Ich weiß gar nicht, warum ich Lone Echo im Vorfeld ignoriert habe. Vielleicht deshalb, weil in den vergangenen Jahren dermaßen viele Abenteuer mit ach-so-geheimnisvollen Geschichten im Weltraum stattfanden, dass deren Kaffee längst eine der Umgebung entsprechende Temperatur angenommen hatte.
Lone Echo ist jedenfalls keins dieser Spiele. Ich will nichts vorwegnehmen, aber es mag auf dem Papier sehr gewöhnlich aussehen, wenn man als Künstliche Intelligenz im Körper eines Androiden gemeinsam mit Kapitänin Olivia „Liv“ Rhodes eine Anomalie in der Nähe des Saturn untersucht. Und tatsächlich passiert im Grunde recht wenig, das man nicht anderswo schon
gesehen hätte.
Allerdings wurden die Unterhaltungen zwischen Liv und der von ihr Jack genannten KI so glaubwürdig geschrieben und auch vorgetragen, dass sich die Charaktere wie reale Akteure anfühlen. Oft kann man sich sogar zwischen zwei Antworten entscheiden, was den Verlauf der Handlung nicht beeinflusst, aber das gerade in der virtuellen Realität wichtige Gefühl verstärkt, der Handelnde zu sein. Vergleichbar sind die Gespräche mit dem Tonfall vieler Science-Fiction-Filme, die ihre ruhige Erzählweise der stillen Schwerelosigkeit anpassen.
Völlig losgelöst
Und Letztere gehört immerhin auch zum spielerischen Konzept, da man sich ausschließlich im gravitationsfreien Raum bewegt. Das Besondere daran ist die Art und Weise, denn wie echte Astronauten hält man sich an Oberflächen fest, schiebt sich an ihnen voran oder stößt sich davon ab, um zum nächsten Punkt zu schweben. Nur sind diese Punkte eben keine festen, markierten Griffe! Stattdessen kann jedes im Spiel vorhandene Objekt als Haltepunkt dienen.
Die Hände werden beim Anziehen einer Festhalten-Taste außerdem nicht durch vorgefertigte Animationen angeklebt; sämtliche Finger schmiegen sich vielmehr dynamisch und entsprechend der Haltung der Hand um die jeweilige Oberfläche. Hebel umschließt man daher entweder von oben oder greift sie etwas lässiger mit dem nach unten zeigenden Handrücken. Mithilfe der Touch-Controller fasst man in einer virtuellen Welt also erstmals „wirklich“ zu. Das hat es technisch so noch nicht gegeben und bedeutet einen großen Fortschritt für Virtual Reality.
Zwischenzeitlich war sogar zu lesen das Sony Geräte zurückhält bis es mehr und qualitativ bessere Software gibt. Es sind sehr optimistische Zahlen. Aber ich hoffe das da noch einiges nach kommt.
Praktisch alle Big Player der IT Industrie sind mit im Boot und investieren Unmengen an Geld. Und mit Sicherheit gibt es auch bei jedem größeren Spieleentwickler schon einen Bereich, der mit VR experimentiert.
Und bzgl Leap Motion - die bieten nur noch integrierte Lösungen an, die Hardwarehersteller lizenzieren können. Oculus und Co. forschen da auch mit Sicherheit an ihren eigenen Lösungen.
Ich kann mir btw überhaupt nicht vorstellen, lieber in VR zu arbeiten - egal wie ausgereift die Plattform sein mag. Ich möchte bei der Arbeit aus dem Fenster schauen können, ohne die Brille abzunehmen. Möglicherweise belehrt mich die Zukunft da ja auch eines besseren. Aber im Moment - no way. Beim Thema AR wäre ich da schon aufgeschlossener. Aber das steckt ja zumindest heute noch Lichtjahre mehr in den Kinderschuhen als VR.
Beim Thema weitere Entwicklung muss ich immer an https://www.leapmotion.com denken. Finde, dass ist ein verdammt guter Schritt in die richtige Richtung. Leider nur ein Randthema. Warum auch immer. Wenn ich Sony, Oculus oder HTC wäre ... ich hätte den Laden längst gekauft und integriert.