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Infinity Nikki im Test: Schockverliebt trotz leichter Bauchschmerzen

Ein ästhetisches Open World-Spiel mit Gute-Laune-Garantie – das will Infinity Nikki bieten können. Alles reine Luftschlösser oder solider Spielspaß?

Artwork zu Infinity Nikki mit Nikki, Momo und einem Zug voller gelber Kreaturen.
© Infold Games

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Nach den Sternen greifen

Das Gameplay in Infinity Nikki ist äußerst vielseitig. Es gibt so viele Arten von Zeitvertreib und Möglichkeiten, Fortschritt zu erreichen, dass ich gar nicht wirklich weiß, wovon ich zuerst erzählen soll. Auch im Spiel selbst fällt es mir schwer, mich nicht auf dem Weg zu einer Aktivität sofort von einer anderen ablenken zu lassen und so in Windeseile aus dem Blick zu verlieren, was ich mir ursprünglich vorgenommen hatte. Im Zweifelsfall besinne ich mich einfach immer auf den Marker der Hauptstoryline, die mir bei meinem Abenteuer durch Miraland als roter Faden dient.

Neben dem Ankurbeln der Geschichte besteht meine zweite Priorität darin, Wundersterne zu sammeln beziehungsweise spezielle Outfits zu basteln, für deren Freischaltung Wundersterne benötigt werden. Die sind überall in der Welt verteilt und verlangen jeweils die Bewältigung unterschiedlicher kleiner Herausforderungen – in etwa so wie die Krog-Samen aus The Legend of Zelda: Breath of the Wild.

Mal hängt ein Stern ganz einfach an einer schwer zu erreichenden Stelle, mal eröffnet er euch einen Parcours mit Teilstücken zum Einsammeln oder lässt euch in der Umgebung nach einem Sternsymbol suchen. In anderen Situationen versteckt er sich als Insekt, um aus der Luft geschnappt oder als Fisch, um aus dem Wasser gezogen zu werden.

Besonders auffällig sind die Portale, die sich in diesem Zusammenhang öffnen, um mich in einen Rätselraum zu teleportieren. Hier tut sich ebenfalls ein Breath of the Wild-Vergleich auf: Diese Räume haben Gemeinsamkeiten mit den dort verteilten Schreinen, auch wenn deren Umfang in Infinity Nikki überschaubarer ausfällt. Dass an so vielen Stellen Parallelen zwischen beiden Spielen deutlich werden, ist übrigens kein Zufall: Der ehemalige Game Director hinter dem Nintendo-Titel übernimmt für Infinity Nikki die Rolle des ausführenden Produzenten.

Ausnahmslos stylisch

Durch die offene Spielwelt zu streifen und Wundersterne ausfindig zu machen, ist wirklich unterhaltsam. Selbst nach einer guten Menge erfolgreicher Stern-Schnapp-Aktionen kann ich mir noch nicht sicher sein, jede der Mini-Aufgaben erlebt zu haben. Geschweige denn, auf eine vollständige Sammlung magischer Outfits blicken zu können. Meine Aufstellung umfasst neben den eingangs erwähnten automatischen Transformationen zumindest die wichtigsten Looks: Angeln, Insekten fangen, Tiere waschen und – definitiv keine unerwartete Ergänzung – Elektriker.

Jede der mit Fashion befeuerten Fähigkeiten verhilft zu Interaktionen mit der Spielwelt, wobei deren tatsächlicher Nutzen so ziemlich auf der Hand liegt. Ergänzen sollte ich dazu vielleicht noch, dass beim Waschen von Tieren deren Fell als Item ins Inventar wandert und dort als Material zum Schneidern bereitsteht. Auch die Bezeichnung Elektriker lässt womöglich ein paar Fragen offen: Dabei handelt es sich um einen Skill mit Minispiel zur Reparatur von Stromkreisen, welches, so weit ich das mitbekommen habe, aber eher selten Einsatz findet.

Fähigkeiten-Outfits können über den Skill-Tree hoch gelevelt und aufgewertet werden, solange ich genug Erfahrung gesammelt habe und die entsprechende Anzahl an Wundersternen aufbringen kann. Es existieren auch Kleidungsstücke und Sets, deren Vorteile vorrangig ästhetischer Natur sind und die ich nicht erst über Wundersterne freischalten muss.

Um diese zu ergattern, stehen mir mehrere Herangehensweisen zur Verfügung. Zum Beispiel Einkäufe in der Boutique, das Sammeln von Entwürfen und deren Umsetzung, Ziehungen im Überrasch-O-Mat und nicht zu vergessen Mikrotransaktionen. Eine erhaschte Klamotte kommt dabei mit eigenen Stats zu verschiedenen Werten wie etwa Coolness oder Eleganz. Die erhalten Bedeutung während sogenannter Styling-Contests, in denen ich zu einer Vorgabe das passende Outfit wählen soll.