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Hogwarts Legacy (Rollenspiel) – Zauberschüler-Oberklasse?

Hogwarts Legacy ist das erste, richtig große Open-World-Abenteuer in der Wizarding World von Harry Potter. Entsprechend hoch sind die Erwartungen der Fans, die erstmalig das magische Schul-Schloss Hogwarts und seine Umgebung frei erkunden können. Gleichzeitig ist das Mega-Franchise auch die Open-World-Feuerprobe für Entwickler Avalanche Software (nicht zu verwechseln mit Avalanche Studios, die u.a. für Just Cause und Mad Max verantwortlich zeichnen). Kann das gutgehen? Unser großer Test gibt die Antwort.

© Avalanche Software / Warner Bros. Interactive Entertainment

Schule ohne Gesetze

Leider bleiben diese in der finalen Anwendung ohne Konsequenz. Zwar kann ich mich entscheiden, die unverzeihlichen Flüche gar nicht erst zu lernen, setze ich sie dann im Kampf ein, sind aber nicht mal meine Mitschüler anderer Häuser davon abgestoßen. Das ist schade, denn die brutalen Flüche sind in der Wizarding World eigentlich ein klares Zeichen derjenigen, die eine wichtige Grenze überschritten haben. Avada Kedavra ist gar Teil der Schaffung von Horcruxen, einer Seelen-Zersplitterung des Zauberers. Hier ist es eben der stärkste Kampfzauber im Spiel, der mit seinen grünen Blitzen fies in Szene gesetzt wird. Das ist meiner Meinung nach ein bitterer Kompromiss zwischen Moral und Spielbarkeit – reiht sich aber ein in eine ganze Reihe von Brüchen mit den Regeln der Zaubererwelt.

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Sehr süß: Natürlich gibt es zahlreiche Tierwesen, die unheimlich liebenswert sind. © 4P/Screenshot

So kann ich zum Beispiel tagelang dem Schloss fernbleiben, ohne dass eine Lehrkraft mich zurechtweist. Ein Unding – normalerweise gibt es schon Nachsitzen wenn man nachts in den Gängen des Schlosses erwischt wird. Tatsächlich sind die vorhandenen Unterrichtsstunden aber ohnehin nur erzählerische Vehikel für die Spruch-Tutorials. Die Klassenzimmer-Aufenthalte sind selten mehr als kurze Szenen-Zusammenschnitte und kleine Geschicklichkeitstests, an deren Ende das Erlernen eines neuen Zaubers steht. Dies ist ebenfalls wenig mehr als ein einfaches Quick-Time-Event – zuvor müssen allerdings oftmals Hausaufgaben der Lehrkräfte erledigt werden. Diese reichen vom Erlangen bestimmter Tränke bis hin zum Einsatz von Schnapp-Kohl und Alraunen im Kampf. Das ist zwar inhaltlich ziemlicher Mumpitz, führt aber ebenfalls neue Spielmechaniken ein, die besonders bei späteren Auseinandersetzungen wichtig werden.

Ein Spiel, alle Mechaniken


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Ohne ist es kein Spiel: Natürlich gibt es eine mittelprächtige Schleichmechanik inklusive Unsichtbarkeits-Zauber. © 4P/Screenshot

Und wo wir gerade bei Spielmechaniken waren: Der Raum der Wünsche kann natürlich per Zauberstab-Schwung frei eingerichtet werden. Neben einem Identifikationstisch, Teppichen und Dekorationselementen können hier auch an passenden Tischen Pflanzen gezogen und Tränke gebraut werden – neben der bereits erwähnten Unterbringung der Tierwesen, die ebenfalls zur Ressourcenproduktion genutzt werden. All das ist auch dringend notwendig, denn Tränke und Materialien sind in ihren jeweiligen Shops richtig teuer, sodass Eigenproduktion wichtig wird. Besonders vom Heiltrank solltet ihr immer ein gutes Dutzend Fläschchen dabeihaben. Erst recht, wenn ihr in eine Storymission startet.

  1. Wieso gibts hier eigentlich keinen Aufschrei so von wegen „Killerspiel“ .. 5. Klässler die mit Imperio, Crucio und Adava Kedavra um sich schmeißen dabei brav foltern und nach Herzenslust morden. Dabei ist A. K. als instant Tod ja sogar noch gnädig, bedenkt man, welche Optionen man sonst noch so hat.. aufhängen, anzünden, in Stücke säbeln.. 😆
    Davon ab, dass es vollkommen inkonsequent ist, ist es recht lustig anzusehen.

  2. @Aläx
    Du sprichst mir wirklich aus der Seele und halte das Spiel für viel zu Overhyped. Ohne die Fan Brille beeindruckt mich auch nicht sonderlich viel. Am Ende habe ich sogar sämtliche Dialoge und Cutscenes abgebrochen weil sie mir einfach egal waren. Die Story und Charaktere haben überhaupt keine tiefe und sind rundgelutscht.
    Das Kampfystem und die Detailverliebtheit der Welt finde ich dagegen richtig stark.

