Spannendes Abenteuer?
Der eine oder andere dürfte vielleicht verwirrt sein, wenn er die Abenteurer-Kampagne spielt, denn diese beginnt fast genauso. Selbst die abschaltbare Einführung ist dieselbe, auch wenn hier alles etwas flotter geht, um den Spielfluss nicht zu stören. Erst in New Orleans spaltet sich die Story auf, die eine größere Rolle spielt als beim Handel, auch wenn das Ganze nie die Intensität der Familiensuche wie bei Pirates! erreicht. Die vorher erwähnte Dame verschwindet unter mysteriösen Umständen und der Galan des 16. Jahrhunderts muss nach der Heißblütigen suchen. War es ein Rivale, der sie entführt hat? Obwohl Konkurrenz eigentlich keine große Rolle spielt, da man abgesehen von Seefahrern der vier Nationen alleine seine Runden dreht. Oder stecken üblere Subjekte dahinter?
Im grünen Louisiana will einem ein Mittelsmann weiterhelfen, aber zuerst muss man etwas für ihn erledigen. Man soll drei Piraten für ihn kalt stellen, die alle eine Belohnung bringen. Hier kommt man erstmals mit Seeräubern in Berührung, die man sonst immer nur sieht. Anders als bei Pirates! wird man nicht ständig überfallen, was das Handeln erleichtert. Nur wenn man die Halsabschneider auf der auf der zeitgenössischen Karte anklickt, kommt es zum Gefecht. Dann hat man meist schon eine richtig tolle Ausrüstung, die man sich sonst erst erarbeiten müsste. Schiffe, Matrosen und Geld, an nichts mangelt es. Darunter leidet der Kampfmodus, dessen Schwierigkeit man immerhin erhöhen kann. Wem die Asche trotzdem ausgeht, weil er zu viel Sprengstoff gekauft hat, der kann wieder Waren handeln.
Pirates lässt grüßen
Auch die Kämpfe erinnern an ein modernes Pirates, da man seinen Schiffskonvoi ganz ähnlich um den Feind kurvt, um in die besten Feuerposition zu kommen. Die in Echtzeit laufenden Seeschlachten sind grundsätzlich einfach gedacht, da man jedes Schiff einzeln steuern kann. Man kann auch verschiedene Arten Munition einstellen, die man aber anders als die Kanonen vorher kaufen und laden muss. Um nicht mit heruntergelassener Hose dazustehen, hat man die normalen Kugeln immer dabei. Zudem hilft die KI, da sie die Schiffe lenkt, die man grad nicht aufm Schirm hat. Man kann sogar eine Taktik einstellen, was diese tun soll. Gekämpft wird meist gegen Piraten, seltener gegen andere Nationen.
Was gut gedacht ist, klappt in der Praxis leider weniger. Obwohl man immer nur seine drei besten Pötte ins Gefecht führt, kommt doch Hektik auf. Da man immer nur ein Schiff direkt kommandiert, hat man nicht den Eindruck, alles im Griff zu haben. Trotz Taktik schießen die eigenen Schiffe im falschen Moment und machen weite Umwege. Der Feind gleitet weit eleganter durchs Meer und scheint auch beim Feuern immer zu treffen. Theoretisch kann man ein Schiff auch entern, was aber selten vorkommt. Dafür muss man erst mal die Takelage zerschießen, wofür man Kettenmunition braucht, von der man genug im Rumpf haben muss. Neben den Seekämpfen kann man auch noch Städte angreifen, was noch schwerer ist. Wer nicht selber kämpfen möchte, kann die Schlachten auch simulieren lassen.
Schiff ahoi
Man kann 16 historische Schiffstypen in die Schlacht lenken, die von der Bark bis zur Galeone reichen. Nicht alle lassen sich kaufen, da etwa die begehrten Linienschiffe nur in Konvois der vier Nationen Spanien, England, Frankreich oder Niederlande zu finden sind. Jeder Konvoi besteht Transport- und Geleitschiffen, von denen nur letztere Kämpfen. Die ersten Seegefechte sind noch leicht zu gewinnen, dann wird es aber schwerer. Um Captain Kidd mit seinen ebenso kampfstarken wie flotten Kriegsschiffen zu versenken, braucht man schon drei vollgerüstete Schiffe der besseren Art. Leider sind drei Galeonen zu schwerfällig während die Barken zu schwach sind, weshalb die Mischung stimmen muss.
Jedem Konvoi steht ein Kapitän vor, der unterschiedlich gewieft sein kann. Ein virtueller Offizier hat seine Fähigkeiten, wie gut er in einzelnen Bereichen wie Handel, Navigation, Seegefecht oder Nahkampf ist. Allein sein Können in der Schlacht wird durchs Kämpfen besser. Will man dessen seemännisches Können ausbauen, muss man in die Stadt. Dort in der Taverne tauchen gelegentlich Lehrer auf, der einem beibringt, wie man Boote schneller repariert, was aber ein paar Dublonen kostet. In den Spelunken gibt‘s auch Teile einer Schatzkarte zu kaufen, die einen irgendwann zu einem Goldhaufen führen. Allerdings wird der Text für den Schatzfund auch so mal ausgelöst, wenn man wo vorbei kommt.
Es gibt so viele gute Spiele. Warum sollte jemand für dieses bestenfalls mittelmäßige Spiel seine Zeit verschwenden?
Spielt eigentlich noch jemand das Spiel?
Habe das Spiel jetzt auch mal angespielt, leider taugt es als Wirtschaftssimulation nichts. Wofür brauche ich einen Verwalter, dem ich nur sagen kann, kaufe alle Waren bis 100% Preis? Brauche ich alle Waren? Wie man so das tolle Handelssystem von PR2 vermurksen kann ist mir ein Rätsel. Rise of Venice war der gleiche Schrott
Ich finde den Einwand gut.
Port Royale 2 kriegt man schließlich für 5€ und wenn Teil 3 nicht wirklich einen Fortschritt darstellt ist es rausgeworfenes Geld.
Bisher sticht für mich nur der Multiplayer heraus.
- Fechtkämpfe kamen nicht bei jedem Seekampf und wenn auch nur bei Kaperungen und ich empfand sie als nette Abwechslung.
- In PR2 gabs auch automatische Handelsrouten.
- In PR2 konnte man auch den Nationen die Städte wegnehmen. Das musste man sogar um weitere Grundstücke für die eigene Stadt zu erwerben. Bis auf eine Stadt konnte man alle Städte einer Nation annektieren. Die Nationen machen es jetzt auch selbstständig? wow der Wahnsinn.... krieg ich denn noch eigene Städte fürs Erobern? Wenn nicht wäre die Hauptmotivation für Stadtannektionen auch schon dahin.