Fazit
Rise of the Argonauts ist so etwas wie das hässliche Entlein – das allerdings auch als Schwan mit Makeln behaftet bleibt. Oder auch der Mitschüler, der immer ein kleines Stückchen außerhalb des Klassenverbandes steht – ihr werdet euch sicherlich erinnern. Man kann zwar Pferde mit ihm stehlen, wenn man ihn näher kennengelernt hat, muss sich dann aber die höhnischen Kommentare der übrigen Mitschüler anhören. Und auch wenn es kaum einer zugeben wird: Man kann ähnlich wie in Too Human Spaß mit dem Mythen-Mix haben. Erzählerisch sogar mehr als mit dem nordisch-futuristischen Abenteuer von Silicon Knights, was größtenteils der spannenden, wenngleich recht freizügig mit dem Original spielenden Story (Heinrich Schliemann dreht unaufhörlich seine Runden im Grab) sowie den im Ansatz Bioware’schen Dialogen samt Entscheidungen zuzuschreiben ist. Bedauerlich ist allerdings, dass es das Team von Liquid Entertainment nicht geschafft hat, die Unreal Engine in den Griff zu bekommen, womit man im Gegenzug deutlich hinter Too Human zurück bleibt. Gebeutelt von Rucklern, allerdings mit teils coolen Lichteffekten ausgestattet, steht sich die Engine immer im Weg: Der Gesamteindruck zeigt von „naja“ bis „passt schon“ alle Facetten, die für sich alleine allenfalls eine ausreichende Wertung nach sich ziehen würden. Und obendrauf tendiert die deutsche Synchro Richtung „unterirdisch“: Teils vollkommen falsch besetzt (siehe Herkules), teils unpassend übersetzt und dazu auch noch unsauber abgemischt, wird hier die Atmosphäre vollkommen unnötig nach unten gezogen. Wer die Konsole auf Englisch stellt bzw. am PC die englische Installationsroutine wählt, hat zwar keine bessere Technik, aber die wesentlich bessere Gesamtstimmung, die für mich sogar die technischen Defizite übertünchen konnte. Dass man leider außer Jason keine anderen Argonauten aktiv in den Kampf führen kann, ist erzählerisch nachvollziehbar, aber spielerisch eine weitere verschenkte Chance. Denn so hätte das solide, aber auch nicht alle Register ziehende Kampfsystem deutlich aufgewertet werden können. Unter dem Strich zeigen sich viele interessante Ansätze, die es leider versäumen, das Potenzial auszuschöpfen.Wertung
Erzählerische Kunst mit einem Hauch Bioware und handfeste Action stehen technischen Mankos gegenüber. Am Ende siegt die Dramaturgie über Umsetzung.
Die Argonauten sind eine ambitionierte Bereicherung für das weitestgehend brach liegende Action-Rollenspiel. Erzählerisch richtig gut, aber technisch mit einigen Macken.
Hier kämpft Jason nicht nur gegen Minotauren, sondern die spröde Technik gegen eine spannende Erzählung. Ein ambitioniertes Action-Rollenspiel, dem der große Wurf verwehrt bleibt.
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Moin,
also für einen Preis von derzeit 6,99€ lohnt sich das Spiel wirklich, obwohl es einige Schwächen hat...
Also das Spiel ist echt nicht schlecht! Zocke es jetzt schon zum zweiten mal durch. Klar es hat Technische Schwächen aber der Inheat überzeugt fans der Antike sofort.