Es gibt allerdings noch einen weiteren Grund, weshalb ich den lautlosen Killer bevorzuge: Gerade im offenen Gefecht offenbaren die Gegner auffällige Schwächen beim Einschätzen
der Situation. Mal schießen sie in eine absurd weit entfernte Ecke, ein andermal verlieren sie den Hitman aus den Augen, wenn er eine Zeitlang den Kopf nicht aus der Deckung streckt. Letzteres wäre nachvollziehbar, falls sie dann in der kleinen Ecke suchen würden, aus der er minutenlang geschossen hat. Manchmal tun sie das aber nicht, sondern heben einfach den Alarm auf.
Alarmierte Wachen neigen außerdem dazu, unvorsichtig auf die letzte Position des Killers zuzulaufen, so dass er sie nacheinander ausschalten kann. Es ist nicht so schlimm wie im aktuellen Deus Ex, aber es fällt auf. Und ich kann fast jedes Mal jenen merkwürdigen Moment replizieren, in dem ich den ersten von zwei Gegnern langsam bewusstlos würge, während der zweite gemächlich zurückweicht, anstatt den beschäftigten Mörder mit aller Härte zu attackieren.
Oft gehen die Feinde richtig clever vor: Sie umlaufen meine Position durch einen Nebenraum, ziehen sich in eine sichere Deckung zurück und erkennen, dass ich nachladen
muss. Falls ich nicht rechtzeitig alle Alarmierten ausschalte, rufen sie sogar Verstärkung. Die Schwächen in ihrem Verhalten sind aber typisch und werden gelegentlich von technischen Fehlern flankiert, wenn sie z.B. halb durch eine verschlossene Tür rutschen.
Killer in Blau
Wichtiger als die Frage nach dem offenen Gefecht ist zum Glück die der Heimlichkeit: Sind die Wachen aufmerksam, so lange sie sich nicht im Kugelhagel verteidigen? Immerhin müssen sie dann auf eine Vielzahl von Reizen reagieren und das tun sie meist hervorragend! Denn sie bemerken nicht nur geworfene Gegenstände, unterscheiden Bewusstlose von Leichen und ersetzen ausgeschaltete Wachposten. Sie reagieren auch ganz unterschiedlich auf die Verkleidungen des Killers. Ist 47 etwa im Blaumann unterwegs, winken ihn Polizisten ahnungslos durch, grüßen sogar freundlich. Andere Klempner kennen ihre Kollegen allerdings und werden misstrauisch – ihnen gegenüber muss ich mich schnell verstecken. Dazu kauere ich mich entweder hinter ein Hindernis, was von anderen, die das beobachten, gerne schnippisch kommentiert wird, oder ich täusche eine Beschäftigung vor, die für die Berufsgruppe meiner Verkleidung typisch ist. Als Reinigungsmann mache ich mich etwa am Wischmopp zu schaffen, als Elektriker am Sicherungskasten und als Polizist augenzwinkernd an einer Kiste Donuts.
Nicht nur ihr. Es macht zwar vieles richtig aber dieser fließende Story-Modus war meiner Meinung nach nicht notwendig. Mir gefällt die Methode der alten Teile besser: Einsatzbesprechung, Ausrüstungswahl und dann fleissig Karte und Verhaltenn des Opfers studieren um die beste Methode zu ermitteln. Da kam noch richtiges Profifeeling auf. ^^ Auch das Kaufen von Infos gefiel mir sehr gut.
Besten Dank. Na dann mühe ich mich halt anders ab um die "Lautloser Killer"-Wertung zu bekommen.
Es gibt aber auch in so ziemlich jedem Level immer eine oder mehrere spezielle Varianten die als "Optimum" gedacht sind.
Bei Hitman 1, 2 und 3 kann man lediglich je nach Mission anhand bestimmter Vorgaben den Tod der Zielperson auch ohne Schussabgabe herbeiführen.
Aber guter Ansatz von dir, es selbst heraus zu finden. Das war und ist die Quintessenz von Hitman.
Ich kann manche Kritik an diesem Spiel sehr gut nachvollziehen, bin aber dennoch insgesamt äußerst angetan und würde es jedem ans Herz legen, der lange kein oder noch nie ein Hitman auf dem Bildschirm flimmern hatte. Ist mittlerweile auch sehr günstig.