später drei weitere Gebiete.

Wer bei der Aneinanderreihung dieser Worte Großes vor Augen hat, liegt leider falsch. Einer der genannten Landstriche markiert den Eingang zur Mine und bietet quasi nur wenige Meter Fußweg mit ein paar Pflanzen zum Ausrupfen. Große Felsen, die zerstörbar aussehen, decken eine Ecke davon ab, allerdings hat auch meine verbesserte Spitzhacke, für die keine weiteren Upgrades verfügbar waren, hier nichts ausrichten können. Wer weiß also, ob es dahinter weiter geht, oder eben nicht.

An einer anderen Stelle betrete ich den Frosch-Wald, wie ich ihn getauft habe. Das ist ein Sumpf mit einem Froschteich, der etwas weitläufiger ist als der Minen-Vorhof. Mehr als die kleinen Amphibien zu streicheln und weitere Pflanzen aufzusammeln, gibt es jedoch nicht, um dort meine Zeit zu füllen. Eventuell hat der Ort hinter den großen Ranken am Rande des Hofgeländes mehr zu bieten, einen weiteren Endlos-Grind bis hin zur aufgemotzten Axt konnte ich mir aber zeitlich nicht leisten. Bei einem Rundgang in dessen direkter Umgebung finde ich wenigstens zwei weitere kleine Fleckchen, die durch besondere Items oder Gestaltung auffallen.

Sumpfgebiet in Garden Witch Life
Merkwürdige Dinge spielen sich im Froschwald ab. Credit: FreetimeStudio / SOEDESCO