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Gran Turismo 6 (Rennspiel) – Gran Turismo 6

Wahrscheinlich zum letzten Mal starten Sony und Kazunori Yamauchi auf der PlayStation 3 die Motoren, bevor es auf der PS4 mit Vollgas weiter geht: Gran Turismo 6 will mit verbesserter Fahrphysik, neuem Reifenmodell und überarbeiteter Technik die Messlatte für Rennsimulationen ein Stück höher legen. Wird der „Real Driving Simulator“ seinem Namen gerecht oder geht der Serie langsam das Benzin aus?

© Polyphony Digital / Sony

KI zum Davonfahren

Erst in echten Rennwagen kann sich der Fahrspaß voll entfalten - am besten mit einem guten Force-Feedback-Lenkrad.
Erst in echten Rennwagen kann sich der Fahrspaß voll entfalten – am besten mit einem guten Force-Feedback-Lenkrad. © 4P/Screenshot
Die KI war noch nie eine der großen Stärken von Gran Turismo. Doch hier erreicht man eindeutig einen neuen Tiefpunkt. Warum? Weil diese Form der künstlichen Intelligenz in einer Simulation nichts verloren hat und dazu führt, dass ich kein Rennen mehr ernst nehmen kann. Was ist da los? Ganz einfach: Die CPU-Piloten bescheißen. Sie biegen sich den Rennverlauf so zurecht, wie es ihnen passt – völlig unabhängig vom gewählten Fahrzeug oder ihren Skills. Hier wird beim Großteil der Rennen einfach nur ein furchtbares Skript abgespult, das ich zunächst nur im Ansatz erkannt, aber dann recht schnell durchschaut hatte. Meist laufen die Rennen nach folgendem Muster ab: Schnell setzen sich die beiden Führenden vom restlichen Fahrerfeld ab und vergrößern teilweise sogar ihren Vorsprung – und das selbst dann, wenn ich als Verfolger keine groben Fahrfehler mache. Dann kommt die letzte Runde…und wie durch ein Wunder schmilzt der vormals große Vorsprung der Konkurrenten an der Spitze bei jeder weiteren Zwischenzeit dahin als ob sie plötzlich mit angezogener Handbremse weiter fahren. Bei einem Einzelrennen auf dem Nürburgring über mehrere Runden kommt dieses Phänomen besonders gut zur Geltung: In der letzten Runde machte ich einen Rückstand von mehr als 30 Sekunden wieder wett und wurde am Ende Erster. Was dort im Großen passiert, erkennt man schon bei den vielen Kurzrennen der Karriere im Kleinen. Rückstände von zehn Sekunden lösen sich in der letzten Runde plötzlich in Luft auf und selbst die Verfolger verlieren merklich an Biss. Klebten sie mir in der Runde davor dank Windschatten noch im Heck und schossen mich sogar ab, fahren sie gegen Ende nur noch brav auf Abstand hinterher und begraben ihren Kampfgeist. Zugegeben: Ich bin auch nicht der größte Fan der Drivatar-Technologie von Forza Motorsport 5, aber das ist immer noch tausendmal besser als diese Farce, die mit packendem Motorsport nichts mehr zu tun hat. Diese KI ist eine Katastrophe, bei dem die Glaubwürdigkeit einen Totalschaden erleidet!

Besserer Durchblick

War das Menü-Konzept im Vorgänger noch recht chaotisch und unübersichtlich, bekommt man hier eine deutlich strukturierte Übersicht und dank einer ähnlichen Aufmachung wie die Cross-Media-Bar einen schnellen Zugriff auf die Bereiche Zuhause, Online, Arcade, Karriere, Fahrzeuge, Tuning und Wartung sowie Spezialveranstaltungen und Werkzeuge wie den exzellenten Fotomodus. Letzterer erlaubt nicht nur tolle Schnappschüsse in laufenden Rennen oder den speicherbaren Wiederholungen, sondern stellt im Rahmen der Fotoreise auch wieder sehenswerte Schauplätze als Hintergrund zur Verfügung, in der man seine Aufnahmen nach allen Regeln der (Foto-)Kunst komponieren kann. Schön auch, dass man mit einem Druck auf die Start-Taste sofort Zugriff auf seine Fahrzeugwahl, abgespeicherte Setups und die Optionen bekommt. Die Menügestaltung wirkt insgesamt sehr viel durchdachter und komfortabler als im Vorgänger.

Alles beim Alten?


