[GUI_PLAYER(ID=109034,width=400,text=Nidhogg inszeniert packende Duelle im Stil von Mantel-und-Degen-Filmen.,align=right)]Parade, Riposte, erneute Parade. Ein schneller Haltungswechsel, ein kurzes Zurückweichen. Ich taxiere meinen Gegner: Was plant er als nächstes? Ich versuche seine Bewegungen vorauszuahnen und ducke mich unter dem zu hastig geworfenen Schwert weg. Eine schnelle Rolle, ein kurzes Zucken meines Armes und meine Klinge dringt knirschend bis zum Heft in die Brust des Feindes ein. Gelbes Blut spritzt über den Bildschirm und ein großer Pfeil weist mir den Weg! Go! Das Ziel ist nicht mehr weit.
Kämpfe wie dieser finden sich in einer Partie Nidhogg zuhauf. In atemlos-frenetischen Schlagabtäuschen kämpfen zwei Krieger um die Oberhand in einer spartanischen 2D-Arena. Wer den anderen durch ein (bestenfalls) geschicktes Manöver ausschaltet hat die Möglichkeit, in Richtung des blinkenden Pfeils zu sprinten. Der Clou dabei ist, dass der Verteidiger immer wieder vor dem Gegner erscheint und die Möglichkeit bekommt ihn zu stellen. Das Ziel dieses Duells: Möglichst schnell das Ende des Schauplatzes erreichen, um vor Publikum von einem riesigen Wurm gefressen zu werden. Klingt bizarr? Ist es auch! Zumal alles in pixeligen 8-Bit stattfindet.
Atemlose Gefechte
In vier Arenen kämpfe ich entweder gegen die KI, online via Matchmaking oder offline gegen Freunde. Mehr Modi, Schauplätze oder gar eine Handlung? Fehlanzeige. Nidhogg verlässt sich voll und ganz auf sein poliertes und unheimlich gut balanciertes Kampfsystem, das mir eine große Anzahl an Angriffs- und Bewegungsmöglichkeiten gibt. Diese erinnern mich in ihren Animationen an alte Prince-of-Persia-2-Zeiten. Ich kann mit meiner Waffe in drei Höhenstufen angreifen und parieren, aus dem Sprung oder geduckt Tritte und Schläge austeilen und meine Klinge sogar werfen.
Besonders Letzteres will aber gut überlegt sein, denn wird der Wurf pariert oder weicht der Gegner aus, stehe ich ihm unbewaffnet gegenüber. Zwar kann ich ihn dann mit einem gezielten Tritt immer noch ausschalten, dass ich mich dabei aber selbst an seinem Schwert aufspieße ist recht wahrscheinlich. So werden die Duelle zu atemlosen und schnellen Ketten aus Ausweichmanövern, Sprüngen, Tritten, Schlägen, Paraden. Dazu gesellt sich immer wieder der gnadenlose Tod, wenn eine Klinge ihr Ziel findet.
sonst denke ich, die intention ist relativ klar, was die macher bezwecken wollten. gefühlsmäßig eine optik wie bei public domain games mitte der 80er. stilistisch eine wilde mischung aus gekritzelten (gepixelt wäre etwas übertrieben) und an systemfonts und colorsplits angelehnter grafik, mit rotoscope-animationen bei den beiden hauptakteuren. die farben sind anscheinend nicht nur angelehnt, die sehen wirklich aus, als hätte man die atari-vcs-palette für die übergänge und eine der unzähligen rgb-basis-paletten für den vordergrund benutzt.
mir ist das ganze zu chaotisch, als dass man da noch den klassischen charme rausziehen kann. verstehe wirklich nicht, warum man nicht wenigstens versucht hat, im vordergrund besser ausgearbeitete konturen zu verwenden und bei den farben durchgängig für ordentliche kontraste gesorgt hat. da ist ja sogar die typische gammelfleisch kombination gelb-orange-zartrosa dabei. igitt.
ich finde das spiel einfach nur billig.
bis auf die flüssigen animationen ist eigentlich der rest nicht (positiv) erwähnenswert. das kampfsystem ist viel zu schnell und einfach, die musik nervt schon nach wenigen minuten und eine komplexität ist nicht vorhanden. sicherlich gut als partyspiel im angetrunkenen zustand aber ansonsten irgendwie viel zu einfach/kurzweilig.
zu c64-zeiten wäre solch ein spiel als nettes pd-spiel (=public domain, kostenlos) als magazin-beigabe durchgegangen. heutzutage wird der retro-stil hochgelobt und dafür noch geld kassiert. wie sich die zeiten doch ändern...
das spiel macht einfach mega laune.
einfaches, aber ausgeklügeltes kampfsystem mit viel tricksereien und frustpotential.
Hab das Game One Video dazu gesehen, es sieht sooo unglaublich nach Laune aus, vor allem Offline mit mehr als 2 Mann stell ichs mir super vor.