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Potentia (Action-Adventure) – The Worst of Us?

Die türkischen Entwickler von Wily Pumpkin wollen euch für knapp 20 Euro in das Endzeit-Abenteuer Potentia entführen. Dass es einige auf Steam an The Last of Us erinnert, liegt vermutlich an Gemeinsamkeiten wie Szenario, Schultersicht sowie einer Spielmechanik, die sich auf Stealth und Action konzentriert. So ein Vergleich mag ein PR-Segen sein, aber kann zugleich zum Fluch werden. Denn es ist es nicht immer klug, wenn man sich als kleines Studio zu sehr an großen Vorbildern orientiert.

© Wily Pumpkin / Wily Pumpkin

Fazit

In Zeiten wie diesen, in denen so wenig prominente Spiele erscheinen, kann man sich öfter mit kleineren Entwicklungen beschäftigen. Und manchmal sind coole Geheimtipps wie Sunless Skies, Oxygen Not Included, Overload, Disco Elysium oder Horace dabei. Aber Potentia gehört trotz vieler positiver Steam-Bewertungen nicht dazu. Es orientiert sich an großen Endzeit-Abenteuern wie The Last of Us, kann auf grafischer Ebene solides Niveau erreichen, aber scheitert komplett an der Regie und serviert eine gerade noch ausreichende Spielmechanik. Nach einem der schlechtesten Einstiege der letzten Jahre ballert und schleicht man sich für knapp drei Stunden emotionslos durch ein Spiel, das im Gegensatz zum zehn Jahre älteren I Am Alive weder kreative Impulse noch situative Spannung oder echtes Survival-Flair erzeugen kann. Hier wirkt vieles hölzern, künstlich und erzählerisch schwach. Nicht falsch verstehen: Das ist kein Schrott, also kein „The Worst of Us“ – aber als Erlebnis im Kontext aktueller Spiele mit ähnlichem Ansatz ist das gerade noch ausreichend. Mein Tipp an Wily Pumpkin für das nächste Projekt: Versucht lieber eine kreative Mechanik anzubieten als gleich das ganz große Kino zu kopieren. Und stellt bitte einen guten Storywriter ein – oder: lasst sie einfach ganz weg.

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Kommentare

24 Kommentare

  1. Triadfish hat geschrieben: 19.02.2021 18:01 Nichts ist nutzloser als schlechte Spiele. Hab ich noch nie verstanden, warum sich kleine Studios an solche Projekte wagen, die ja nur scheitern können. Geld und Manpower hätte man da doch lieber in ein Indie-Spiel mit eigenen Ideen fließen lassen, das hätte dann wohl auch eine Daseinsberechtigung gehabt.
    Und vor allem: Warum wird überhaupt Zeit und Manpower dafür verwendet um es auch noch zu testen?...

  2. MrLetiso hat geschrieben: 18.02.2021 08:12
    Ryo Hazuki hat geschrieben: 18.02.2021 07:34 Naja, ich hab ja die Demo gespielt und das Ding kostet ja nix.. , dass hier soll ja nicht so lange gehen 3-4h, war auch eher ein Grund. Außerdem fand ich schon witzig wie das Kern Gameplay eines The last Of Us umgesetzt hatten, Geduckt rum-schleichen, irgendwas verschieben und Dinge einsammeln, dass fühlt sich identisch an, dazu noch gemütliche Melodien.
    es hat sich zumindest nicht super schlecht angefühlt sondern nur ein wenig schlecht :)
    Marktlücke erkannt! Du solltest Dein Gameplay streamen und Oliver Kalkofe und Peter Rütten engagieren, es entsprechend zu kommentieren :Blauesauge:
    "Willkommen bei SchleGaZ!" :mrgreen:
    Also Kapitel 5 konnte ich dann nicht mehr :D. Da ploppen auf einmal überall Gegner auf und die Story ...also es gibt wirklich keine, selbst Troma Filme haben mehr Story. Trotzdem ist das Gameplay jetzt nicht ganz schlecht, es ist halt nur egal ob man schleicht oder schießt.
    "WIE LANGE WAR ICH WEG?!"
    "Ungefähr 19 Stunden.."
    Ich denke das bleibt der beste Dialog.

  3. kamm28 hat geschrieben: 19.02.2021 17:27
    mr archer hat geschrieben: 19.02.2021 11:48 Hi hi. Da habe ich doch beim Lesen leichte spiel- und 4pforenbiografische Flashbacks ...
    Der für mich schönste Thread mit Zocker-Bezug, den ich je in den Weiten des Netzes erleben durfte. Hach!
    Wie traurig ich war, als ich feststellen musste, dass all die tollen Screenshots nicht mehr vorhanden sind und somit dem jährlichen Lesevergnügen ein Ende gesetzt wurde. :'(
    Ich habe ihn vor ein paar Wochen mal wieder durchgelesen. Ja ja. Da hatten wir einen schönen kleinen Klassenfahrtmoment zusammen, hier im 4p-Forum.

  4. Nichts ist nutzloser als schlechte Spiele. Hab ich noch nie verstanden, warum sich kleine Studios an solche Projekte wagen, die ja nur scheitern können. Geld und Manpower hätte man da doch lieber in ein Indie-Spiel mit eigenen Ideen fließen lassen, das hätte dann wohl auch eine Daseinsberechtigung gehabt.

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