Vor allem das Kampfsystem sticht heraus. Geht es zur Sache, kann man seine Feinde ins Visier nehmen, leichte und schwere Hiebe austeilen, muss dabei auf seine Ausdauer sowie den Abstand achten – dieses Fixieren und Taxieren sorgt schon vor dem ersten Hieb für Spannung. Die dann entfesselten Duelle sind rasant, inklusive abgetrennter Gliedmaßen sehr blutig und man segnet selbst schnell das Zeitliche, wenn man zu viel riskiert. Nioh inszeniert also keinen Kloppmist, sondern angenehm taktische Auseinandersetzungen, deren schnelle Tode zumindest in den ersten Stunden an das gnadenlose Kengo erinnern. Und es gibt innerhalb des Kampfsystems einige relevante Unterschiede, die trotz struktureller Ähnlichkeiten einen anderen Klingentanz sowie Fähigkeitenfokus entstehen lassen als in Dark Souls, so dass sich Nioh eher mit dem offensiven Bloodborne vergleichen lässt.
Dafür sorgt nicht nur das Fehlen von Schilden, sondern vor allem die Haltungen: Mit jeder Waffe (Katana, Speer, Axt, Doppelkatana, Hakenkette) kann ich drei Positionen von niedrig, mittel bis hoch annehmen. Aus diesen heraus lassen sich dann in ihrer Art, Wucht und Länge ganz unterschiedliche Hiebe ausführen: Wer seine Waffe tief hält, hat weniger kraftvolle Schläge, aber kann dafür besser ausweichen und schnelle Hit&Run-Manöver einleiten; wer sie in Brusthöhe hält, kann ideal blocken, parieren und stark austeilen; wer sie über den Kopf hält, kann zu seinen kräftigsten Hieben und Stichen ansetzen.
Es macht Spaß, damit zu experimentieren, weil eine Waffe schon sechs grundlegende Varianten ermöglicht. Diese kann ich wiederum über das Erwerben von Fähigkeiten für alle drei Haltungen einzeln erweitern, so dass von horizontalen und vertikalen Schlägen bis hin zu akrobatischen Kombos und Todeshieben, von einfachen Paraden bis hin zu Fußfegern und Riposten oder Salti in den Rücken des Gegners bis hin zu plötzlichen Angriffen aus der Ruhe des noch in der Scheide steckenden Katanas alles möglich ist.
Vorbildliche Dokumentation der Aktionen
Für jede Waffe zeigen Schautafeln die aktiven Schäge und Kombos an, außerdem kann man sich alle zusätzlichen Manöver schnell auf Knopfdruck im Video anzeigen lassen – sehr vorbildlich! Neben Klingen kommt noch Ninjatechniken sowie Magie hinzu, die man ebenfalls entwickeln kann: So lassen sich Shuriken, Trittfallen, Rauch und Bomben aller Art, Heilmittel, Gifte und Klingenverzauberungen, dazu schützende oder offensive Zauber einsetzen. Und weil es fünf Elemente von Feuer über Wind bis Erde gibt, die sich à la Schere-Stein-Papier gegenseitig kontern, ist auch die Wahl der Widerstände sowie arkanen Offensive von Bedeutung. Diese Vielfalt ist enorm, kann aber zu Beginn überfordern, selbst wenn man nur zwei Nah- sowie Fernkampfwaffen (Bögen, Gewehre) maximal ausrüsten darf. Ein paar Tipps für Einsteiger findet ihr in diesem Guide.
Trägt man z.B. Katana und Speer, kann man auf Knopfdruck die gewünschte Waffe ziehen, eine der drei Haltungen annehmen und auch während des Kampfes flüssig zwischen mittel, hoch oder niedrig wechseln, um andere Manöver auszuführen. Das rechtzeitige Wechseln ist wichtig, um auf die Bewaffnung des Feindes oder die Umgebung zu reagieren – in schmalen Gängen kann man z.B. weit ausholende Schwünge mit dem Speer nicht ausführen, während man über fächerartige Attacken im Freien gleich mehrere Feinde auf einmal trifft. Trotzdem ist auch Nioh nicht gefeit vor klar sichtbaren Fehlern in der Kollisonsabfrage, so dass auch mal durch Wände hindurch getroffen wird.
Wenn dir irgendwo eine Mischung aus Dark Souls und Diablo + Top Kampfsystem gefällt, ist Nioh eins der Besten Spiele in dem Genre.
Je nachdem wie tief man einsteigen will aber auch extrem zeitaufwändig - das Spiel geht ja nach der Story erst richtig los mit dem Content.
Hab es mir vor ner Woche zugelegt, nach dem Kauf hab ich bemerkt, das ich eigentlich Nier: Automata wollte, hab's voll verwechselt.
Bin jetzt bei der Location mit dem Donnerlöwen. Für die ersten Endbosse hab ich 4 - 5 Anläufe gebraucht, aber glaub an dem werd ich länger hängen.
Aber bisher ein wirklich toller "Fehlkauf". ^^
Ich habe es nach 3 Stunden wieder gelöscht und verkauft. Schade ist für mich viel zu überladen, Menüs etc. Dachte das wird ein Bloodborne oder Dark Souls 3 Ersatz, naja egal.
Super, Danke dir!
Jap, das nächste mal poste ich im Sammelthread - hatte den vorher gar nicht entdeckt
Im passenden Thread zum spiel wären solche Fragen auch ganz gut aufgehoben:
viewtopic.php?f=144&t=408376
Ansonsten:
"Unendlich Munition" ist genau wie "Unendlich Ninjutsu" und "Unendlich Onmyo" immer ne Prozent-Chance. Wenn ich die Rüstung richtig in Erinnerung habe, gibt selbst das komplette Set nur 25% Chance auf unendlich Munition. Das heißt: Bei jedem Schuss hast du 25% Chance, dass keine Munition verbraucht wird.