  3. Nach mittlerweile guten 10 Std. Spielzeit traue ich mich auch mal dazu meine Einschätzungen zum Spiel abzugeben.
    Vorab: 32 Jahre, bin kein großer Harry Potter Fan. Habe die Filme gesehen und fand sie auch ganz unterhaltsam, würde mich jetzt aber nicht als Fan betrachten. (wie z.B. im Vergleich zu Star Wars) Habe also nicht sehnsüchtig drauf gewartet.
    Das Spiel ist bis auf das unverbrauchte Setting mit Zauberern und Hexen ziemlich 0815 und bietet altbewährte Gaming-Elemente ohne das Rad neu zu erfinden oder in einer gewissen Sache besonders herauszustechen.
    Die Welt rund um Hogwarts sieht allerdings wirklich klasse aus. Gerade die Schule und darin herumzuwandern ist auf jeden Fall ein Highlight und trägt das Spiel. Die Detailverliebtheit in der Schule ist beeindruckend und im Grunde kann man dort in jedem Gang und an jeder Wand etwas finden, dass man für ein paar Momente beobachten kann.
    Jedoch wird man ziemlich schnell ernüchternd feststellen, dass nur die Kulisse schön ist. Die Figuren interagieren kaum mit dem Protagonisten und bisher habe ich auch nicht das Gefühl, dass der Hauptfigur da irgendwie eine Art von "Charakter" eingehaucht wird.
    Zudem reicht es mir auch nicht mehr, dass die Karte einfach nur mit Symbolen vollgekleistert wird und man zu NPC X geht und einem stumpf und schlecht eingesprochenen Dialog mit hölzerner Gestik und Mimik zuhört. Dann heißt es gehe zu Ort Y und drücke X oder folge Schmetterlingen.
    Ich finde das "Missionsdesign" einfach wahnsinnig ermüdend und wenig belohnend. Gerade auch, weil es keine guten Belohnungen gibt. Zumindest bekomme ich nicht das Gefühl, dass ich in Dungeons coole und hilfreiche Dinge finden kann.
    Die "Story" ist bisher auch einfach sehr mau und die langweilige Erzählart hat auch eher dafür gesorgt, dass sie mir egal ist. Bevor ich mich von den NPC Puppen volltexten lasse, skippe ich lieber.
    Was soll eigentlich der Versuch irgend eine Form der "Entscheidungsmöglichkeiten" bei Gesprächen einfließen zu lassen? Ich...

  4. Nach fast 40 Stunden bin ich jetzt auch fast durch. Spiel war wirklich großartig, definitiv GotY-Kandidat.
    Das Einzige was mir nicht so gefallen hat war eigentlich nur die unnütze Equipmentflut, vor allem weil das Zeugs nahezu wertlos ist und man nur begrenzt Platz hat. Erkunden macht da teilweise echt wenig Sinn, wenn ich dann doch nur einen weiteren Schal oder eine Brille finde, die kein Mensch braucht und mir lediglich zwischen 60 und 160 Münzen beim Händler bringt. Und generell ein bisschen weniger Open-World-Sammelkram hätte es auch getan.

  5. USERNAME_10000119 hat geschrieben: 13.02.2023 10:06 Ich hab ein paar Stunden gespielt, gestört haben mich vor allem:
    - Nur vier Skills in der Leiste. Hätte man für die PC-Version ändern bzw wenigstens die Möglichkeit, mehr Skills zu keybinden, einfügen können
    -Viel zu viele Zwischensequenzen und aufgezwungene Tutorials. Das wird hoffentlich besser, aber im Moment spiele ich das Spiel gefühlt überhaupt nicht
    -Einzelne Gegner sind im Kampf schwer auswählbar. Dadurch fühlt sich für micht der Kampf auch nicht gut an. Und man kann perma-rollen.
    -Röntgenblick und Hilfestellungen nicht abstellbar.
    -Man bekommt im Laufe der Hauptquest Zugriff auf einen Talentbaum, der genau das ermöglicht.
    -Die Zwischensequenzen sind nur am Anfang in dieser Dichte zu finden. Im Spielverlauf eigentlich nur bei "größeren" Quests.
    -Mit dem Analogstick kann man Gegner fixieren.
    -Niemand zwingt dich, Revelio zu nutzen.
    Tatsächlich entfaltet sich das Spiel mit all seinen Möglichkeiten erst nach einiger Zeit, bei mir so etwa ab Stunde 13 oder 14. Das finde ich aber explizit gut. In viel zu vielen Spielen ist man schon nach 2 Stunden mit allen Mechaniken durch und sieht dann 90 Stunden lang nichts neues mehr, was extrem Monoton ist. BotW ist z.B. so ein Kandidat. Insofern finde ich das Tempo bei Hogwarts Legacy sehr angenehm. Außerdem fügt es sich auch gut in das Szenario ein, denn man spielt ja ein:e Schülerin, der:die erst noch viel lernen muss. Es wäre extrem unpassend, wenn man eine noch größere Mary Sue wäre, die wirklich alles innerhalb der ersten Tage lernt und perfekt beherrscht. Es gibt selten Open World Spiele, die eine so angenehme Progression aufweisen.

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