Neben dem Lösen kleiner Umgebungsrätsel wird man außerdem zwischendurch in Hol- und Bringdienste eingespannt, bei denen man u.a. die Partitur für einen Geister-Pianisten auftreiben oder die Eier aus dem Nest eines riesigen Adlers stibizen muss. Hin und wieder gilt es außerdem, kleine Geschicklichkeitspassagen zu meistern oder sich Bosskämpfen zu stellen. Da sich manche Zugänge erst später öffnen, muss man manchmal in bereits besuchte Gebiete zurückkehren, aber insgesamt hält sich das Backtracking in Grenzen und wird durch neue Gegnerplatzierungen aufgepeppt. Hinweise zur Spielmechanik und Lösungen findet man in den Büchern, die überall in der Welt verteilt wurden. So weit, so bekannt. Außerdem führt Sir Daniel ein eigenes Tagebuch mit sich, in dem es u.a. bei der Begegnung mit einem neuen Gegnertyp einen entsprechenden Eintrag gibt.Altes
Spiel im neuen Glanz
Da man sich inhaltlich nicht weit weg vom Original begibt, glänzt das Remake vor allem durch die technische Modernisierung. Anstatt nur die Auflösung des PSOne-Titels zu erhöhen, hat man die Kulisse von Grund auf neu gestaltet. Herausgekommen ist eine Spielwelt, die zwar immer noch den Geist des Originals einfängt, aber mit ihren kräftigeren Farben jetzt noch einen Tick bunter wirkt als früher. Stilistisch erinnert das Abenteuer daher jetzt noch stärker an die Werke des Regisseurs Tim Burton, insbesondere an das thematisch ähnliche Nightmare Before Christmas.
Das gilt auch beim Lauschen der Musik: Der Soundtrack von MediEvil könnte mit seinen fantasievollen Arrangements ebensogut von Burtons Haus- und Hof-Komponist Danny Elfman stammen. Im Gegensatz zum Original, wo die Klänge noch von einem synthetischen Orchester fabriziert wurden, hat man die Stücke für das Remake komplett neu mit dem Prager Symphonie Orchestra und einem Chor aufgenommen. In der Deluxe-Edition ist der Soundtrack in Form eines Downloads enthalten, der neben der Musik auch Video-Outtakes von den Aufnahmen und Clips mit weiteren Blicken hinter die Kulissen enthält. Schade nur, dass sich der Soundtrack nicht wie bei einigen anderen Bonusinhalten von PS4-Spielen auf einen USB-Stick exportieren lässt, sondern man an die Konsole gebunden ist, wenn man die Musik hören will. Neben dem hervorragenden Soundtrack kann sich aber auch die deutsche Lokalisierung mit ihren guten Sprechern hören lassen.
Kleine Defizite bei der Technik
So schön die neu gestaltete Kulisse auch aussieht, so sehenswert die Zwischensequenzen mit ihren tollen Kamerafahrten inszeniert werden oder so schön Orchester und Chor klingen: Bei der Technik wäre noch Luft nach oben gewesen! Zwar hat man das störrische Kamerasystem des Originals überarbeitet, aber manchmal gibt es immer noch Altlasten und die Übersicht geht verloren. Nicht immer optimal gelöst sind auch die Szenen, in denen die freie Kamerasteuerung gesperrt wird – vor allem, wenn man sich in manchen Levelabschnitten wieder zurückbewegen möchte.
Hinzu kommt, dass sie Bildrate selbst auf der PS4 Pro – unserem Testsystem – leichten Schwankungen unterworfen ist. Die Darstellung ist zwar meist flüssig und deutlich angenehmer als bei der Vorlage, aber die vereinzelten Einbrüche der Bildrate fallen dennoch auf. Schön wäre außerdem eine Umschaltfunktion gewesen, um wie bei den Neuauflagen von Monkey Island oder Halo Anniversary zwischen der Original-Grafik und dem neuen Anstrich umschalten zu können. Da sich im Remake ein paar weitere Areale und Geheimnisse finden, die es damals auf der PSOne nicht gab, wäre eine solche Funktion aber leider ohnehin nur eingeschränkt möglich gewesen. Allerdings wäre es eine nette Geste gewesen, wenn Sony auch noch das Originalspiel als Bonus integriert hätte – und sei es alleine dafür, um zu verdeutlichen, wie viel Mühe das Team von Other Ocean in die technische Restaurierung investiert hat. UPDATE: Das Originalspiel ist offenbar enthalten.
Alter Schwede, das ganze verwöhnte Pack und dann noch die Trolle
Jetzt weis ich wieder, warum ich seit 6 Jahren nicht mehr hier rumgewuselt bin.
Sehe ich genau so.
Verwöhntes Weichei.
Das ist einer eurer wenigen Tests, bei denen ich die Wertung nicht nachvollziehen kann.
Abgesehen von der handvoll technischer Macken finde ich gerade die nähe zum Original anziehend am Remake. In einer Zeit voller automatischen saves alle 10 Minuten, ohne auto aim und dergleichen ist es erfrischend, ein oldschool game ohne den ganzen Weichei komfort zu bekommen. Und schwer ist das game bei weitem nicht. Ich kam damals mit 13 ganz locker durch.