Fazit
Papers, Please ist düster, unheimlich atmosphärisch und unerbittlich. Bei meiner Arbeit am Grenzposten muss ich mich harten moralischen Entscheidungen, weitreichenden Konsequenzen und der stumpfen Repetition der immer gleichen Arbeitsvorgänge stellen, ohne dabei meine Konzentration zu verlieren. Die immer komplexer werdenden Regularien und Arbeitsvorgänge setzen mich immer stärker unter Druck, da mir oft nur sehr wenig Zeit bleibt, um genug Geld für meine Familie verdienen zu können. Die Versuchungen sind groß, von Bestechung bis zur Verhaftung für Geld gibt es einige Möglichkeiten für ein Extraeinkommen. Allerdings immer auf Kosten der Moral, was mich zu einigen harten Entscheidungen gezwungen hat. Ich wurde zu einem Täter im System, nur um am Ende selbst zum Opfer zu werden. Die Dystopie in 8-Bit beschäftigt einen noch über das eigentliche Spiel hinaus und man stellt sich und seine Entscheidungen mehr als einmal in Frage. Zwar sind die Strafen etwas zu harmlos und es fehlt manchmal an Dialogoptionen, die gelungenen Spielmechaniken, durchdachten Entscheidungen und sein konsequent finsteres Gesellschaftsbild machen Papers, Please aber zu einem echten Highlight. Glory to Arstotzka!
Wertung
Atmosphärische Grenzkontroll-Dystopie mit vielen Entscheidungen und harten Konsequenzen.
Ehrlich gesagt hatte ich bei diesem Spiel nie Probleme, meine Familie am Leben zu erhalten. Nichtmal die Heizung musste ich abstellen (Zumindest, sofern ich mich daran erinnern kann).
Natürlich konnte ich mir die beste Wohnung erst nach reichlich Erfahrung und dementsprechenden Ergebnissen leisten, aber ich kam dennoch locker über die Runden und konnte sogar das zusätzliche Geld für die Zusatzereignisse berappen, wie zum Beispiel dieses Mädchen, das man adoptieren konnte.
Vielleicht liegt mir auch nur diese Art von Arbeit, wer weiß?
Der Zeitdruck ist selbstverständlich gewollt und auch das die ersten 7-8 Tage kaum Kohle reinkommt durch plötzliche Grenzschließungen oder was auch immer. Ausserdem lebt das Spiel natürlich davon das man ganz menschlich Fehler macht, hätte man unendlich Zeit, würde das die Fehler die man macht natürlich deutlich reduzieren und damit das Spielerlebnis verfälschen.
Und wenn man mal ein paar Stunden auf höchstem schwierigkeitsgrad gespielt hat und dann eine neue Kampagne anfängt, dann kann man sogar in den ersten paar Leveln sehr gut Kohle reinholen weil einem die 3 Attribute auf die man da achten muss dann wie ein Klacks vorkommen wenn man vorher 20 verschiedene Attribute Gegenchecken musste
Gerade zwei Stunden gespielt.
Das hat's mir versaut, gerade durch Kombination mit dem Zeitdruck, der es fast unmöglich macht, "sauber zu arbeiten" und gleichzeitig genug Kohle reinzubekommen, dass die Familie nicht siechen muss.Ich find die Idee an sich gut. Auch das Artdesign macht mich an. Die Spielmechanik langweilt mich aber leider furchtbar.
Ich finde das Spiel überhaupt nicht schlecht - es ist einfach nur nicht mein Ding. Schade.
Schade dass es so kurz ist - wäre toll wenn da was deutlich längeres, so mit einem Jahr Spielzeit in der Story kommt.
Aber:
Das Spiel ist echt toll und ich bin derzeit im vierten Durchgang. Irgendwie hat es einen hohen Suchtfaktor. Aber einen Patch mit deutlichem Mehrumfang (und weniger gleichen Bildern!) wäre richtig geil.
Ich habe nun auch den ersten Durchgang absolviert und ich bin überrascht, wie sehr das eigentlich sehr simple und monotone Spielprinzip (Vergleichen, vergleichen, vergleichen) Spaß machen kann. Ich habe 3 Stunden für den ersten (linearen) Spieldurchlauf gebraucht und Ende 10 erreicht. Ich bin auf die anderen Enden und den Endlosmodus gespannt.