Japanische Automodelle machen den Großteil des Fuhrparks aus.
Japanische Automodelle machen den Großteil des Fuhrparks aus. © 4P/Screenshot
Bei der Karriere fühlt man sich fast an Mario Kart erinnert: Gehört der Pilz-Cup zum Standard-Repertoire der rasenden Nintendo-Truppe, sind es hier Veranstaltungen wie der Sunday Cup oder Schwarzwald Pokal, die in keinem Gran Turismo fehlen dürfen. Ausflüge auf die Kartbahn werden genauso geboten wie Rallye- und Nascar-Events. Wie gehabt sind einige Wettbewerbe auf bestimmte Klassen, Baujahre oder ein Höchstgewicht beschränkt. Andere bieten lediglich Nachtrennen oder geben Witterungsbedingungen vor. Später ist bei den Ausdauerrennen wieder Durchhaltevermögen gefragt, wenn man 90 Minuten oder länger seine Kreise dreht. Man kennt es ja. Genau wie die Lizenzprüfungen, mit denen man sich den Zugang zu höheren Veranstaltungen verschafft. Was man nicht kennt, sind die neuen Minispiele im Bereich Kaffeepause: Hier fährt man z.B. so viele Pylonen wie möglich über den Haufen oder lotet in einer Öko-Herausforderung aus, wie weit man mit einem Liter Sprit kommen kann, während die Uhr gnadenlos runter tickt. Die neuen Missionsrennen sind weniger innovativ, handelt es sich dabei doch lediglich um eine Fortsetzung der kleinen Aufgaben im Stil der Lizenzprüfungen.
  1. Ich habe bisher auch keine technischen Probleme feststellen können. Ich bin, was das angeht zwar nicht sonderlich affin, aber ich habe beim Fahren bisher keines der angesprochenen technischen Mängel in störender Form bemerkt.
    Beim Fazit steht;
    Was hat man sich nur dabei gedacht? Warum man Faktoren wie Reifenverschleiß, Benzinverbrauch und das volle Schadensmodell auf Online-Rennen beschränkt, will mir ebenfalls nicht in den Kopf.
    --> Irgendwie sagt mir das, das das Spiel nicht bis S gespielt wurde. Hier sind diese Features, bis auf das Schadensmodell, vorhanden! (habe zumindest kein Schadensmodell bemerkt. Aber auf S vermeidet man crashes auch tunlichst) Auch die Gegner sind auf S weit realistischer. (Immer noch kein Vergleich zu anderen Rennspielen, aber doch um einiges besser als in den vorherigen Modis.)
    (Im Test wird erwähnt das dies später eingeführt wird. Im Fazit hätte das besser ausgedrückt werden müssen!)
    P.S.: GT5 war zum Release in einem desolaten Zustand! Allein die Schatten waren eine Frechheit. GT5 wurde aber konstant gepatched und die technischen Mängel behoben. Bei GT6 sehe ich bisher nicht so einschneidende Mängel. Es ist auch davon auszugehen das GT6 wieder einen guten Patch Support bekommen wird!
    P.P.S
    (Ich hab erst mit ver. 1.0.2 angefangen zu zocken, vielleicht habe ich daher keine technischen Probleme bemerkt)
    @Warwick81: Volle Zustimmung!

  2. Schon als ich erfahren hatte, dass GT6 noch für die PS3 rauskommt und nicht für die 4, war mir klar dass es nicht wirklich einen Fortschritt geben würde und mit besserer Grafik würde das Spiel dann einbrechen weil die PS3 da einfach nicht mehr her gibt! Und da meinte dieser eine Japse der das Spiel entwickelt hat auch noch in etwa: "Nunja hier die PS3 hier die hat ja noch genug Reserven für ein neues viel besseres Spiel hier......"
    War mir völlig klar, dass dies nur heiße Luft ist! Ich boykottiere das Spiel und bezweifele dass es sich gut verkauft im Vergleich zu den Vorgängern! Ich hoffe für die PS4 kommen bald gute Alternativen auf den Markt!

  3. Ich lese hier "The Real Driving Simulator" .... und dann aber kein Spritverbrauch ? Ghostcars im Multi ? Gummiband KI ? ... Reifenabnutzung fällt bei "nur" 2 Runden nicht ins Gewicht ? oO da kriegst man die Reifen doch kaum warm? xD all diese Dinge machen für mich persönlich eine "Simulation" aus ... dem Kritikpunkt mit den Reifen / Sprit kann ich mich also nur anschliessen .... ein Auto verbraucht nunmal beides ob nun auf 2 Runden oder 20 da sollte der Benzinverbrauch durchaus ins Gewicht fallen .... wär da mit nem Vollgetankten Auto startet hat in der Regel probleme mitzukommen ... das liest sich alles für mich eher wie "Arcade"

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